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LH Kompatscher bei Außenminister Kurz: Euregio, Autonomie, Makroregion

LPA - Mit einem gemeinsamen Arbeitsfrühstück mit Außenminister Sebastian Kurz hat am heutigen Donnerstagmorgen (19.02) der Wien-Besuch von Landeshauptmann Arno Kompatscher begonnen. Im Gespräch mit dem Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres wurden unter anderem Themen wie die Europaregion Tirol, die Zukunft der Südtirol-Autonomie sowie die Entwicklung der Makroregion Alpen besprochen.

Hier entlang... Minister Sebastian Kurz empfängt Landeshauptmann Arno Kompatscher in Wien

Südtirols Landeshauptmann Kompatscher unterstrich bei dem Treffen mit Außenminister Kurz die guten Beziehungen zu Österreich und bedankte sich für die entgegengebrachte Wertschätzung. "Es ist erfreulich, mit welcher Selbstverständlichkeit man sich in Wien der Belange Südtirols annimmt und die Entwicklung unseres Landes unterstützend begleitet", so Arno Kompatscher. Österreichs Schutzfunktion sei auch für die Weiterentwicklung der Südtirol-Autonomie von fundamentaler Bedeutung. "Der Briefwechsel zwischen Ministerpräsident Matteo Renzi und Bundeskanzler Werner Faymann im Rahmen der Verhandlungen zum Sicherungspakt ist im Hinblick auf die bevorstehende Verfassungsreform nicht hoch genug einzuschätzen, zumal er die Unumstößlichkeit des Verhandlungsprinzips zwischen Rom und Bozen in aller Deutlichkeit unterstreicht", erklärte Landeshauptmann Kompatscher. Bundesminister Kurz zeigte sich erfreut darüber, dass es erfolgreich gelungen sei, zur langfristigen Absicherung der finanziellen Situation Südtirols durch den Briefwechsel beizutragen. "Wir konnten unsere Schutzfunktion nun aktiv nutzen, um Südtirol mehr Rechtssicherheit zu geben", so Kurz.

Die Verfassung werde für Südtirol aber nicht nur in Rom, sondern vornehmlich im eigenen Land geändert und zwar im Rahmen des sogenannten Autonomiekonvents, unterstrich der Landeshauptmann gegenüber Außenminister Kurz. Südtirol bleibe aufgrund der vereinbarten Schutzklausel von der römischen Verfassungsreform ausgenommen und werde, so wie in der Klausel festgeschrieben, eine einvernehmliche Überarbeitung des Autonomiestatuts anstreben. "Wir wollen die Überarbeitung des Statuts in zwei Phasen erreichen: Zunächst soll die Neuordnung der Aufteilung der Kompetenzen zwischen Staat, Region und Land angegangen werden, und erst in einem zweiten Schritt soll die Diskussion über gesellschaftspolitische Fragen im Autonomiekonvent folgen", so der Landeshauptmann. Außenminister Kurz zeigte sich überzeugt, dass der eingeschlagene Weg ein guter sei und betonte, dass Südtirol ihm besonders am Herzen liege und er die Entwicklung stets im Auge behalte.

Bundesminister Kurz gratulierte Landeshauptmann Kompatscher zur positiven Wirtschaftsentwicklung, nachdem sich die beiden auch über Arbeitsmarkt und Beschäftigung ausgetauscht hatten.

Weiterer Gesprächspunkt war die grenzenüberwindende Kooperation im Rahmen des Europäischen Verbunds territorialer Zusammenarbeit (EVTZ). "Diese gibt uns heute die Möglichkeit, die Verbindung zu Österreich und Europa zu stärken", so Landeshauptmann Kompatscher. Die Euregio schaffe es immer mehr, ein fester Bestandteil des Lebens und Denkens der Bevölkerung nördlich und südlich des Brenners zu werden. Dies strebe man beispielsweise auch bei der Erinnerung an den Ersten Weltkrieg an, die in Südtirol besonders schmerzhaft und kontrovers sei. "Es wird eine besondere Herausforderung, zwischen der italienisch- und der deutschsprachigen Erinnerungswelt einen Austausch zu schaffen, der bisher leider kaum stattgefunden hat", so Landeshauptmann Kompatscher.

Nicht zuletzt berieten Landeshauptmann Kompatscher und Außenminister Kurz auch über die makroregionale Strategie für den Alpenraum, die bis spätestens Juni 2015 von der EU-Kommission vorgelegt werden soll. "Ab Herbst wird die Umsetzung konkret und es sollten erste Auswirkungen auf die Entscheidungen der Kommission und der Regierungen sichtbar werden", so der Landeshauptmann mit Blick auf die Gestaltung der nächsten Strukturfondsperiode ab 2020.

kl

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