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LRin Deeg begrüßt staatliches Familiengeld, plädiert für weitere Maßnahmen

Die Ankündigung von Ministerpräsident Renzi, ein monatliches Familiengeld einzuführen, begrüßt Familienlandesrätin Waltraud Deeg: "Mit dieser Maßnahme - die Südtirols Modell im Wesentlichen widerspiegelt - stellt der Ministerpräsident die Familien in den Fokus der Politik." Allerdings könne dies nur ein erster Schritt sein, so LRin Deeg, die in Italien familienpolitischen Nachholbedarf ortet.

LRin Deeg begrüßt geplantes staatliches Familiengeld, wünscht sich aber weiterführende familienpolitische Maßnahmen - Foto: LPA/jw

80 Euro monatlich für jedes Kind bis zu dessen dritten Geburtstag für alle Mütter oder Eltern mit einem Jahreseinkommen von weniger als 90.000 Euro - so der Vorschlag, der im italienischen Stabilitätsgesetz 2015 verankert werden soll. Damit will Ministerpräsident Matteo Renzi den italienischen Familien zur Seite springen. "Der Vorschlag ist fast deckungsgleich mit dem in Südtirol schon vor Jahren eingeführten Familiengeld", sagt Familienlandesrätin Waltraud Deeg. Südtirol war zunächst mit einem Monatsbetrag von 80 Euro gestartet, der 2008 auf hundert und im vergangenen Jahr auf 200 Euro je Kind angehoben wurde. Der Betrag wird bis zum vollendeten dritten Lebensjahr des Kindes an Familien ausbezahlt, deren Netto-Einkommen die 80.000-Euro-Grenze nicht überschreitet. Dieses Südtiroler Modell hatte die Familienlandesrätin im Sommer Arbeits- und Sozialminister Giuliano Poletti erläutert, "und offensichtlich hat ihm dieses Modell gefallen". Noch nicht klar ist, ob Südtirols Familien mit Kleinkindern von dieser angedachten Maßnahme profitieren werden.  

Familien finanziell zu fördern, ist eine der drei Säulen, auf denen die Familienpolitik des Landes Südtirol sich gründet. Damit soll die Betreuung zu Hause erleichtert, aber auch mehr Wahlfreiheit bei der Kleinkinderbetreuung ermöglicht werden. "Familien, die ihre Kleinkinder Kitas, Kinderhorten oder Tagesmüttern anvertrauen, erleichtert das Familiengeld des Landes die Bezahlung dieser Dienste," zeigt sich die Landesrätin überzeugt und wartet auch mit Zahlen auf: "Im laufenden Jahr werden voraussichtlich 34,5 Millionen an Landes- und staatlichem Familiengeld sowie Mutterschaftsgeld ausbezahlt werden. Wir rechnen für das Jahr 2015 mit einem leichten Anstieg, wobei die finanzielle Deckung auch hier zunehmend schwieriger wird."

Die von Ministerpräsident Renzi angekündigte Maßnahme wertet die Landesrätin als wichtigen Schritt in Richtung "Familien stärken", allerdings dürfe sich die Familienpolitik nicht auf die finanzielle Unterstützung beschränken: "Weiter reichendere Maßnahmen sind in Italien dringend gefragt. "Dabei denke ich an die Anerkennung der Erziehungsjahre für die Rente oder eine verstärkte steuerliche Entlastung", sagt Landesrätin Deeg, die beim italienischen Gesetzgeber in Sachen Familienfreundlichkeit im europäischen Vergleich Nachholbedarf ortet. "Auch Anliegen und Vorschläge für eine innovative und stärkere Unterstützung von Familien auf gesamtstaatlicher Ebene habe ich an Minister Giuliano Poletti herangetragen. Gesprochen haben wir dabei unter anderem über Elternzeit und Arbeitsplatz-Garantie, die Möglichkeiten eines Pensions- und Familiensplittings zur finanziellen Besserstellung der erziehenden und pflegenden Familienmitglieder und über die Anerkennung von Erziehungszeiten für die Rente." In Südtirol arbeiten derzeit Familienressort und Familienagentur im Rahmen der Zuständigkeiten des Landes an Vorschlägen zu diesen wichtigen Familienthemen. "Dabei legen wir ein besonderes Augenmerk auch auf Bildungs- und Präventionsarbeit", so Landesrätin Deeg.

jw

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