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Baugewerbe ankurbeln: Arbeitsgruppe soll Vorschläge erarbeiten

Nach Möglichkeiten und neuen Ideen, um dem durch Wirtschafts- und Finanzkrise besonders angeschlagenen Baugewerbe wieder auf die Beine zu verhelfen, wird gesucht. Mit dieser Aufgabe könnte eine Arbeitsgruppe betraut werden. Dafür hat sich Bautenlandesrat Christian Tommasini bei einem Treffen mit Gewerkschaftsvertretern des Bauwesens ausgesprochen.

LR Tommasini mit den Vertretern der Fachgewerkschaften (v.l.) Maurizio D'Aurelio (Feneal UIL-SGK), Stefano Parrichini (Fillea/Gbh CGIL-AGB), Michael Raveane (Filca CISL-SGB), Friedrich Oberlechner (ASGB) - Foto: LPA/A. Mair

Das Baugewerbe, seine Wiederankurbelung und die Maßnahmen des Landes in diesem Bereich standen im Mittelpunkt eines Treffens von Bautenlandesrat Christian Tommasini mit Gewerkschaftsvertretern von AGB, SGB, SGK und ASGB. Dass die Krise im Baugewerbe sich stark auf die Beschäftigungslage auswirke, darüber war man sich einig. Landesrat Tommasini verwies auf die Maßnahmen des Landes, unter anderem im Bereich der so genannten "energetischen Sanierung", durch die wieder Wind in die Segel des Baugewerbes kommen solle. Er sprach sich aber auch dafür aus, weitere Vorschläge und Maßnahmen auszuloten. Dazu schlug er die Einrichtung einer Arbeitsgruppe vor, an dem neben dem Bautenressort und den Gewerkschaften auch das Energieressort und die auf energieeffizientes Bauen spezialisierte Gesellschaft "Südtirol Esco" Platz nehmen könnten. Einen ersten Vorschlag formulierte der Landesrat gleich selber: Bürgern könnte - in Analogie zu den Vorschüssen des Landes auf die staatlichen Steuerbegünstigungen für bauliche Wiedergewinnung - der Zugang zu Darlehen aus Rotationsfonds ermöglicht werden.     

Vorab informierte der Landesrat die Fachgewerkschaftsvertreter über die Landesbauprogramme 2015, mit denen sich die Landesregierung auf einer Klausur am kommenden Freitag, 27. März, befassen wird: "Wir wollen umfassend und gezielt in das öffentliche Bauwesen investieren, 45,6 Millionen Euro sollen in den Hochbau, 92 Millionen Euro in den Tiefbau und 140 Millionen Euro in den Wohnbau fließen."

Der Landesrat gab auch einen Überblick über die wichtigsten Vorhaben nach Ausführungsphase: So sollen im Laufe des Jahre 2015 unter anderem die Erweiterungsarbeiten am italienischen Berufsschulkomplex "Luigi Einaudi" in Bozen abgeschlossen werden. Auch die Dreifachturnhalle für das Klassische Gymnasium "Walther von der Vogelweide" und die Außenstelle der WFO "Heinrich Kunter" in Bozen sollen noch in diesem Jahr fertiggestellt sein. In Meran sollen der Bau des neuen Zivilschutzzentrums und in Pfatten jener des Labor- und Werkstättengebäudes und der neuen Heizanlage der Laimburg vollendet werden. 

Für 2015 kündigte der Landesrat ein Reihe von Ausschreibungen sowohl im Hoch- als auch im Tiefbau an. Unter den 26 Tiefbau-Ausschreibungen, die derzeit vorbereitet werden, findet sich auch jene für die Zufahrt zum Gadertal. Das Land werde zudem die Arbeiten fortsetzen, zu denen es sich im Tauschvertrag mit dem Staat im Gegenzug zur Übernahme von Militärgelände verpflichtet hat.

In den geförderten Wohnbau sollen schließlich 140 Millionen Euro fließen, 24 davon sind für die Fortführung der Bauprogramme des Wohnbauinstituts bestimmt. Ausschreibungsreif sind Bauvorhaben mit über hundert Wohnungen unter anderem am Ritten, in Innichen, Tramin, Pfatten und Brixen. Ein besonders Augenmerk gilt Bozen, wo auf dem Gelände des ehemaligen Lehrlingsheims 55 Wohnungen geplant sind. Mit 40 Millionen Euro wird das Land die Gemeinden beim Ankauf von Baugrund unter die Arme greifen, wobei der Löwenanteil an die Gemeinde Bozen geht. Mit 30 Millionen Euro schlägt die Wohnbau- und Wohnungskaufförderung für Einzelpersonen und Familien zu Buche. Landesrat Tommasini wertete den Anstieg der Ansuchen um Wohnbauförderung im vergangenen Jahr und in den ersten Monaten 2015 als positives Zeichen für die Wiederbelebung des Wohnbausektors.

Derzeit sei die Landesregierung zudem darum bemüht, möglichst schnell zusätzliche Mittel von rund 20 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen, um den zahlreichen Ansuchen um Darlehen aus dem Rotationsfonds als Vorschüsse auf die staatlichen Steuerbegünstigungen nachzukommen. Erste zwölf Millionen Euro, die das Land zu diesem Zweck bereitgestellt hatte, sind bereits ausgeschöpft. Über 400 Antragsteller setzen mit Hilfe dieser Fördermittel ihr Haus oder ihre Wohnung in Stand.

Bei dem Treffen mit Landesrat Tommasini waren die Fachgewerkschaften durch Maurizio D'Aurelio (Feneal UIL-SGK), Stefano Parrichini (Fillea/gbh CGIL-AGB), Michael Raveane (Filca CISL-SGB) und Friedrich Oberlechner (ASGB) vertreten.

jw

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