Museen | 04.02.2015 | 11:19

Giftige Korallen in Hausaquarien: Vortrag im Naturmuseum Südtirol

In vielen Hausaquarien leben neben Fischen und Korallen auch hochgiftige Krustenanemonen. Wie ihr Gift wirkt, wie man sie pflegt und sich vor lebensgefährlichen Vergiftungen schützen kann, erklärt die Expertin für Meerestoxine Aurelia Tubaro am Dienstag, 10. Februar, in italienischer Sprache im Naturmuseum Südtirol in Bozen.

Krustenanemonen der Gattung Palythoa, eine besondere Korallenart, die viele Leute in ihren Hausaquarien züchten, produzieren einen der giftigsten in der Natur vorhandenen Giftstoffe: das Palytoxin. Dieses Gift wirkt bei Hautkontakt mit den Krustenanemonen oder durch Einatmen des Aerosols, beispielsweise beim Reinigen des Aquariums. Es wirkt sofort und führt je nach Konzentration zu Unwohlsein, Erbrechen, starkem Schüttelfrost und Lähmungen des gesamten Muskelapparates. Gegengift gibt es keines. Die Gefahren, die von Krustenanemonen ausgehen, sind vielen Haltern von Hausaquarien nicht bewusst. In den letzten Jahren sind vermehrt Fälle von schweren Vergiftungen aufgetreten, die auf Palytoxine zurückzuführen sind.

Am Dienstag, 10. Februar, informiert die Expertin für Meerestoxine Aurelia Tubaro im Naturmuseum Südtirol über die Risiken im Umgang mit Krustenanemonen in Hausaquarien und gibt einen aktuellen wissenschaftlichen Überblick zur Toxikologie von Palytoxinen. Anhand verschiedener Fallbeispiele zeigt sie, wie man Krustenanemonen richtig hält und pflegt und wie man sich vor Vergiftungen schützen kann. Der Vortrag in italienischer Sprache mit dem Titel "Tossicità da coralli negli acquari marini domestici" beginnt um 20.00 Uhr und dauert etwa eine Stunde; er kann von allen Interessierten kostenlos besucht werden. Die Referentin ist Professorin an der Universität Triest und Mitglied der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit sowie der italienischen zertifizierten Toxikologen. Sie ist Vorsitzende der Fachgruppen "Ostreozine und Palytoxine" und "Yessotoxine" der "International Task Force on Marine and Freshwater Algal Toxins" der Association of Official Analytical Chemists. Außerdem ist sie Mitglied im Redaktionskomitee der internationalen Fachblätter "Toxicon" und "Journal of Toxicology" und hat über 150 wissenschaftliche Beiträge publiziert.

Weitere Informationen im Naturmuseum Südtirol in der Bindergasse 1 in Bozen, Telefon 0471 412960 und im Internet unter http://www.naturmuseum.it/

mac

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