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Energie-Expertenrunde: Analyse als Grundlage für weitere Diskussion

LPA - Am heutigen Donnerstag (8. Mai) fand der fünfte Expertentisch der Energieversorgungsunternehmen am Sitz des Ressorts für Raumentwicklung, Umwelt und Energie in Bozen statt. Nach einem Überblick über die globalen Szenarien und über den Südtiroler Energiemarkt wurden die Kriterien für die Vergabe von Kleinwasserableitungen andiskutiert.

Nach der Erarbeitung der Grundlagen für das neue Gesetz für Großwasserableitungen, die im April abgeschlossen werden konnte, berichtete Energielandesrat Richard Theiner der Expertenrunde Energie heute (8. Mai) von der Diskussion darüber in der Landesregierung: "Die Landesregierung hat den erarbeiteten Entwurf für die Vergabe von Großwasserableitungen mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen. Auch wenn auf römischer Ebene das Durchführungsdekret und damit die Anwendungsrichtlinien dazu noch ausständig sind, ist unsere Vorarbeit hier von großem Wert." Der Landesrat bedankte sich bei allen Anwesenden für die geleistete Tätigkeit, er hoffe, "dass nun rasch weitere Schritte aus Rom folgen werden." 

Dann befassten sich die Energie-Experten eingehend mit zwei Themen: dem Blick auf die weltweiten und europäischen energiewirtschaflichen Szenarien sowie mit der aktuellen Ist-Situation der Südtiroler Stromwirtschaft. 

Als externer Referent zeichnete Horst Dulle vom internationalen Beratungsunternehmen "Pöyry Energy Consulting" ein Bild von den Trends auf dem globalen Energiemarkt. "Nicht nur in Europa, auch in China und den USA sind die erneuerbaren Energien stark im Steigen begriffen", so Dulle. Der mit Wasserkraft gesegnete Alpenraum und damit auch Südtirol habe eine gute Ausgangslage. "Neben der zentralen Erzeugung wird künftig auch die dezentrale Erzeugung weiter voranschreiten; wir können von einer Koexistenz von großen und kleinen Unternehmen ausgehen, auf dem Vormarsch sind insbesondere die Genossenschaften", betonte Horst Dulle. Er unterstrich auch die große Bedeutung der Energiewirtschaft für die Steigerung der regionalen Wertschöpfung.

Im Anschluss präsentierten Koordinator Georg Wunderer und Sepp Walder die Südtiroler Stromwirtschaft in Zahlen, von der Produktion über die Verteilung und den Konsum bis zum Handel. "Zusammenfassend kann man sagen, dass die lokalen Energieversorgungsunternehmen einen enormen ökonomischen und ökologischen Wert darstellen. Aufgrund der räumlichen Situation ist es in Südtirol sinnvoll, dort zentral zu operieren, wo das Zentrale Sinn macht und hingegen dezentral dort, wo dieses besser funktioniert", unterstrich Wunderer.

"Die genaue Analyse der vorhandenen Daten bildet eine wichtige Grundlage für die weitere Diskussion", so Energielandesrat Richard Theiner. "Politisches Ziel ist, in Zukunft in der Südtiroler Energiewirtschaft ein Miteinander unter den Akteuren zu fördern. Das bedeutet keine aufgezwungenen Kooperationen, jedoch eine Zusammenarbeit dort, wo eine solche auch Sinn macht." 

Der heutige "Energie-Tisch" wurde auch genutzt, um das nächste wichtige Thema, nämlich die Kriterien für die Konzessionsvergabe für kleine Wasserableitungen (unter drei Megawatt) anzudiskutieren. Die Grundlagen dazu lieferte Luca Corona, Vize-Direktor im Landesamt für Stromversorgung, wo derzeit rund 400 Gesuche aus diesem Bereich zur Bearbeitung aufliegen. "Bei den Kleinableitungen besteht ein enormes Investitionspotential ", unterstreicht Landesrat Theiner. "Es geht um über eine Milliarde Euro, die für Südtirol wirtschaftlich und beschäftigungspolitisch von größter Bedeutung sind und genutzt werden müssen."

Das nächste Treffen der Expertenrunde findet am Montag, dem 26. Mai, statt.

mpi

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