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Archäologiemuseum seit heute mit interaktiver Installation "Italian Limes"

Landesgrenzen, die unter Gletschern liegen, zeigt ab heute (27. Jänner) fünf Monate lang das Südtiroler Archäologiemuseum in der interaktiven Installation "Italian Limes" innerhalb der Sonderausstellung "Frozen Stories". Das Projekt wurde von Wissenschaftlern und Künstlern für die Biennale in Venedig entworfen und wird heute um 19.00 Uhr vorgestellt.

Von der Biennale in Venedig ins Südtiroler Archäologiemuseum: die interaktive Installation "Italian Limes" kann seit heute besichtigt werden.

Die Problematik von Grenzinterpretationen erwies sich 1991 bei der Auffindung des Ötzi am Tisenjoch: Erst nach wiederholten Berechnungen wurde bestätigt, dass die Mumie 92,56 Meter von der Grenze entfernt auf italienischem Gebiet gefunden wurde und damit an die Südtiroler Landesverwaltung überging. Die interaktive Installation "Italian Limes" zeigt in Echtzeit die Verschiebung der Staatsgrenze zwischen Österreich und Italien anhand von GPS-Sendern, die auf dem Similaun-Gletscher verankert wurden; sie wird

heute, 27. Jänner,

um 19.00 Uhr

im Südtiroler Archäologiemuseum

in der Museumstraße 43

in Bozen

im Rahmen eines Künstlergesprächs vorgestellt. Es moderiert Daniele Belleri, Journalist von Wired Italia; dabei sind die Ideatoren des Projektes Marco Ferrari und Elisa Pasqual vom Studio Folder (Mailand) mit den Mitarbeitern Pietro Leoni (interaction design), Delfino Sisto Legnani (Fotografie), Alessandro Mason (Koordination und Produktion) und Angelo Semeraro (projection mapping) sowie die Geowissenschaftler Simone Cortesi, Direktor von OpenStreetMap Foundation, Simone Bartolini und Andrea Cantile, Abteilungsleiter Landesgrenzen bzw. Kartografischer Leiter des Istituto Geografico Mililtare Italiano.

Entlegene Bereiche der Alpen werden immer wichtigere Bezugspunkte, um Umweltveränderungen und daraus resultierende geopolitische Veränderungen zu verstehen. Bisher stellten die Alpen eine natürliche geografische Grenze dar, eine Sichtbarriere, die die Entstehung der heutigen Staaten Europas mitformte. Heute bieten die Alpen Raum für neue Definitionen von Landesgrenze. Globale Klimaerwärmung und Gletscherbewegungen führten in den vergangenen Jahren zu signifikanten Verschiebungen der Wasserscheide und zwangen zur Einführung einer alternativen Grenzdefinition: Verhandlungen über die Landesgrenze mit den Anrainerstaaten Österreich, Schweiz und Frankreich in den Jahren 2008 und 2009 führten dazu, dass die nördliche Landesgrenze vom italienischen Parlament seit 2009 per Gesetz als "mobile e indefinito" deklariert wird. Damit wurde anerkannt, dass sich die natürlichen Grenzen durch komplexe ökologische Prozesse kontinuierlich verändern und durch Technologien definiert werden können. Der interaktive Teil der Installation ermöglicht einen Ausdruck zum derzeitigen Stand der Grenze im Augenblick der Betrachtung durch die Besucher und Besucherinnen. Mehr über die interaktive Installation findet sich auf http://www.italianlimes.net/

Der weltweit einmalige Fundkomplex rund um Ötzi mit Mumie und Beifunden aus der Kupferzeit ist seit 1998 im Südtiroler Archäologiemuseum ausgestellt. Durch den Klimawandel tauchen immer mehr Funde auf, die einzigartige Geschichten über das Leben in den vergangenen Jahrtausenden am Alpenhauptkamm erzählen. Die Sonderausstellung "Frozen Stories - Gletscherfunde aus den Alpen" wird um ein weiteres Jahr bis zum 10. Jänner 2016 verlängert. Das Südtiroler Archäologiemuseum hat seinen Sitz in der Museumstraße 43 in Bozen, Telefon 0471 320114, Fax: 0471 320122, Mail: press@iceman.it; Web: http://www.iceman.it/; Facebook: OetziTheIceman

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