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Landesgesundheitsbericht 2013: Mehr Bedarf für chronisch Kranke

Wie gesund die Südtiroler Bevölkerung hat die epidemiologische Beobachtungsstelle des Landes nun für 2013 offen gelegt. Die demographische Entwicklung und die Zunahme chronisch Kranker bringe neue Herausforderungen, sagte LRin Martha Stocker am 3. Dezember bei der Vorstellung des Landesgesundheitsberichts. Es gelte, Leistungen mehr im Territorium anzubieten und mit Betreuungspfaden zu arbeiten.

LRin Martha Stocker und Carla Melanti (Leiterin der epidemiologischen Beobachtungsstelle) bei der Präsentation des Landesgesundheitsberichts (FOTO:LPA/angelika Schrott)

Alle Daten zur Gesundheit und zu den Gesundheitsleistungen in Südtirol werden in der epidemiologischen Beobachtungsstelle des Landes gesammelt und von Experten zu einem umfassenden statistischen Bild über den Gesundheitszustand von Herr und Frau Südtiroler zusammengefügt.

Von der Geburtenrate bis hin zur Lebenserwartung zeige der Landesgesundheitsbericht sämtliche Indikatoren für die Gesundheit der Südtiroler Bevölkerung auf, so Stocker. Derzeit seien die Südtiroler mit einem Durchschnittsalter von 41,9 Jahren noch relativ jung, so Stocker. Auf 100 Kinder kommen in Südtirol 124 Senioren, im restlichen Staatsgebiet sind es 151. Im Vorjahr kamen in Südtirol 5546 Kinder zur Welt. Die Geburtenrate liegt demnach bei 1,66 während sie im Staatsgebiet sonst bei 1,43 und in Österreich bei 1,44 liegt.

„Dass die vom Land im Gesundheitsbereich gesetzten Maßnahmen Früchte tragen, zeigt die hohe Lebenserwartung", unterstrich Stocker. Derzeit werden die Frauen im Durchschnitt 85 Jahre alt und die Männer 80,6 Jahre. In Europa werden die Frauen durchschnittlich 83,1 Jahre alt und die Männer 77,5.

Die hohe Lebenserwartung in Südtirol hänge auch sehr mit dem Lebensstil der Menschen zusammen, unterstrich Stocker. 54,4 Prozent der 18- bis 69-Jährigen sind körperlich aktiv. „Den hohen Prozentsatz der körperlich Aktiven müssen wir weiterhin beibehalten", sagte Stocker.

Vor Herausforderungen stellt das Gesundheitswesen laut Stocker vor allem die demografische Entwicklung. 2031 sollen die Frauen eine durchschnittliche Lebenserwartung von 90,1 Jahren und die Männer von 83,7 Jahren haben. „Dies bedeutet, dass die Senioren stark zunehmen", erklärte Stocker.

Bei den Todesursachen haben die Tumorkrankheiten zugenommen und die Infektionskrankheiten abgenommen. Weltweit machen die chronischen Krankheiten 60 Prozent der Todesursachen aus. „In Südtirol leiden 28 Prozent der Menschen an mindestens einer chronischen Krankheit; 2013 wurden 10.000 neue Fälle registriert", berichtete die Gesundheitslandesrätin. Laut Gesundheitsbericht soll die Rate chronisch Kranker bis 2030 auf 32,9 ansteigen.

Gerade die chronisch Kranken würden um ein Vielfaches mehr an Krankenleistungen und Krankenhausaufenthalten sowie Medikamenten beanspruchen, als Menschen ohne chronische Krankheiten, sagte Stocker. „Diese Menschen brauchen neben Akutversorgung im Krankenhaus auch eine wohnortnahe, kontinuierliche Betreuung aus einer Hand, und zwar im Territorium", betonte die Gesundheitslandesrätin. Im Rahmen der Gesundheitsreform werden deshalb laut Stocker Leistungen stärker ins Territorium verlegt. Zudem solle vermehrt mit Betreuungspfaden sowie vernetzt gearbeitet werden, um die Kranken besser zu begleiten, sagte die Gesundheitslandesrätin. „Wir wollen die Patienten in den Mittelpunkt stellen", unterstrich Stocker.

SAN

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