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"Itinera": Buch zu Militärstraßen in Südtirol vorgestellt

Kaum jemand, der aufs Stilfser-, Timmels- oder Pfitscher Joch fährt, ist sich bewusst, auf alten Militärstraßen unterwegs zu sein. Deren Geschichte hat nun die Vermögensabteilung des Landes aufgearbeitet. Das Buch mit dem Titel "Itinera", das als Ergebnis dieser Aufarbeitung entstanden ist, hat Landesrat Florian Mussner heute (24. Juli) vorgestellt.

Haben "Itinera" heute vorgestellt: (v.l.) Mitautor und Fotograf Andrea Pozza, LR Florian Mussner, Abteilungsdirektor Josef Urthaler und Ressortdirektor Valentino Pagani (Foto: LPA/rc)

Das Land hat 1998 nicht nur eine ganze Reihe von Militärarealen und Bunkern vom Staat übernommen, sondern auch hundert ehemalige Militärstraßen, Maultierpfade und Wege mit einer Gesamtlänge von rund 240 Kilometern. "Unser Glück ist, dass wir sie als historische Relikte betrachten können, die ihre militärische Bedeutung verloren haben", so Landesrat Mussner heute bei der Buchvorstellung. Glück sei zudem, dass sie zivil genutzt werden könnten: als Verkehrsinfrastruktur, für Fahrradtouren, Wanderungen oder den Transport von Gütern in den Bergen, so Mussner.

Die Straßen könnten, so der Landesrat, nicht ohne deren Hintergrund betrachtet werden. Deshalb sei es ebenso wichtig wie gut, dass dieser Teil der Geschichte aufgearbeitet werde: "Die Hintergründe dieser Relikte zu dokumentieren, aufzuarbeiten und zu erklären, ist ein kultureller Auftrag", so Mussner, der nicht nur das Buch und die im Innenhof "seines" Landhauses aufgebaute Fotoausstellung als Beispiele dafür nennt, sondern auch das Dokumentationszentrum unterm Siegesdenkmal. "Die Aufarbeitung dieser Kapitel führt dazu, die Akzeptanz zu steigern, Menschen zusammenzubringen und so Südtirol zu einer 'Plaza dla Pesc' (Friedensplatz, Anm.d.Red.) zu machen", so der Landesrat.

Warum die Aufgabe, Militärstraßen zu dokumentieren, gerade die Landesabteilung Vermögensverwaltung übernommen hat, erklärte heute deren Direktor Josef Urthaler: Es sei Aufgabe seiner Abteilung gewesen, den 1998 vom Staat übernommenen Immobilienbestand zu erheben. "So sind wir in den letzten Jahren zu Experten für Militäranlagen geworden", so Urthaler. Die Bestandserhebung sei bildlich in Form von Fotos erfolgt, die den Verwandlungsprozess der Immobilien dokumentierten, aber auch anhand der Sammlung von Archivmaterial und historischen Recherchen.

"Itinera" bezeichnete Urthaler heute als "Nebenprodukt" dieser umfassenden Erhebung. So werden darin die Geschichte der Militärstraßen in Südtirol geschildert, deren Entstehung nachgezeichnet und die technischen Eigenheiten beschrieben. Detailliert eingegangen wird zudem auf fünf besondere Straßen: jene von Arlund nach Plamort im oberen Vinschgau, von Brennerbad auf die Wechselalm, von Toblach aufs Marchkinkele, von St. Leonhard aufs Timmelsjoch sowie von Sterzing aufs Pfitscher Joch.

Nach jenem über die Bunker ist "Itinera" der zweite Band, den die Landesabteilung Vermögensverwaltung im Gefolge der Übernahme ehemaliger Militärimmobilien herausgibt. Er ist im Buchhandel erhältlich und kostet 28 Euro.

chr

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