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Südtiroler unterstützen Aufbau eines nepalesischen Bergrettungsdienstes

Der Aufbau des Bergrettungsdienstes in Nepal wird von Südtirol unterstützt. Land Südtirol und EURAC vermitteln dazu nepalesischen Medizinern und Sherpas Techniken der Bergrettung und Notfallmedizin. In einem jüngsten Lehrgang wurden nun Instruktoren ausgebildet. Das Land Südtirol misst dem Projekt der Entwicklungszusammenarbeit strategische Bedeutung bei.

Giacomo Strapazzon der Eurac Bozen mit einigen nepalesischen Kursteilnehmern (Foto: Eurac)

Die Südtiroler Experten vermitteln den nepalesischen Medizinern und Sherpas Techniken der Bergrettung und Notfallmedizin. Mit einem dritten Kurs ist das Projekt "Bergrettung in Nepal", das vom Land Südtirol unterstützt und mitkoordiniert wird, nun einen entscheidenden Schritt weiter gegangen: Ärzte und Bergführer wurden zu Instruktoren ausgebildet, die künftig ihr Wissen und ihre praktischen Fähigkeiten einheimischen Berufskollegen in der Landessprache vermitteln können. Das für den Kurs entwickelte Ausbildungsprogramm ist das erste seiner Art und kann auch in anderen Bergregionen zur Anwendung kommen.

"In den ersten Kursen ging es darum, einheimische Bergretter und Ärzte als Teams auszubilden, sodass sie mit den vorhandenen Mitteln effiziente Rettungseinsätze leisten können", erklärt Hermann Brugger, Leiter des EURAC-Instituts für Alpine Notfallmedizin, der das Projekt mit-initiierte und von Anfang an betreut. "Jetzt haben wir die Teilnehmer dafür ausgebildet, selber auszubilden, also ihr Wissen in ihrer Sprache weiterzugeben." In Workshops konnten die Teilnehmer die wichtigsten Schritte zur Errichtung eines Bergrettungsdienstes selbst definieren. Dabei wurde der Ausbildung, so Brugger, des nepalesischen Partners des Projektes, der "Himalayan Rescue Association", die höchste Priorität zuerkannt. Mit im Ausbildungsteam waren vier Bergretter des Alpenvereins Südtirol unter der Leitung von Oskar Zorzi, die Notärztin Elisabeth Gruber aus Bruneck, Giacomo Strapazzon von der EURAC, Fidel Elsensohn, Präsident der Internationalen Kommission für Alpine Notfallmedizin, und Experten aus den Vereinigten Staaten, der Schweiz, Österreich und Slowenien.

Da in dem zweiwöchigen Kurs in Kathmandu nicht nur Kenntnisse vermittelt werden mussten, sondern vor allem die Fähigkeit, dieses Wissen weiterzugeben, waren unter den Dozenten auch Experten wie Günther Cologna, bei der EURAC zuständig für Weiterbildung, und Monika Brodmann, notfallmedizinische Ausbilderin aus Bern. Beeindruckt war das Südtiroler Team von der guten Grundausbildung, der Aufnahmebereitschaft und dem Enthusiasmus der nepalesischen Ärzte. Die 17 Teilnehmer brachten außerdem wertvolle Erfahrungen aus den schweren Katastrophen der vergangenen Jahre ein, wie der Eislawine am Khumbugletscher, dem heftigen Schneesturm am Annapurna und dem schweren Erdbeben im vergangenen April.

Nächstes Etappenziel des Projektes ist der Aufbau eines Ausbildungszentrum für Bergretter und Notfallmediziner in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu. Langfristig will das Projekt im höchstgelegenen Bergland der Welt, in dem bislang zahlreiche Hilfsorganisationen unkoordiniert arbeiten, ein effizientes einheimisches Rettungssystem aufbauen und so die Sicherheit im Himalaya erhöhen.

cl

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