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Zweimal um den Globus: Landesrat Schuler stellt Agrar- und Forstbericht vor

"Weitgehend zufriedenstellend" sei das Landwirtschaftsjahr 2013 gewesen, erklärte Landesrat Schuler. Und: Landesweit nehme die Waldfläche zu. Mit den Abteilungdirektoren für Land- und Forstwirtschaft hat er heute (13. Juni) den Agrar- und Forstbericht mit den Zahlen und Fakten des vergangenen Jahres vorgestellt.

Rückblick auf ein weitgehend zufriedenstellendes Jahr in der Land- und Forstwirtschaft (v.re.): Landesrat Schuler, Abteilungsdirektoren Profanter und Pazeller.

"Wir produzieren auf einem hohen Niveau. Wir sind mittlerweile in vielen Bereichen Spitze. Die außergewöhnliche Qualität unserer landwirtschaftlichen Produkte und der Fleiß der Bäuerinnen und Bauern tragen entscheidend zu diesem Erfolg bei": Damit zog Landesrat Arnold Schuler Bilanz und stellte zudem fest: "Die Preise im Obst-, Wein-, und Milchsektor haben sich gut entwickelt". Beeindruckende Zahlen kennzeichnen die Südtiroler Landwirtschaft: Südtirol produziert derzeit jeden Tag 2,6 Millionen Becher Südtiroler Joghurt. Das ist rund ein Drittel des italienischen Marktes. Im Jahr kommen wir somit auf fast eine Milliarde Joghurtbecher. Nebeneinander aufgestellt, würden Joghurtbecher aus Südtirol fast zweimal die Erde umrunden. Jeder zehnte Apfel in Europa ist ein Südtiroler Apfel, im Biobereich ist es sogar jeder zweite Apfel. An die 4000 Hektar Kulturgrund waren von Hagelschäden betroffen. Südtiroler Weine, legte der Landesrat weiter dar, erhielten für 2013 insgesamt 137 Mal Bestnoten in den verschiedenen internationalen und nationalen Weinführern. Insgesamt 44 Kellereien, Weingüter und Freie Weinbauern teilen sich in Südtirol die höchsten Auszeichnungen. Südtirol bestätigt sich damit als das meistprämierte Weinbaugebiet Italiens im Verhältnis zur Rebfläche.

336.689 Hektar Wald bedecken Südtirol, rund die Hälft der Fläche des Landes ist also bewaldet, führte Landesrat Schuler aus. In Südtirols Wäldern finden sich 1113 verschiedene Pflanzenarten, davon 49 Baumarten. "Speziell in einem Gebirgsland wie Südtirol nimmt der Schutzwald einen besonderen Stellenwert ein", unterstrich er: "Betrachtet man die Wirkungen des Waldes gegen Steinschläge, Lawinen und Murenabgängen, sind rund 58 Prozent der Waldfläche als Wald mit direkter Schutzwirkung einzustufen."

Martin Pazeller, Direktor der Landesabteilung Landwirtschaft, verwies auf einige Entwicklungen: So hat sich im kritischsten Sektor Berglandwirtschaft der Trend der vergangenen Jahre fortgesetzt, die Milchmenge blieb konstant. Die Märkte in der Milchwirtschaft werden immer internationaler, der Export etwa nach Russland und China stellt sehr hohe Anforderungen hinsichtlich der Tierhygiene. Im Bereich der Milchwirtschaft waren Gebietsverschiebungen zu verzeichnen, der Sterzinger Milchhof etwa hat 200 Mitglieder im österreichischen Bundesland Tirol. Bei der Ziegenmilch ist eine Zunahme von neun Prozent zu verzeichnen, vereinzelt gibt es auch Schafmilchbetriebe. In der Obstwirtschaft stellt der Besenwuchs eine große Herausforderung dar. In der Weinwirtschaft wird eine Zunahme der Weinbauflächen mit starker Verlagerung in die Höhe festgestellt, das höchste Weinbaugebiet liegt auf 1300 Meter unterhalb von Schloss Marienberg. Auch die Südtiroler Weinwirtschaft sucht verstärkt internationale Märkte. Der Urlaub am Bauernhof hat sich mittlerweile zum vierten Sektor im Bereich Landwirtschaft entwickelt, auch dort wird der Qualitätstrend fortgesetzt; im vergangenen Jahr wurde die fünfte Blume eingeführt. "Landesrat Schuler", stellte der Abteilungsdirektor abschließend fest, "hat sich im Ministerium in Rom dafür eingesetzt, dass im Bereich der gekoppelten Zahlungen Einiges reserviert wird."

Im Bereich Forst, unterstrich Abteilungsdirektor Paul Profanter, müsse im Unterschied zur Landwirtschaft längerfristiger gedacht und geplant werden. Insgesamt ist der Gesundheitszustand des Waldes als gut zu bezeichnen, Prozessionsspinner und Borkenkäfer werden biologisch bekämpft. Die österreichischen Sägewerke haben den Südtiroler Holzmarkt entdeckt, die Holzpreise sind angestiegen. Von den 71 Südtiroler Fernheizwerken produzieren 24 auch Strom; etwa 30 Prozent der Primärressource wird geliefert, alles andere muss dazugekauft werden. Südtirols Landschaftscharakter wird auch durch ausgedehnte alpine Grünlandflächen, die 1739 Almen, geprägt, die rund 22 Prozent der Landesfläche ausmachen. Abteilungsdirektor Profanter ging auch auf das Problem der Arbeitsunfälle in der Waldarbeit ein; in der Landesforstschule Latemar werden Arbeitssicherheitskurse angeboten. In der Jagd und Fischerei, verwies er auf einen weiteren Bereich, nehmen die Wildschäden zu; im Dialog mit der Jägerschaft und mit den Grundbesitzern sei man dabei, die Wildschäden zu vermindern. Auch in der Fischerei gelte es, Kompromisse mit der Energie und der Wildbachverbauung zu finden. Eine große Herausforderung, schloss er, sei die Aufsicht und Kontrolle, die der Forstbehörde obliege. Eine Herausforderung sei die zunehmende Freizeitnutzung, auch durch Trendsportarten, und manchmal fehlender Respekt gegenüber der Natur. "Hier gilt es", sagte Abteilungsdirektor Profanter, "Lösungen zu finden: Wir sind nicht für Verbote, sondern für Lenkungsmaßnahmen."

Der Agrar- und Forstbericht 2013 findet sich auf http://www.provinz.bz.it/landwirtschaft/ und in der Rubrik "Service" unter dem Stichwort "Publikationen" auf http://www.provinz.bz.it/forst/

mac

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