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Südtirols Bevölkerung 2030: älter und bunter

LPA - Südtirols Bevölkerung wird weiterhin leicht anwachsen, ab 2020 allerdings nur mehr wanderungsbedingt. Das Durchschnittsalter wird zunehmen. Wegen des Alterungsprozesses werden die Sterbefälle ansteigen. Die Anzahl der Menschen im Erwerbsalter wird sinken. Diese Entwicklung hat das ASTAT heute (11. Juni) bei der Vorstellung der Studie "Bevölkerungsentwicklung bis 2030" prognostiziert.

Statistische Erhebungen und Prognosen als Grundlage für politische Entscheidungen: LRin Deeg bei der heutigen Vorstellung der Bevölkerungsentwicklung 2030 - Foto: LPA/Pertl

"Entwicklungsvorhersagen sind eine essenzielle Grundlage für die Gestaltung der Politik", betonte bei der heutigen Vorstellung Landesrätin Waltraud Deeg, die in der Landesregierung unter anderem für den Bereich der Statistik zuständig ist. "Wenn wir über eine längerfristige Bindung öffentlicher Geldmittel entscheiden, benötigten wir Daten und Zahlen, die wissenschaftlich gesichert sind", so die Landesrätin für Familie und Verwaltung.

Zahlen und Daten zur "voraussichtlichen Bevölkerungsentwicklung" bis zum Jahr 2030 hat nun das Landesstatistikinstitut ASTAT vorgelegt. "Es ist die vierte Modellrechnung dieser Art, die das ASTAT erarbeitet hat. Die jüngste Prognose wurde 2008 erstellt", erklärte Direktorin Johanna Plasinger. Die ASTAT-Direktorin berichtete auch von einer hervorragenden Ausgangslage, die soziodemografischen Daten der Meldeämter verzeichneten kaum Abweichungen.

"Wir waren mutig", so die Worte des wissenschaftlichen Projektleiters Walter Oberhofer von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Uni Regensburg, der bei der heutigen Vorstellung über die Methodik informierte, "wir sind von den gängigen Standards abgewichen, indem wir nicht mehrere Varianten, sondern nur eine ausgewiesen haben und damit die Projektionen verständlicher gestaltet haben". Zudem betonte er, dass die gewählte Kohorten-Komponenten-Methode durchaus wissenschaftlich Bestand habe.

Einblick in die Daten (siehe auch Anhang) gab im Anschluss Irene Ausserbrunner, wissenschaftliche Mitarbeiterin des ASTAT. Vorab blickte sie zurück in die Vergangenheit: Demnach hat sich die Bevölkerung Südtirols seit dem Jahr 1931 (von 283.047 auf 514.516) nahezu verdoppelt. Auch weiterhin rechnet man mit einem leichten Anwachsen der Bevölkerung (auf 564.586 im Jahr 2030) bei starker Strukturveränderung. Ab dem Jahr 2018 wird dieses Wachstum voraussichtlich nur mehr wanderungsbedingt sein. Von der Pyramide zum Baum werde sich - wie in fast allen westlichen Industrieländern - die grafische Darstellung der Bevölkerungsstruktur ändern. "Sind heute 70.000 Menschen älter als 70 Jahre, werden es 2030 voraussichtlich mehr als 100.000 sein. Jede dritte erwerbstätige Person dürfte dann älter als 50 Jahre sein", so Ausserbrunner. Ansteigen wird voraussichtlich auch der Ausländeranteil, von derzeit 8,9 auf 19 Prozent im Jahr 2030. Allerdings sei die Migration sehr schwer zu prognostizieren, da sie von zu vielen externen Komponenten beeinflusst werde, so die ASTAT-Experten. 

jw

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