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Italienische Eisenbahnspitze bei LH Durnwalder
LPA - Eine Delegation der italienischen Eisenbahnen mit Generaldirektor Mauro Moretti an der Spitze hat sich am heutigen Montag, 7. April 2003, im Palais Widmann in Bozen mit Landeshauptmann Durnwalder getroffen. Beraten wurden über die Vorschläge zur Trassenführung der südlichen Zulaufsstrecken der Brennerbahn und die Verlegung des Bozner Bahnhofes. Die Abtretung von Bahnhofsarealen und Bahnhofsgebäuden an die Gemeinden sowie die Vorhaben im Lokaltransport sollen zügig vorangetrieben werden, so Landeshauptmann Durnwalder und Eisenbahngeneraldirektor Moretti beim heutigen Gespräch. Auch ein neuer Verantwortlicher für die Eisenbahn in Südtirol soll namhaft gemacht werden.
Über einen konkreten Vorschlag zur Trassenführung der Brennerbahn haben Landeshauptmann Durnwalder und die Delegation der italienischen Eisenbahn, angeführt vom Generaldirektor des italienischen Eisenbahnnetzes Mauro Moretti beim heutigen Treffen beraten. Der Vorschlag entspricht, laut Durnwalder, mit Ausnahme einiger kleiner technischer Änderungen den bisherigen Plänen. „Einige Details sind noch zu überprüfen, besonders was das Unterland anbelangt“, so der Landeshauptmann. Die Delegation zeigte sich einverstanden damit, den größten Teil der Strecke durchs Unterland in einen Tunnel zu verlegen. Auch hier seien, so der Landeshauptmann, noch einige technische Überprüfungen und Prüfungen zur Umweltverträglichkeit notwendig. Die Verantwortlichen der Eisenbahn wiesen darauf hin, dass es nicht möglich sei, alle Teilstücke zeitgleich zu bauen. Der zehn Milliarden Euro teure Bau der neuen Brennerbahnzulaufsstrecken soll also in mehreren Baulosen vor sich gehen. „Nun wird alles genau überprüft werden und ein Gesamtkonzept ausgearbeitet“, kündigte Durnwalder an. Er wies auch darauf hin, dass die Arbeiten in Zeitabständen erfolgen sollten, eine Verlegung des Verkehrs auf die heutige Linie wäre nämlich nur für beschränkte Zeit zumutbar.Die Projektvorschläge zur Bahnhofsverlegung in Bozen, welche eine beim vergangenen Treffen bestimmte Kommission ausgearbeitet hat, wurden heute ebenfalls eingehend besprochen. Alle vorgelegten Vorschläge sehen eine Verlegung der Bahnlinie in Rentsch vor. Der Bahnhof soll Richtung Eisack verlegt werden, damit der in der Stadt frei werdende Eisenbahngrund für die Verbauung verwendet werden kann. Landeshauptmann Durnwalder wird diese Vorschläge mit dem Bozner Bürgermeister und der Bozner Gemeindeverwaltung besprechen. „Man wird sich an einer ausgesuchten Studie orientieren und selbst einen Vorschlag vorlegen“, sagte er. Danach kann ein Projekt und eine Kostenrechnung erstellt werden. Die Eisenbahnvertreter verlangten, dass sich die neuen Grundeigentümer mit den Kosten der Bahnhofsverlegung auseinandersetzten. „Für die neue Zone wird es notwendig sein, ein eigenes Gesetz zu machen, ein Bauleitplanänderung allein reicht nicht aus“, kündigte der Landeshauptmann an.
Aufgrund der geltenden Durchführungsbestimmungen hat das Land Südtirol die Möglichkeit, den Lokaltransport über einen entsprechenden Vertrag mit der Eisenbahngesellschaft „Italtreni“ selbst zu regeln. Die „Italtreni“ müsste dafür die Gleise und die bestehenden Strukturen bereitstellen. Damit dies so schnell wie möglich geschieht, hat Generaldirektor Moretti Landeshauptmann Durnwalder versichert, dass er innerhalb von zehn Tagen die Namen der Techniker mitteilen wird, damit entsprechende Verhandlungen aufgenommen werden können.
Landeshauptmann Durnwalder hat im Gespräch mit der Eisenbahndelegation nochmals darauf bestanden, dass die Eisenbahn einen verantwortlichen Ansprechpartner für Bozen benennnen soll, da der derzeitige Direktor Ewald Fischnaller aus Zeitgründen der Aufgabe nicht gerecht werden kann. Ingenieur Moretti meinte, ein neuer Direktor könne erst im Rahmen einer Verwaltungsneuregelung in Bozen selbst namhaft gemacht werden. Er wolle aber auch diese Frage sobald wie möglich klären.
Erste Verhandlungen zur Abtretung der Eisenbahnareale in Innichen, Meran, Klausen und Franzensfeste sind derzeit im Gange. Weitere Verhandlungen sollen umgehend aufgenommen werden, kündigte die Eisenbahndelegation an. „Die betreffenden Grundstücke sollten nach Möglichkeit über zu vereinbarende Bedingungen an das Land abgetreten werden“, sagte Durnwalder. Mit den jeweiligen Gemeinden soll dann über die zukünftige Verwendung entschieden werden, so der Landeshauptmann. Durnwalder verwies im Gespräch mit der Eisenbahndelegation auch auf das Problem der bahneigenen leer stehenden Wohnungen in verschiedenen Orten Südtirols. Moretti sagte zu, dem Landeshauptmann eine Liste solcher Wohnungen zukommen zu lassen. „Das Land wird in einem nächsten Schritt überlegen, diese Wohnungen zu übernehmen, sie dann zu sanieren, zu verkaufen oder abzubrechen“, erklärte der oberste Verantwortliche im Lande.
Die Eisenbahnvertreter zeigten sich bereit, einen Teil der Bahnhofsgebäude den Gemeinden für einen Zeitraum zwanzig bis dreißig Jahre kostenlos zur Nutzung zu überlassen. „Die Gemeinden könnten die Bahnhöfe für allgemeine und private Zwecke wie z.B. zur Einrichtung von Büros, Bars und Tourismusbüros nutzen“, meinte der Landeshauptmann. Als Gegenleistung müssten die Gemeinden die Instandhaltung der Gebäude übernehmen. Die Liste der entsprechenden Bahnhöfe will Moretti dem Landeshauptmann in den kommenden Wochen zukommen lassen.
SAN
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