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Ausstellung „Die Gletscher in Ridnaun, gestern-heute-morgen“ eröffnet

Seit rund hundert Jahren werden die Gletscher in Ridnaun von Wissenschaftlern unter die Lupe genommen. Die Erkenntnisse sind nun bei einer Ausstellung „Die Gletscher in Ridnaun, gestern-heute-morgen“ in der Bergbauwelt Ridnaun Schneeberg zu sehen. Die Ausstellung, die am 24. April eröffnet wurde, soll den Bürgern die Gesamtproblematik von Klimawandel und Gletscherschwund näher bringen.

Die Ausstellung „Die Gletscher im Ridnauntal – gestern – heute – morgen“ wurde gestern (24. April) in Ridnaun eröffnet. (Foto: LPA /Bergbauwelt Ridnaun Schneeberg)

Bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts galt das Ridnauntal als besonders attraktiv, nicht nur wegen des Bergbaus, sondern auch wegen des stark vergletscherten Talschlusses. Innerhalb weniger Jahre wurden dort vier Schutzhütten gebaut und mehrere Naturwissenschaftler besuchten das Gebiet, um die Eisriesen zu vermessen und sie im Detail zu studieren.

Unter der Koordination des italienischen Gletscherkomitees werden seit 1922 die Gletscherstände von Übeltal- und Hangenden Ferner regelmäßig aufgenommen. Im Jahre 1996 haben auch die sogenannten Massenhaushaltsstudien der Gletscher des Ridnauntals begonnen: Dabei werden in regelmäßigen Abständen der Verlust beziehungsweise der Zuwachs der Gletschermasse registriert. Diese Erhebungen und weitere Forschungstätigkeiten im Gebiet laufen heute noch und werden vom Hydrographischen Amt des Landes unterstützt.

Das hydrografische Amt gestaltet auch die Ausstellung „Die Gletscher des Ridnauntals -  gestern - heute - morgen", die am 24. April in der Bergbauwelt Ridnaun Schneeberg eröffnet wurde.

„Gletscher gelten als die globalen Fieberthermometer, weil sie besonders schnell auf Klimaveränderungen reagieren", sagte der Direktor des Ressorts Denkmalpflege, Museen, Vermögen und Mobilität, Valentino Pagani. Der Ressortchef unterstrich zudem, dass die Ausstellung den Zuschauern nicht schöne Bergpanoramas präsentiere, sondern drastisch aufzeige, welche Folgen die Klimaveränderung haben könne.

Wie der Vizedirektor des Hydrographischen Amtes Roberto Dinale erklärte, seien der Übeltalferner, der größte Südtiroler Gletscher und der Hangender Ferner in den vergangenen Jahren drastisch geschmolzen, und zwar um etwa zwei Kilometer bzw. ein Kilometer in der Länge. Bis zum Ende des Jahrhunderts könnte laut Projektionen nur mehr ein Viertel der Gletscher übrig sein, so Dinale.

Geologische Untersuchungen könnten künftige Entwicklungen vorhersagen, was besonders wichtig ist für die Gefahrenzonenplanung zum Schutz der besiedelten Gebiete, erklärte Landesgeologe Volkmar Mair. Das schnelle Schmelzen der Gletscher werde laut Mair die Wasserabflüsse schneller machen - außerdem müsse für das so bewegte Material Rückhalte- und Stauraum geschaffen werden.

Mit dabei waren bei der Ausstellungseröffnung auch der Direktor der Landesabteilungen Brand- und Zivilschutz und Wasserschutzbauten Rudolf Pollinger, der Koordinator des Südtiroler Bergbaumuseums Andreas Rainer und Gianluigi Franchi vom „Comitato Glaciologico Italiano".

Im Rahmen der Eröffnung stellte die Band „Südtiroler Rifflblech" ihre neue CD vor, deren Thema sich um Erde und Fels dreht und auch Lieder über die Gletscherwelt enthält.

Die Ausstellung ist bis 30. September für Besucher geöffnet.

Mehr Informationen bekommen Interessierte im Südtiroler Bergbaumuseum - Bergbauwelt Ridnaun Schneeberg, Maiern 48, in Ridnaun (Rufnummer: 0472 656364) und im Web unter http://www.ridnaun-schneeberg.it/. Mehr Informationen über die Museen des Landes gibt es unter http://www.museen-suedtirol.it/.

SAN

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