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Breitband: IT-Landesrätin Deeg zieht Bilanz

Wenn es um Südtirols Glasfasernetz geht, so laufen die Fäden seit Beginn des Jahres 2014 im Ressort Verwaltung und Familie zusammen. Der Ausbau und die Vervollständigung des Landesnetzes standen im Mittelpunkt zahlreicher Sitzungen und Treffen. Nachdem die Fundamente gegossen sind, will IT-LRin Waltraud Deeg das Projekt mit Nachdruck und in Abstimmung mit den Gemeinden vorantreiben.

Thema Breitband: Bei den zwei Vernetzungstreffen 2014 waren Südtirols Gemeinden mit mehr als hundert Bürgermeistern oder Gemeindereferenten vertreten

"Wir vernetzen": Diesen Titel hat die Landesrätin für Informationstechnik, Waltraud Deeg, für das Projekt zur landesweiten Erschließung mit schnellem Breitband gewählt. Dabei soll dies in doppeltem Sinne verstanden werden: "Zum einen geht es um die technische Vernetzung, die Anbindung mit schnellem bis ultraschnellem Breitband, die ich als Standort-, Wettbewerbs- und Partizipationspolitik verstehe, zum anderen geht es um die Vernetzung aller an diesem Projekt Beteiligten, mit denen ein kontinuierlicher Erfahrungsaustausch gepflegt werden soll und muss."

Dass die Verlegung der Glasfasertrassen vielen viel zu langsam gehe, dessen sei sie sich bewusst, erklärt die Landesrätin. Die Vorgängerregierung habe schon bis 2013 alle Gemeinden mit Glasfaser versorgen wollen: ein Ziel, das zu ehrgeizig gesteckt war. Die Landesrätin betont aber auch, dass sehr wichtige Meilensteine gesetzt werden konnten und man mittlerweile an einem guten Punkt angelangt sei: "Fakt ist, dass wir uns sechs Jahre lang mit dem Bau der passiven Infrastruktur beschäftigt und rund 50 Millionen Euro im wahrsten Sinne des Wortes 'vergraben' haben." Damit sei eine europaweit einzigartige und qualitativ hochstehende Infrastruktur geschaffen worden: Die Hauptleitung (Backbone) sei in Fertigstellung. Das ADSL-Programm, das die Anbindung von rund 150 Telecom-Zentralen an das Landesglasfasernetz vorsieht, werde innerhalb 2015 abgeschlossen. Dann hätten 99,5 Prozent der Südtirolerinnen und Südtiroler die Möglichkeit, einen ADSL-Zugang zu beantragen. Den nächsten Schritt skizziert Deeg folgendermaßen: "Wir gehen nun daran, diese hochwertige Infrastruktur Schritt für Schritt zu aktivieren und zu nutzen - und spätestens dann dürfte klar sein, was Glasfasernetze leisten können und was das Reiten auf der digitalen Welle bedeutet."

Das Land treibt die Verlegung von Glasfaserkabel über das Landesamt für Infrastrukturen der Telekommunikation und die Rundfunkanstalt Südtirol RAS voran. Mittlerweile besteht dieses Landesnetz aus knapp 1000 Kilometern Leerrohren, 2864 Schächten und knapp 800 Kilometern Glasfaserkabel. "Die Länge des Leerrohrnetzes entspricht somit in etwa der Straßenlänge von Brenner nach Neapel", so die Landesrätin. Über ein Sekundärnetz sorgt das zuständige Landesamt auch für die Anbindung der öffentlichen Infrastruktur, wie Rathäuser, Schulen, Kindergärten, Sendeanlagen usw. mit landeseigenem Glasfasernetz - ein Versprechen, das der nunmehrige Landeshauptmann Arno Kompatscher in seiner Funktion als Gemeindenverbandspräsident dem Land abgerungen hatte. Landesrätin Deeg bezeichnet es als Mammutunterfangen, da es sich dabei um nicht weniger als 2000 Einrichtungen im ganzen Land handle.

"Wir denken das Südtiroler Glasfasernetz als ein südtirolweites, offenes und einheitliches Netz", so Landesrätin Deeg, "was eine enge Abstimmung sowohl mit dem Gemeindenverband als auch mit den einzelnen Gemeindeverwaltungen erfordert." Dass dies alles andere als einfach sei, zeigten nicht zuletzt die unterschiedlichen Geschwindigkeiten, mit denen die Gemeinden ihre Glasfaserprojekte vorantrieben. "Einige Gemeinden haben Teile ihrer Netze schon aktiviert, andere stehen mit einem eben genehmigten Masterplan erst am Anfang", erklärt die Landesrätin. Sie zieht den Vergleich zu einem Fleckenteppich mit zum Teil sehr komplexen und von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlichen Problemstellungen. Nicht zuletzt deshalb seien im zu Ende gehenden Jahr gemeinsam mit dem Gemeindenverband zwei Vernetzungstreffen abgehalten worden. Zudem wurde ein spezieller Informationsbereich im Internet eingerichtet. Schließlich hat die Landesrätin ein Besuchsprogramm gestartet, in dessen Rahmen sie bereits mit 20 Gemeindeausschüssen zusammengetroffen und über den Breitbandanschluss informiert und diskutiert hat. "Es geht mir dabei nicht zuletzt darum, Notwendigkeiten und Bedürfnisse der einzelnen Gemeindeverwaltungen besser zu verstehen", so die Landesrätin.

In diesem Zusammenhang verweist sie auf den Rotationsfonds. Aus diesem mit 50 Millionen Euro dotierten Fonds können Gemeinden 20-jährige zinslose Darlehen für die Finanzierung von Glasfaserprojekten beanspruchen. "Der Fonds wird aber eher zögerlich in Anspruch genommen", weiß die Landesrätin. So lägen derzeit 15 Projekte mit einter Darlehenshöhe von rund fünf Millionen Euro auf. "Das zeigt, dass wir uns noch stärker vernetzen, abstimmen und austauschen müssen", so Landesrätin Deeg, die auf ein für 2015 geplantes Unterfangen anspielt, nämlich die Ausarbeitung eines einheitlichen Betriebs- und Verwaltungskonzeptes nicht nur für das Landes- sondern für das gesamte Südtiroler Glasfasernetz. Dieses sei die Voraussetzung dafür, dass die Südtiroler diese Infrastruktur auch optimal und zu erschwinglichen Preisen nützen können. "Doch auch hier hat sich gezeigt, dass wir derzeit noch sehr unterschiedliche Vorstellungen, Ansätze und Ausgangslagen haben. Diese unter einen Hut zu bekommen, das wird die Herausforderung sein. 'Wir vernetzen' ist ein Leuchtturmprojekt, für das wir nun das Fundament gegossen haben. Es gilt jetzt Schritt für Schritt weiterzuarbeiten, denn die Infrastruktur, die wir heute schaffen, sollte morgen einen nachhaltigen Vorsprung sichern", betont Landesrätin Deeg.

jw

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