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Landesrätin Stocker stellt Hausärzten die Gesundheitsreform vor

Gestern Abend (27. Oktober) hat Gesundheitslandesrätin Martha Stocker den Südtiroler Haus- und frei wählbare Kinderärzte die Leitlinien für die Gesundheitsversorgung vorgestellt und deren Meinung dazu angehört. Zahlreiche Ärzte aus ganz Südtirol waren erschienen und haben ihre Ideen eingebracht.

Landesrätin Stocker stellt den Haus- und Kinderärzten die Leitlinein für die Gesundheitsversorung vor

Nachdem die Gesundheitslandesrätin Martha Stocker die Leitlinien für die Gesundheitsversorgung Südtirol 2020 bereits in allen sieben Krankenhäusern den Bediensteten der Gesundheitsbezirke vorgestellt hat, waren gestern Abend (Montag, 27. Oktober) die Haus- und frei wählbare Kinderärzte des Landes in Bozen zu einer Präsentation eingeladen.

Zahlreiche Ärzte aus dem ganzen Land waren der Einladung gefolgt, um aus erster Hand die wichtigsten Inhalte und Neuerungen der bislang erarbeiteten Leitlinien zu erfahren. Die Vorstellung verlief in einer konstruktiven Atmosphäre, und die anwesenden Ärzte nutzten die Gelegenheit, um einige ihrer Anliegen einzubringen. Zum Teil brachten die Ärzte ihre Skepsis zum Ausdruck, ob der seit kurzem auch in Südtirol anzuwendende nationale Kollektivvertrag und das sogenannte "Balduzzi-Gesetz" für die Hausärzte den lokalen Gegebenheiten angemessen seien. Auch die vom "Balduzzi-Gesetz" auf nationaler Ebene vorgesehenen Neuerungen, wie z.B. die Schaffung von Gemeinschaftspraxen mit 24-stündiger Betreuungskontinuität oder die Einrichtung sogenannter "Gesundheitszentren" wurden mit kritischen Worten bedacht.

Mit Nachdruck wiesen die Ärzte darauf hin, dass es in Südtirol beträchtliche Unterschiede zwischen der Arbeit in den kleineren, oft abgelegenen Ortschaften und den urbanen Ballungszentren gebe; dieser Tatsache müsse bei der Neuausrichtung der Gesundheitsversorgung Rechnung getragen werden. Betreuungsmodelle, die für Bozen und Meran angedacht werden, sind nicht einfach auf die Peripherie übertragbar.

Zahlreich waren auch die Hinweise auf den sich abzeichnenden Ärztemangel, den es europaweit gibt. Daher wurde beispielsweise eine Starthilfe für Jungärzte gefordert, um den Studienabgängern den Eintritt ins Berufsleben zu erleichtern. Die Landesrätin bot zum Beispiel an, den Jungärzten geeignete Räumlichkeiten in den Sprengelstrukturen für ihre Praxen zur Verfügung zu stellen.

Einigkeit bestand insbesondere in der Überzeugung, dass Haus- und Kinderärzte in Zukunft noch stärker informatisch vernetzt und die Primärmedizin insgesamt aufgewertet werden muss. So sollten beispielsweise neue Organisationsformen, wie vernetzte Gruppenmedizin, Gesundheitszentren, Arbeit mit chronisch Kranken nach Betreuungspfaden, verstärkte Präventionsarbeit und Zusammenarbeit zwischen Fachpersonal und Ärzten ausgebaut werden.

Landesrätin Stocker war erfreut über das große Interesse an der Vorstellung und bedankte sich für die Vorschläge und Anregungen: "Eines meiner Hauptanliegen ist es", so Stocker, "die Identifikation der Haus- und Kinderärzte mit dem öffentlichen Gesundheitssystem im Lande zu erhöhen. Wir wollen, dass die Basismedizin wieder jene zentrale Rolle in der Betreuung unserer Bürgerinnen und Bürger übernimmt, die ihr zusteht."

Derzeit führen die Direktoren der Gesundheitsbezirke Gespräche mit den Gemeinde- und Bezirksvertretern, um weitere Vorschläge auszuarbeiten. Die Erstellung des endgültigen Konzepts der Gesundheitsreform wird voraussichtlich bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.

me

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