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Gewalt im Alter: Information und Hilfe durch Interreg-Projekt

LPA - Der Anteil der alten Menschen wird größer. Damit auch die Gefahr, dass alte Menschen Gewalt ausgesetzt sind. Um Bewusstsein zu bilden, dieser Gefahr vorzubeugen und Hilfestellung zu leisten, haben die Länder Tirol und Südtirol ein gemeinsames Interreg-Projekt gestartet. Heute (Mittwoch, 12. März) wurde es im Bozner Palais Widmann vorgestellt.

Gewalt im Alter zu thematisieren und ihr vorzubeugen, ist das Ziel eines Interreg-Projekts, das heute in Bozen vorgestellt wurde

Wenn von Gewalt in sozialen Beziehungen die Rede ist, so wird in erster Linie an Frauen und Kinder gedacht. Dass auch ältere Menschen Opfer von Gewalt werden, hat bisher relativ wenig Beachtung gefunden, obwohl eine von zehn Personen, die über 60 Jahre alt sind, Gewalt erfährt, wie der Primar der Geriatrie-Abteilung am Bozner Krankenhaus, Albert March, heute berichtete. Dabei sind die Formen der Gewalt vielfältig und stehen im Zusammenhang mit der oder den Pflegenden und der Betreuungssituation, wie Hermann Atz vom Institut "Apollis" erklärte, das eine Erhebung zum Thema durchgeführt hat.  

Angesichts der demografischen Entwicklung in Tirol und in Südtirol und dem immer größeren Anteil älterer Menschen, wollen die Länder Südtirol und Tirol die Bevölkerung in beiden Ländern über die Problematik "Gewalt im Alter" informieren und Bewusstsein bilden, um Gewalt vorzubeugen und zu vermeiden, aber auch um Hilfestellung zu leisten. Dazu wurde anlässlich des Europäischen Jahres des aktiven Alterns im September 2012 ein Interreg-Projekt gestartet. Leadpartner des Projekts ist das Ausbildungszentrum für Gesundheitsberufe der TILAK GmbH, dessen Direktor Walter Draxl bei der heutigen Vorstellung darauf verwies, dass die beiden Länder mit dem Projekt ein gesamteuropäisches Problem aufgreifen würden. Von Südtiroler Seite sind die Landesämter für Senioren und Sozialsprengel und für Ausbildung des Gesundheitspersonals am Projekt beteiligt, wobei Rechtsanwältin Marcella Pirrone die Projektleitung inne hat.

Welches aber sind die bereits umgesetzten Maßnahmen des zweijährigen Projektes? Darüber informierte bei der heutigen Projektvorstellung die Direktorin im Amt für Senioren und Sozialsprengel, Brigitte Waldner. Zur Bewusstseinsbildung, Sensibilisierung und Information wurden Faltblätter und Plakate konzipiert und gedruckt, die nun in den Arztambulatorien und den verschiedenen sozialen- und soziosanitären Diensten und Einrichtungen ausgelegt und angebracht werden sollen. Als niederschwellige Anlaufstelle, um Informationen und Hilfe zu erhalten, wurde eine grüne Nummer 800 001 800 (Grüne Nummer Notfall Senioren) aktiviert, die vom Betrieb für Sozialdienste Bozen verwaltet wird. Zudem wurde eine Homepage eingerichtet. Unter http://www.gewaltimalter.eu/ finden sich Grundinformationen und Basiswissen zum Thema "Gewalt im Alter", Fachartikel, Interviews und Videos mit Fachleuten sowie alle Projektschritte. Und schließlich wurde von ein gemeinsames Schulungs- und Ausbildungskonzept erarbeitet. Die Schulung richtet sich in erster Linie an das Fachpersonal der Sozial- und Gesundheitsdienste. "Neben der klassischen Fortbildung ist auch die Umsetzung einer entsprechenden Weiterbildungsveranstaltung mittels E-Learning vorgesehen", so die Direktorin im Amt für die Ausbildung des Gesundheitspersonals, Veronika Rabensteiner. Abgeschlossen wird das Interreg-Projekt im Juli 2014 mit einer Fachtagung an der Freien Universität Bozen.

Informationen
http://www.gewaltimalter.eu/

jw

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