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Der Fußabdruck der Apfellagerung: Tagung am Versuchszentrum Laimburg

Wie sich Erntezeitpunkt und die Verwendung innovativer Lagertechnologien auf die Qualität der Früchte während der Lagerung auswirken: Darüber haben sich heute (11. August) an die 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Lagerungstagung informiert, die vom Versuchszentrum Laimburg veranstaltet wurde.

Neue Forschungsergebnisse vorgestellt: Die Fachtagung zur Obstlagerung am Vesruchszentrum Laimburg war gut besucht.

Obstbau wird in Südtirol auf über 18.000 Hektar betrieben. Die wichtigsten angebauten Sorten sind dabei Golden Delicious (über 36 Prozent), Gala (17 Prozent) und Red Delicious (12 Prozent). In Südtirol wurden 2014 insgesamt knapp 1,2 Millionen Tonnen Äpfel geerntet. In den Südtiroler Obstlagern können insgesamt über 900.000 Tonnen gelagert werden.

Neben ersten Erkenntnissen zur Lagerung der neuen Club-Sorte Envy haben heute die Expertinnen und Experten des Versuchszentrums Laimburg wieder aktuelle Empfehlungen zur Optimierung der Lagerparameter für die kommende Lagersaison ausgesprochen, basierend auf den neuesten Forschungsergebnissen. Besprochen wurden zudem ein optimales Lagermanagement unter Verwendung innovativer Technologien sowie die Bestimmung des CO2-Fußabdrucks der Apfellagerung.

Die am häufigsten in Südtirol angebaute Apfelsorte Golden Delicious profitiert am meisten von innovativen Lagertechnologien wie der vom Versuchszentrum Laimburg mitentwickelten Lagertechnik DCA (dynamisch-kontrollierte Atmosphäre). "Auch nach einem halben Jahr DCA-Lagerung bleibt die Festigkeit von Golden Delicious-Äpfeln erhalten", legte heute Angelo Zanella vom Versuchszentrum Laimburg dar und unterstrich, dass für Konsumenten die Festigkeit der wichtigste Faktor in der Bewertung der Apfelqualität sei. Das Versuchszentrum Laimburg hat eine sechsjährige Studie durchgeführt, in der die Genussqualität von sechs verschiedenen Apfelsorten untersucht wurde, nachdem diese mit verschiedenen innovativen Lagertechniken wie DCA gelagert worden waren. Dabei zeigte sich, dass der Effekt sortenspezifisch ist: Während die Golden Delicious am besten abschnitten, profitierte die Sorte Fuji am wenigsten von den Lagerinnovationen. Bei der Lagertechnik DCA wird die Zusammensetzung der Lageratmosphäre konstant an die momentanen Bedürfnisse der Äpfel angepasst, um ein Gleichgewicht zwischen einem Fortschreiten der Reife und einem Sauerstoffmangel der Äpfel zu erzielen.

Nur Äpfel im idealen Reifezustand können langfristig gelagert werden. Südtiroler Äpfel werden im Schnitt sechs bis acht Monate gelagert. Eine zu frühe, aber auch eine zu späte Ernte fördert das Auftreten von Lagerschäden. "Werden die Äpfel zu früh geerntet, kann das zur Entwicklung von gewöhnlicher Schalenbräune während der Lagerung führen", erklärte heute Ines Ebner vom Versuchszentrum Laimburg. Eine zu späte Ernte kann eine noch größere Bandbreite an Problemen während der Lagerung hervorrufen. Dazu gehören aufgesprungene Früchte, Fruchtfäule, Fruchtfleischverbräunungen, Glasigkeit und Mehligkeit. Diese Lagerschäden können zu unverkäuflichen Früchten und Ausfällen führen.

Um Lagerschäden vorzubeugen, sollte jedoch nicht nur das empfohlene Erntefenster eingehalten, sondern auch auf eine schonende und sorgfältige Ernte in mehreren Pflückgängen geachtet werden. Entscheidend ist zudem ein an die Sorte, den Reifegrad der Früchte und die Lagerdauer angepasstes Lagermanagement. Auch Vorerntemaßnahmen wie eine ausgewogene Düngung, optimaler Schnitt sowie Behangsregulierung können die Lagerfähigkeit der Äpfel erhöhen.

"Die Verwendung von Verpackungsmaterial aus Plastik hinterlässt einen größeren CO2-Fußabdruck als die Lagerung der Äpfel", betonte Damiano Zanotelli von der Freien Universität Bozen: Bei der Herstellung des Verpackungsmaterials wird nämlich mehr nicht-erneuerbare Energie verbraucht als während der Lagerung. Dies gilt vor allem für die Region Trentino-Südtirol, wo Strom hauptsächlich aus erneuerbaren Energiequellen wie Wasserkraft und Photovoltaik stammt. Hier macht die Verpackung auch nach sieben Monaten Lagerung rund 60 Prozent des gesamten CO2-Verbrauchs nach der Ernte aus.

Verbraucherinnen und Verbraucher können also einen großen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten, wenn sie die Äpfel nicht in Plastiksäckchen abgepackt kaufen. Aber auch die Lagerung der Äpfel verbraucht CO2, und zwar vor allem während der Einlagerung, aber auch beim Aufrechterhalten der niedrigen Temperaturen während der Lagerung.

mac

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