Politik | 29.05.2015 | 17:11

Forum Alpbach und Tiroltag: LH Kompatscher trifft Präsident Fischler

Das Europäische Forum Alpbach 2015 ist der "UnGleichheit" gewidmet. Der Tiroltag, der jährlich im Rahmen des Forums stattfindet, steht unter dem Motto "Neue Heimat Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino - Integration statt Ausgrenzung". Über die Vorbereitung der Veranstaltung sprach heute (29. Mai) in Bozen Landeshauptmann Arno Kompatscher mit dem Forum-Alpbach-Präsidenten Franz Fischler.

Der Präsident des Europäischen Forums Alpbach, Franz Fischler, unterstrich bei dem Gespräch mit Landeshauptmann Kompatscher die Aktualität des Leitthemas "UnGleichheit". "UnGleichheit", so Fischler, spüre jede und jeder - sie teile die Gesellschaft in Bevorzugte und Benachteiligte. Lohnzettel, Wartezeit im Krankenhaus oder die Grenzzäune Europas seien Ausdruck davon. "Wenn Viele zu Gunsten Weniger zurückstecken müssen, dann beginnen Solidarität und gesellschaftlicher Konsens zu bröckeln", so Fischler, dies schwäche Wachstum und Gemeinwohl, destabilisiere Wirtschaft und Demokratie. In Alpach werde es Ende August 2015 um die Frage gehen, mit welchen Werkzeugen sich soziale Ungleichheit beseitigen lasse und ob Ungleichheit der Wirtschaft schade oder sie antreibe?

Für die diesjährige 70. Auflage des Europäischen Forums Alpbach erwarte er sich ein breites Publikum, das die Facetten von Gleichheit und Ungleichheit aufzeige sowie Ursachen, Prognosen und Folgen ausfindig mache. Vordenker würden ebenso zu Wort kommen wie Kunstschaffende, die stärker denn je in das Programm eingreifen würden, kündigte Fischler an.

Im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach findet jährlich ein Tiroltag statt. In diesem Jahr am 23. August. Er steht unter dem Thema "Neue Heimat Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino - Integration statt Ausgrenzung". "Es ist dies ein höchst aktuelles Thema", so Landeshauptmann Kompatscher, "für das wir als Europaregion vor dem Hintergrund unserer Integrationsgeschichte Chancen und Risiken ausmachen wollen." Es gehe auch darum zu klären, welche Strukturen und Einrichtungen vorhanden sein müssen, damit Integration gelinge und um die gesellschaftlichen Grundpfeiler, um Toleranz, Menschenrechte und Wohlfahrt für alle. Ganz besonders solle die Rolle der Bildung in Integrationsprozessen beleuchtet werden. 

Schon im Vorfeld werden Fachleute aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft aus der Europaregion im Rahmen des Euregio-Labs einen Katalog von erfolgversprechenden Maßnahmen zum Thema Integration entwickeln, der dann mit den drei Landeshauptleuten diskutiert werden soll. Der Besuch von Alpbach-Präsident Franz Fischler heute in Bozen stand im Zusammenhang mit dem zweiten Treffen des Euregio-Labs, das am heutigen Freitag im Südtiroler Landtag über die Bühne gegangen ist.

Am Tiroltag wird auch heuer wieder der Euregio-Jungforscherpreis vergeben. Ausgezeichnet werden Studierende und Nachwuchswissenschafter, die sich im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Arbeit mit entweder mit Integration und Sprache, mit Integration und Kultur/Gesellschaft oder mit Integration und Wirtschaft befasst haben. Dem Sieger winken 2000 Euro Preisgeld. Die Einreichfrist läuft bis 10. Juni 2015. Infos unter www.europaregion.info/youngresearcher.

jw