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"Familie ist Gespräch": Dialogrunde abgeschlossen

LPA - Durch alle Bezirke ist Familienlandesrätin Waltraud Deeg getourt, um mit Vätern, Müttern, Großeltern, Freiwilligen und Fachkräften über die Bedürfnisse und Anliegen der Familien in Südtirol ins Gespräch zu kommen. Die letzte Etappe führte sie gestern Abend (5. Juni) nach Bruneck.

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, war bei den Familiengesprächen ebenso Thema wie die Familienberatung und die Mediation, die Notfallhilfe oder die Solidarität - Foto: LPA

Mehr Beratung, Bildung und Mediation für Familien, mehr Solidarität zwischen Familien, Generationen und Geschlechtern, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie mehr Gewicht für die Väter, das waren einige der Hauptthemen, um die sich die Familiengespräche entwickelt haben, zu denen Landesrätin Deeg in fünf Südtiroler Zentren geladen hatte. Die gesammelten Beiträge werden nun gebündelt und ausgewertet.

Immer wieder formuliert wurde im Verlauf der Gesprächsreihe die Forderung nach Bildungs-, Beratungs- und Mediationsangeboten für Familien und "Elternschulen", obwohl Südtirol bereits ein reichhaltiges Angebot bereithält, das auch vom Land gefördert wird. "Offensichtlich muss dieses Angebot aber stärker, gebündelt und zielgruppengerecht kommuniziert werden, möglichst über eine zentrale Plattform - etwa über die Familienagentur des Landes", meint Landesrätin Deeg.

Überraschend deutlich und nachdrücklich geäußert wurde der Wunsch nach mehr gegenseitiger Solidarität und nach Formen der eigenverantwortlichen Unterstützung durch  Nachbarschaftshilfen, Oma- und Opadienste, nach Mehrgenerationenhäusern und Wohnsiedlungen für Familien. "Das zeugt davon, dass die Bereitschaft zum gesellschaftlichen Zusammenhalt da ist - eine großartige Ressource, die wir in jeder Hinsicht fördern sollten", so die Landesrätin.

Stark vertreten waren bei den Diskussionsabenden die Väter, die für sich selbst mehr Spielraum und eine aktivere Rolle in der Erziehung der Kinder einforderten. "Die Stärkung der Väterrolle ist ein wichtiges Ziel im Familiengesetz", betont Landesrätin Deeg. Die aktive Teilnahme der Väter an der Diskussion habe gezeigt, dass ein Umdenken im Selbstverständnis der Männer innerhalb der Familie längst begonnen hat.

Die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch flexiblere Betreuungsmöglichkeiten und Sommer- und Nachmittagsbetreuung war auch ein Thema, das bei allen fünf Gesprächsabenden zur Sprache gekommen ist. Parallel dazu sprachen sich die Gesprächsteilnehmenden für eine stärkere Unterstützung und Rentenabsicherung der Erziehungszeiten aus. Neben dem finanziellen Aspekt wurde dabei auch der Wunsch nach gesellschaftlicher Anerkennung der Familie als Kultur- und Wertevermittler und als Ressource für die Wirtschaft wiederholt vorgebracht.

Die Vereinbarkeit von Familienleben und Schule war ein weiteres häufig angesprochenes Thema, "schließlich ist Schule ein zentraler Aspekt im Familienleben, insofern ist eine gute und intensive Kooperation zwischen Bildungsressort und Familienressort sicherlich sinnvoll und notwendig", so die Landesrätin.

Gleichgewichtet vorgebracht wurden der Wunsch nach mehr Gerechtigkeit bei Steuererleichterungen und Förderungen - durch Berücksichtigung des Einkommens bzw. der Kinderanzahl - und die Forderung nach einkommensunabhängiger Unterstützung.

"Ein interessanter Input, der mehrmals vorgebracht wurde, ist der Wunsch nach kurzfristiger Notfallbetreuung durch Familienhelfer in Krisensituationen, etwa bei Krankheit, Todesfällen, Überbelastung. Diesbezüglich gibt es etwa in Deutschland bereits Beispiele, die eine Vertiefung Wert sind", so Familienlandesrätin Deeg. 

"Die Möglichkeit, auf Augenhöhe mit all jenen zu diskutieren, die sich zu dem breiten Begriff 'Familie' und den damit zusammenhängenden Thematiken ausdrücken wollen, war für mich sehr wertvoll", erklärte Familienlandesrätin Waltraud Deeg zum Abschluss der Gesprächsrunde. "Worüber die einzelnen Familien diskutieren und was sie bewegt, ist von außen nicht immer ersichtlich. In den letzten Wochen konnten wir ein Gespür dafür gewinnen, welche Herausforderungen im neuen Familiengesetz bereits berücksichtigt sind und worauf wir unser Augenmerk noch stärker richten müssen".

jw

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