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Adoption: Sensibilisierungskampagne vorgestellt

“Unser Adoptionskind ist einfach nur ein großes Wunder”, so Alessandra Martinez bei der Vorstellung der Sensibiliserungskampagne zur Adoption, mit der die Landesabteilung Soziales sowie die Dienststelle für Adoption heute, 9. April in Bozen. “Im Mittelpunkt steht der besondere Akt der Solidarität gegenüber einem Kind und die besondere Form der Elternschaft”, betonte LRin Martha Stocker.

Landesweite Sensibilisierungskampagne zur Adoption vorgestellt: LRin Martha Stocker, Sabine Krismer, Christiane Mühlhäusler, Silvia Vidale und Petra Frei (FOTO:LPA/Angelika Schrott)

"Über diese besondere Alternative und Form der Elternschaft und Familie zu informieren, ist mir ein wichtiges Anliegen, da ich oft in Kontakt mit Adoptivfamilien bin und auch beim Aufbau des Vereins für Adoptiv- und Pflegeeltern Patin war", sagte Landesrätin Stocker. Mit der Kampagne ´Eine etwas andere Geschichte: meine Adoption´solle das Bewusstsein der Bürger für dieses Thema gestärkt werden, betonte Stocker.

„Die Entscheidung einem Kind aus einer anderen Familie ein Zuhause zu geben, es als eigenes Kind zu erziehen und ihm jene Liebe und Sicherheit zu geben, die es für das spätere Leben braucht, ist nicht immer ein einfacher Schritt und muss wohl überlegt und vorbereitet werden zudem brauchen Familien auch danach noch Begleitung", unterstrich die Landesrätin. Stocker verwies auch darauf, dass der entsprechende Vorbereitungskurs auf die Adoption derzeit überarbeitet wird. „Gleichzeitig ist die Adoption eines Kindes aber auch mit Erfahrungen verbunden, die keine andere Form der Elternschaft ermöglicht", meinte die Landesrätin.

Dieser Auffassung sind auch Alessandra Martinez und Gilberto Antonucci, die vor zwei Jahren die damals fünfjährige Margherita adoptiert haben. „Als wir unser Kind für zwei Tage zum ersten Mal sehen konnten, waren dies wohl die schönsten Augenblicke unseres Lebens", erzählte Martinez. Auch die viele Bürokratie, die bei einer Adoption notwendig ist, die Beratungs- und Bewertungsgespräche bewertet Martinez im Nachhinein als positiv. „Margherita hat uns sofort in ihr Herz geschlossen und ist auf uns zugekommen; sie ist einfach nur ein großes Wunder", sagte Martinez. Bei der Betreuung lasse sie sich nicht von Leitfaden oder ihren Ansprüchen, sondern vom Kind selbst leiten, so die Adoptivmutter. "Auf diese Weise haben mein Mann und ich meist schnell verstanden, was sie braucht", erklärte Martinez.

Wie Landesrätin Stocker berichtete, wurden 2014 insgesamt 25 Adoptionen verfügt, fünf davon in nationaler und 20 in internationaler Adoption. Die Anzahl der Adoptionsanträge ist in den vergangenen Jahren stagniert bzw. rückläufig. „Das Hauptziel der Kampagne ist nicht, Adoptivfamilien anzuwerben", sagte die Landesrätin. „Wenn sich dadurch aber Paare angesprochen fühlen, die Adoption eines Kindes als konkrete Möglichkeit ins Auge zu fassen oder darin bestärkt werden, ist dies durchaus auch in unserem Sinne", erklärte Stocker.

Mit einer Plakataktion, Artikeln, Erfahrungsberichten, Fernsehbeiträgen und gezielten Anzeigen sowie der Organisation einer Tagung am 19. November, will die Landesabteilung Soziales, in enger Kooperation mit der Dienststelle Adoption Südtirol, das Thema der Adoption vermehrt ins Interesse der Öffentlichkeit rücken. Als Bildmotiv wurde jeweils ein Paar mit Kind in Form einer bunten Zeichnung gewählt. Dazu kommt der Slogan „Eine etwas andere Geschichte: meine Adoption", um auf diese besondere Form der Eltern-Kind-Beziehung hinzuweisen.

Petra Frei, die Direktorin des Landesamts für Kinder- und Jugendschutz und soziale Inklusion informierte über die Organisation der Adoption auf Landesebene, die gesetzlichen Regelungen sowie über die Besonderheiten der verschiedenen Formen der Adoption. Im Falle der nationalen Adoption werden Kinder aus dem nationalen Einzugsgebiet adoptiert, wobei es sich auch um Kinder ausländischer Herkunft handeln kann. Eine Rolle spielt auch bei welchem Jugendgericht die Anfrage eingereicht worden ist. Bei der internationalen Adoption werden hingegen Kinder aus anderen Ländern adoptiert. Dabei unterstrich Frei, dass es keinen zeitlichen Richtwert für „wartende" Adoptiveltern gibt. „Vor allem im Falle der nationalen Adoption gibt es diesbezüglich keine Sicherheiten", sagte Frei. Das Land ist laut Frei zuständig für die Planung und Koordination in Sachen Adoption und organisiert die Vorbereitungskurse und kümmert sich um die Ausbildung der Fachkräfte. Daneben gebe es ein weites Netz an Diensten.

Eine besonders wichtige Anlaufstelle für angehende Adoptiveltern ist die Dienststelle Adoption Südtirol, die landesweit operativ ist. Sozialassistentin Silvia Vidale, die dort arbeitet, erklärte die einzelnen Schritte im Adoptionsverfahren von der Entscheidung des Paares, über die Beratungsgespräche und Vorbereitungskurse, die Anfrage beim Jugendgericht, die Bewertung des Paares bis hin zur tatsächlichen Adoption. „Bei all diesen Schritten ist es uns wichtig, eine Kultur der Aufnahme zu vermitteln und immer das Wohl des Kindes in den Mittelpunkt zu stellen", betonte Vidale.

SAN

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