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Vernetzte Unterstützung bei Demenz

Demenz hat viele Gesichter. Heilung gibt es zwar noch keine, aber öffentliche Einrichtungen und private Organisationen bieten Betroffenen und Angehörigen ihre Hilfe an, um deren Lebenssituation zu verbessern - so der Tenor der heutigen Pressekonferenz am Krankenhaus Bozen.

Landesrätin Martha Stocker und Ulrich Seitz, geschäftsführender Direktor des Landesamtes für Krankenhäuser, der die Pressekonferenz moderierte

Am gestrigen Sonntag war Weltalzheimertag. Allein in Südtirol sind ca. 10.000 Menschen von Demenzerkrankungen betroffen, und jedes Jahr kommen fast 1000 neue Fälle dazu. Anlass genug für das Ressort für Gesundheit und Soziales, den Verein Alzheimer Südtirol Alto Adige (ASAA) und den Gesundheitsbezirk Bozen heute (22. September) zu einer gemeinsamen Pressekonferenz ins Krankenhaus von Bozen einzuladen.

Marco Trabucchi, Präsident des Vereins ASAA und zugleich Vorsitzender der Italienischen Vereinigung für Psychogeriatire, wies darauf hin, dass die verschiedenen Demenzerkrankungen weder heilbar sind, noch effektive Vorbeugemaßnahmen existieren. Trotzdem zeigte er sich optimistisch, da die Forschung erste positive Ergebnisse erzielen konnte. Wichtig sei es, so Tarabucchi, die Betroffenen und deren Angehörige in geeigneten Einrichtungen zu begleiten, da es in vielen Bereichen bereits jetzt möglich sei, die Lebensqualität aller Beteiligten merklich zu verbessern.

Martha Stocker, Landesrätin für Gesundheit und Soziales, wies auf das Projekt "Demenzfreundliche Gemeinde" in Neumarkt hin. "Ich hoffe, dass ganz Südtirol diesem Beispiel folgt und zu einem freundlichen Ort für Demenzbetroffene wird", erklärte Landesrätin Stocker, "Sensibilisierungskampagnen und Veranstaltungen wie diese sind wichtig, um auf die Situation der Betroffenen hinzuweisen und zugleich ganz bewusst auch jene Menschen sichtbar zu machen, die sie betreuen."

Der Primar der Abteilung Geriatrie am Krankenhaus Bozen, Albert March, ging in seiner Ansprache auf die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit ein. Als Beispiel nannte er die "Memory Clinic", die am Bozner Krankenhaus eingerichtet wurde, um die Arbeit der Ärzte, Pflegekräfte und Psychiater zu koordinieren und Kompetenzen zu bündeln.

Zuversichtlich zeigte sich auch Umberto Tait, Direktor des Gesundheitsbezirks Bozen, der auf die breit gefächerte Unterstützung hinwies, die öffentliche Einrichtungen und private Organisationen wie der Verein ASAA gemeinsam anbieten. Wie er verriet, kenne er die Situation sehr gut, da ein enger Familienangehöriger von ihm selbst von Alzheimer betroffen sei.

Abschließend erfolgte die Eröffnung der Wanderausstellung "Augenblicke?", die in beeindruckenden Bildern Einblick in die Lebenswelt von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen gibt und noch bis Ende September im Foyer des Krankenhauses Bozen zu sehen sein wird.

me

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