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Nationalpark Stilfser Joch: Übergang der Kompetenzen an das Land

Südtirol wird seinen Flächenanteil am Nationalpark Stilfser Joch in Zukunft eigenständig verwalten. Landeshauptmann Arno Kompatscher hat heute (11. Februar) im römischen Umweltministerium ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet. Umweltlandesrat Richard Theiner betont, dass man nun gemeinsam mit Gemeinden und Umweltorganisationen vor Ort eigene Strategien entwickeln könne.

LR Theiner (ganz links) und LH Kompatscher (4. von links) bei der Vertragsunterzeichnung im Umweltministerium. Foto: LPA/Tasser.

"Mit dem heutigen Abkommen verbuchen wir aus autonomiepolitischer Sicht einen wichtigen Erfolg, weil das Umweltministerium von seiner bisherigen zentralistischen Linie abweicht und den Ländern Südtirol und Trentino bzw. der Region Lombardei die Kompetenzen zur eigenständigen Führung des Nationalparks überträgt“, betont Landeshauptmann Arno Kompatscher. Bisher habe sich das Land an den Führungskosten beteiligt, aber selbst kaum über die Geschicke des Nationalparks entscheiden können, erklärt dazu Landesrat Theiner, der bei der Vertragsunterzeichnung anwesend war.

Von der Gesamtfläche des Nationalparks Stilfserjoch von ca. 131.000 Hektar liegen 45 Prozent in der Region Lombardei, 41 Prozent in Südtirol und 14 Prozent im Trentino.  Der Nationalpark Stilfserjoch wurde im Jahre 1935 unter dem faschistischen Regime ausgewiesen und von 1935 bis 1995 für 60 Jahre von der ehemaligen staatlichen Forst- und Domänenverwaltung ASFD („Azienda Statale Foreste Demaniali“) verwaltet.  20 Jahre lang verblieb die Verwaltung des Parks beim „ASFD“, bis schließlich im Jahr 1993 mit einem Dekret des Ministerpräsidenten die kollegialen Organe des Konsortiums Nationalpark Stilfserjoch und dessen Funktionsweise geregelt wurden. Das Konsortium wurde im Herbst  1995 eingesetzt mit einem Hauptsitz in Bormio und Außenämter für die Südtiroler Parkfläche in Glurns, für den Trentiner Anteil in Cogolo di Peio und für den lombardischen Flächenanteil in Bormio. Die im Konsortium vertretenen Partner waren bisher das Umweltministerium, die Region Lombardei sowie die Autonomen Provinzen Bozen und Trient. Die heute in Rom unterzeichnete Vereinbarung schafft die Voraussetzung für die Auflösung dieses Konsortiums.

Der Durchbruch beim Übergang der Kompetenzen zur Verwaltung des Nationalparks Stilfser Joch vom Staat an das Land zeichnete sich bereits Ende Jänner bei einem Treffen von Landesrat Richard Theiner mit  den Unterstaatssekretären Gianclaudio Bressa und Barbara Degani in Rom ab. Südtirol, das Trentino und die Lombardei traten bei diesem Treffen geschlossen für mehr Eigenständigkeit in der Führung des Nationalparks ein. Mit einem Absatz im staatlichen Stabilitätsgesetz wurden zuvor bereits die rechtlichen Voraussetzungen für den Übergang der Verwaltung des Nationalparks Stilfserjoch an die Länder und die Region Lombardei geschaffen.

Das heute von Landeshauptmann Arno Kompatscher unterzeichnete Abkommen sieht die Einsetzung eines paritätisch besetzten Koordinierungs- und Lenkungskomitees vor, das sich aus Vertretern Südtirols und des Trentino, der Region Lombardei, des Umweltministeriums sowie je einem Vertreter der Parkgemeinden in der Lombardei, Bozen und Trient zusammensetzt. Aufgabe des Komitees ist es, das einheitliche Auftreten und die einheitliche Entwicklung dieses Gebietes zu koordinieren.

"Wir können nun gemeinsam mit den Gemeinden und Umweltorganisationen vor Ort eine eigene Strategie entwickeln, die unseren Interessen entspricht“, freut sich Umweltlandesrat Richard Theiner über den positiven Abschluss der Verhandlungen mit dem Umweltministerium.

 

LPA

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