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LH Durnwalder bei Vorstellung der ASTAT-Studie über "Ausländer in Südtirol"

LPA - Die neue Studie "Ausländer in Südtirol" des Landesinstitutes für Statistik ASTAT wurde heute Vormittag in Bozen vorgestellt. "Ausländer werden in Südtirol allzuoft nur als billige Arbeitskräfte angesehen, nicht als Menschen mit Problemen und Bedürfnissen. Diese Vorurteile und andere Barrieren gilt es gemeinsam abzubauen", betonte Landeshauptmann Durnwalder bei der Pressekonferenz.

13.000 Ausländer halten sich im Jahresdurchschnitt in Südtirol auf, 11.250 davon sind Nicht-EU-Bürger. Die Spitzenwerte werden zur Erntezeit und in der touristischen Hochsaison mit rund 20.000 Ausländern erzielt. Damit beläuft sich der Ausländeranteil an der Südtiroler Bevölkerung auf 3,6 Prozent. "Die Ausländer stellen einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor in unserem Land dar. In erster Linie sollten diese Personen aber nicht als bloße Arbeitskräfte, sondern als Menschen mit alltäglichen Bedürfnissen und Problemen gesehen werden", so LH Durnwalder. Als solche hätten auch die Ausländer in Südtirol Anrecht auf Ausbildung und Sozialdienstleistungen, betonte Durnwalder.

Vor allem in Zeiten des Wahlkampfes solle die politische Propaganda nicht auf den Rücken der ausländischen Mitbürger ausgetragen werden. Vielmehr solle versucht werden, alles für ein besseres Verständnis fremder Denkweisen und Lebenseinstellungen und eine bessere Integration der Ausländer in unsere Gesellschaft zu tun, meinte der Landeshauptmann.

Die ASTAT-Studie ist das Ergebnis von 1330 Interviews und Fragebögen, erhoben wurden die Daten in Zusammenarbeit mit der Caritas und dem KVW. Aus der Studie geht hervor, dass 87,6 Prozent der Ausländer langfristig in Südtirol bleiben wollen; bei 55 Prozent der Ausländer ist derzeit der Prozess der Familienzusammenführung im Gange. "Diese beiden Punkte haben direkte Auswirkungen auf Fragen wie Wohnung und Ausbildung", stellte LH Durnwalder fest. In diesem Zusammenhang stellte der Landeshauptmann auch klar, dass "entgegen der landläufigen Meinung, die Ausländern würden den Südtirolern die Wohnungen wegnehmen", nur 0,79 Prozent der Sozialwohnungen von Ausländern bewohnt werden. 1700 Kinder besuchen bereits Schulen in Südtirol, 900 davon sitzen in Grundschulklassen.

Bemerkenswert sei, so Durnwalder weiter, auch der hohe Ausbildungsgrad der Ausländer: 14 Prozent der Ausländer in Südtirol verfügt über einen Universitätsabschluss, bei der Südtiroler Bevölkerung liegt dieser Anteil bei sechs Prozent. "Auch diese Daten müssen wir berücksichtigen. Jeder Bürger unserer Landes hat das Anrecht auf einen Arbeitsplatz, der seiner Qualifikation entspricht", betonte Durnwalder. Dies komme nicht zuletzt auch den Arbeitgebern zu Gute.

Schließlich betonte Durnwalder auch die Wichtigkeit einer ständigen Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Hand, den Arbeitern und den einzelnen Vereinigungen bei der Integration der Einwanderer in die Arbeitswelt. Dies solle unter anderem über ein  detailliertes Informationssystem und eine ständige Beobachtungsstelle geschehen, so der Landeshauptmann.

Die Studie "Ausländer in Südtirol" kann demnächst im pdf-Format von der Internetseite des Landesinstitutes für Statistik ASTAT unter www.provinz.bz.it/astat heruntergeladen werden.

bch

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