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Berge in Bewegung: Landesrat Schuler bei Lokalaugenschein in Passeier

Im Passeiertal sind ganze Bergmassive in Bewegung, die einen großen Aufwand an Verbauungen erfordern: Bei einer Besichtigung der Baustellen der Wildbachverbauung in den Gemeinden Moos und St. Martin hat sich Landesrat Arnold Schuler gestern (15. Oktober) ein Bild der Arbeiten verschafft. Dabei zeigte er sich vor allem von der Komplexität der Lawinenverbauungen in Pfelders beeindruckt.

Lokalaugenschein am Bruggerbach (v.li.): Walter Augscheller, Ressortdirektor Unterweger, BMin Pamer, Erwin Marth, LR Schuler, Florian Tröger, stv. Amtsdirektor Schweitzer, Amtsdirektor Spagnolo, Herbert Tschöll, Abteilungsdirektor Pollinger.

"Die Wildbachverbauung", betonte Zivilschutzlandesrat Arnold Schuler, "hat im Laufe der Jahrzehnte einen gewaltigen Entwicklungsprozess durchgemacht. In allen Bereichen des Schutzes vor Naturgefahren wird der Kenntnisstand kontinuierlich vorangetrieben. Dieses große fachliche Wissen ermöglicht es, die Art der Verbauung extremen Situationen anzupassen." Beim Lokalaugenschein dabei waren auch Ressortdirektor Klaus Unterweger und Abteilungsdirektor Rudolf Pollinger, der Direktor des Landesamtes  für Wildbach- und Lawinenverbauung West Mauro Spagnolo und sein Stellvertreter Roland Schweitzer sowie in der Gemeinde Moos Bürgermeister Wilhelm Klotz und in der Gemeinde St. Martin Bürgermeisterin Rosmarie Pamer.

Bereits seit Jahrzehnten ist das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West der Landesabteilung Wasserschutzbauten in Pfelders mit dem Schutz vor Lawinen beschäftigt. Errichtet wurden bisher verschiedene Bautypen, und zwar Schneenetze, Schneebrücken, Lawinenkegel und Auffangdämme. Derzeit arbeiten Vorarbeiter Konrad Hofer und seine Arbeiter unter der Bauleitung von Projektant Julius Staffler oberhalb der Grünbodenhütte. Es gilt, beschädigte Schneebrücken wieder instand zu setzen. Zudem wird eine neue Reihe Schneebrücken als zusätzlicher Lawinenschutz errichtet. Die Kosten belaufen sich auf rund 250.000 Euro.

Die Passer, ein Zufluss der Etsch bei Meran, war in der Vergangenheit immer wieder für große Schäden verantwortlich. Besondere Gefahr ging dabei stets von einer großen Rutschung bei Hahnebaum in der Gemeinde Moos in Passeier aus. Im 15. Jahrhundert bildete sich durch einen Bergsturz ein natürlicher Stausee, der im Laufe der Zeit mehrmals ausbrach und enorme Schäden verursachte und auch zahlreiche Menschenleben forderte. Bereits damals wurden Anstrengungen unternommen, diesen Bachabschnitt zu verbauen. Nachdem die aus den 1960er- und 1970er-Jahren stammenden Bauwerke den Belastungen durch die Rutschung nicht standgehalten haben, läuft derzeit ein Sonderprojekt zur Verbauung des
gesamten Abschnittes mit einem neu entwickelten Sperrentyp aus zueinander verschiebbaren Elementen. Bisher wurden 13 Projekte mit insgesamt 55 Sperren verwirklicht. Heuer wird an der 56sten Sperre gebaut; die Kosten dafür belaufen sich auf rund 260.000 Euro. Für Projekt und Bauleitung zeichnet der Direktor des Amtes für Wildbach- und Lawinenverbauung West Mauro Spagnolo zuständig, für die Ausführung Vorarbeiter Konrad Hofer und sein Bautrupp.

Beim Bruggerbach in der Gemeinde St. Martin oberhalb der Staatsstraße ins Passeiertal wird ein Rückhaltebecken errichtet. Dieses soll an die 10.000 Kubikmeter grobes Material zurückhalten; das Feinmaterial hingegen wird durch den Schlitz in der Stahlbetonkonstruktion in die Passer abgeleitet. Oberhalb der Rückhaltesperre wird der Bachlauf durch einen Erddamm mit Zyklopensteinen gesichert. Unterhalb der Sperre legen Vorarbeiter Martin Tschöll und seine Arbeiter den Bachlauf tiefer an und gestalten den Abschnitt neu. Um das Rückhaltebecken jederzeit räumen zu können, ist die Errichtung einer für Lastwagen befahrbaren Zufahrt notwendig. Für Projekt und Bauleitung ist Roland Schweitzer zuständig.

mac

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