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Aussprache von LH Durnwalder mit den Staatsbahnen bringt große Fortschritte
LPA - Sehr positiv verlief am gestrigen Donnerstagabend eine Aussprache von LH Durnwalder mit Vertretern der Gemeinde Bozen und der Spitze der italienischen Staatsbahnen. In drei Bereichen konnten einige wichtige Fortschritte verzeichnet werden: beim Brennerbasistunnel ebenso wie beim Bozner Bahnhofsareal und die Übergabe der Bahnhöfe an die Gemeinden.
Am Beginn des Treffens legte Landeshauptmann Durnwalder dem Eisenbahnverantwortlichen Mauro Moretti die Forderungen des Landes zum Brennerbasistunnel vor, über welche die Landesregierung in ihrer Sitzung vom vergangenen Montag beraten hatte. "Moretti hat unsere Anliegen zur Kenntnis genommen und ist bereit, auf alle zehn Punkte einzugehen", erklärte LH Durnwalder nach dem Treffen.„Moretti hat akzeptiert, dass die Zuständigkeit - sei es für die Umweltverträglichkeitsprüfung, sei es für die Urbanistik - beim Land liegt und die Prozeduren des Landes angewandt werden“, so der Landeshauptmann. Auch der Trassenverlauf solle vom Land in die Bauleitpläne eingetragen werden. Auch dem Wunsch des Landes, dass die Zulaufstrecken und die einzelnen Teilstücke des Tunnels unmittelbar hintereinander und ohne große zeitliche Abstände gebaut werden, wollen die Staatsbahnen entgegen kommen.
Einigkeit konnte auch darüber erzielt werden, dass von Franzensfeste bis Bozen ein einziger durchgehender Tunnel gebaut werden soll. Nur bei Klausen ist eine Überquerung des Tales geplant. Zuerst soll dieser Tunnel von Franzensfeste bis Waidbruck gebaut werden. Von Waidbruck bis Bozen soll in der Anfangszeit der bereits bestehende 17 Kilometer lange Tunnel genutzt werden, um eine schnelle Verlagerung von der Straße auf die Schiene zu ermöglichen. Dieser Tunnel ist für 320 Züge ausreichend. "Der Abschnitt von rund 600 Meter zwischen dem Ausgang des heutigen und dem Beginn des neuen Tunnels wird überirdisch verlaufen. Wir haben uns jedoch darauf geeinigt, dass diese Strecke so eingehaust werden muss, dass keine Lärmbelastigung entsteht", erklärte Durnwalder. Gleichzeitig soll auch der Lokalverkehr gewährleistet werden.
Dem Bau der geplanten Umfahrung von Bozen soll Priorität eingeräumt werden. "Diese Umfahrung soll vor allem dazu dienen, die Stadt vom Warenverkehr zu befreien", so Durnwalder. Moretti habe auch die Forderung der Landesregierung, dass alle Personenzüge in Bozen halten müssten, akzeptiert. Ursprünglich war davon die Rede gewesen, dass diese Züge zur Hälfte in Trient und zur Hälfte in Bozen stehen bleiben. In Bezug auf den Vorschlag des Landes, die Trasse im Unterland in den Berg zu verlegen und einen Tunnel bis Salurn zu bauen, kündigte Moretti an, dass dieser Vorschlag so wie die drei bereits vorliegenden Vorschläge einer Machbarkeitsstudie unterzogen würden. Ob dieser Vorschlag umsetzbar sei, hänge von den Ergebnissen einer geologischen Untersuchung ab. Auf jeden Fall werde auch dieser Vorschlag in das Gesamtprojekt aufgenommen.
Ebenfalls zugestimmt hat Moretti der Forderung, in Branzoll keinen allgemeinen Verladebahnhof, sondern lediglich eine Be- und Entladestation für Südtirol zu errichten.
Für nicht prioritäre Abschnitte wie die Strecken zwischen Bozen und Waidbruck und das Unterland würden die Staatsbahnen einen genauen Terminplan vorlegen. Zur ständigen Information der Südtiroler Bevölkerung und die öffentlichen Körperschaften solle schließlich in Bozen ein ständiges Büro eingerichtet werden.
Zweites wichtiges Thema der gestrigen Unterredung mit den Vertretern der Staatsbahnen war die Umgestaltung des Bahnhofsareals in Bozen. "Die Staatsbahnen haben den Vorschlag von Land und Gemeinde Bozen untersucht und einen Gegenvorschlag erarbeitet. Im Großen und Ganzen können wir mit diesem Vorschlag leben", erklärte LH Durnwalder. Die drei beteiligten Parteien - Land, Gemeinde und Staatsbahnen - werden innerhalb Juni 2003 gemeinsam einen Grundsatzentwurf erstellen und unterzeichnen.
Schließlich kamen auch die Bedingungen der Staatsbahnen für die kostenlose Überlassung der Bahnhöfe an mehrere Südtiroler Gemeinden zur Sprache. "Die Gemeinden können diese über einen Zeitraum von zwanzig oder dreißig Jahren benutzen oder an Dritte weitergeben. Sie müssen sich jedoch bereit erklären, die Instandhaltungsarbeiten oder eventuelle Ausbauarbeiten für die von ihnen vorgesehenen Zwecke durchzuführen", erklärte Durnwalder. In den Gebäuden könnten unter anderem Bars, Büros oder öffentliche Dienste eingerichtet werden. Es handelt sich dabei um folgende Bahnhöfe: Salurn, Margreid-Kurtatsch, Auer, Leifers, Grasstein, Freienfeld und Gossensass auf der Strecke Verona-Brenner, Sigmundskron, Siebeneich, Terlan, Vilpian, Gargazon, Lana-Burgstall und Meran-Untermais auf der Strecke Bozen-Meran sowie Mühlbach, Vintl, Ehrenburg, Olang, Welsberg, Niederdorf und Toblach auf der Strecke Franzensfeste-Innichen. "Fortschritte konnten auch in Bezug auf die Übergabe der Bahnhofsareale von Klausen und Meran an das Land erzeilt werden", so Durnwalder.
An der langen Aussprache im Palais Widmann in Bozen nahmen neben Landeshauptmann Luis Durnwalder und dem Eisenbahnchef Mauro Moretti auch Verkehrslandesrat Michele Di Puppo, der Bozner Bürgermeister Giovanni Salghetti Drioli, der Urbanistikstadtrat von Bozen, Silvano Bassetti, Ingenieur Siegfried Unterberger und der Rechtsanwalt Gerhard Brandstätter teil.
bch
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