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Landesmuseen gratulieren Evelyn Kustatscher zum Südtiroler Forschungspreis

Die Paläontologin Evelyn Kustatscher hat am heutigen Freitag, 5. Dezember, den mit 30.000 Euro dotierten Südtiroler Forschungspreis erhalten. Kustatscher forscht am Naturmuseum Südtirol zu den 300 bis 200 Millionen Jahre alten fossilen Pflanzen aus den Dolomiten.

Evelyn Kustatscher (1976 in Brixen geboren) studierte an der Universität Ferrara „Scienze Naturali“ und beendete dort ihr Doktorat im Jahr 2004 mit einer Dissertation über Pflanzenfossilien aus der Mittleren Trias der Dolomiten. Seit 2005 arbeitet sie im Naturmuseum Südtirol in Bozen als Konservatorin für Paläontologie, ist für die Fossiliensammlung des Museums verantwortlich, die sie auch erforscht, und gestaltet Sonderausstellungen zur Geologie und Mineralogie.

Das Spezialthema der jungen Wissenschaftlerin, die derzeit an ihrer Habilitation arbeitet, ist die Erforschung der fossilen Pflanzen in den Dolomiten, die aus dem Perm und der Triaszeit stammen und zwischen 300 und 200 Millionen Jahre alt sind, sowie die Veränderung der Flora im Laufe der Jahrmillionen. Seit 2011 ist sie die Verantwortliche des internationalen Forschungsprojektes „The Permian-Triassic ecological crisis in the Dolomites: extinction and recovery dynamics in Terrestrial Ecosystems“, das vom Land Südtirol finanziert wird und das größte Massenaussterben der Erdgeschichte vor 250 Millionen Jahren erforscht, bei dem rund 90 Prozent aller im Meer lebenden Tiere ausgestorben sind. Über die Auswirkungen dieses Ereignisses auf das Leben und die Pflanzen am Festland ist noch wenig bekannt.

Museenlandesrat Florian Mussner gratuliert der Preisträgerin: „Es ist eine große Freude für mich, dass eine Mitarbeiterin der Südtiroler Landesmuseen, eine hoch motivierte Naturwissenschaftlerin wie Evelyn Kustatscher, für ihre wertvolle Forschungsarbeit ausgezeichnet wird. Ich wünsche ihr weiterhin viel Erfolg.“

„Mit Hilfe des Forschungspreises möchte ich zu einigen der wichtigsten Forschungszentren in Amerika und Russland reisen, um dort modernste Methoden bei der Erforschung des Klimas anhand geochemischer Daten zu erlernen und diese dann auf die Fossilien aus den Dolomiten anwenden. Außerdem möchte ich nach China reisen, um Pflanzenfossilien aus dem gleichen Zeitraum zu bearbeiten, schließlich lagen vor 250 Millionen Jahren die Dolomiten und auch Teile Chinas auf denselben Breitengraden und sollten also von derselben Vegetation bedeckt gewesen sein“, so Evelyn Kustatscher.

Auch Karin Dalla Torre, Direktorin des Betriebes "Landesmuseen“ freut sich mit Kustatscher über die Auszeichnung: „Evelyn Kustatscher bewegt durch die Begeisterung und Leidenschaft, mit der sie in der Forschung und in der Vermittlung arbeitet, im Team des Museums und vor allem für die jungen Museumsbesucherinnen sehr viel. Für diese neue Generation von Forschenden sind die Museen ein wichtiges Arbeitsfeld.“

Der Direktor des Naturmuseum Südtirol Vito Zingerle wünscht Evelyn Kustatscher weiterhin alles Gute für ihre erfolgreiche Forschungsarbeit und unterstreicht: „Die Erforschung der Paläobiodiversität in Südtirol ist von hoher wissenschaftlicher Relevanz und die Verantwortung des Landes für die fossilen Funde ist durch die Ausweisung der Dolomiten als Weltnaturerbe noch weiter gestiegen.“

Der Südtiroler Forschungspreis ist mit 30.000 Euro dotiert und wird seit 2013 jährlich vom Land Südtirol vergeben, um vielversprechende Südtiroler Forscherinnen und Forscher unter 40 Jahren zu fördern und Südtirol so als Wissenschafts- und Forschungsstandort zu etablieren.

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