Verschiedenes | 25.02.2014 | 13:55

Schutzhütten werden im Paket ausgeschrieben - Stettiner Hütte zerstört

Die landeseigenen 25 Schutzhütten werden im Paket zur Führung ausgeschrieben. "Ich habe unsere Ausrichtung schon AVS und CAI vorgestellt, die ihr Bestreben bekundet haben, ein gemeinsames Angebot abzugeben", so Landeshauptmann Arno Kompatscher heute (25. Februar) nach der Sitzung der Landesregierung. Eine der 25 Hütten, die Stettiner Hütte, ist indes von einer Lawine zerstört worden.

Der Landeshauptmann hat der Landesregierung heute über seine gestrigen Gespräche mit der Spitze der Alpenvereine AVS und CAI informiert, in denen es auch um die nächsten Schritte zur Ausschreibung der Hüttenführung ging: "Dass die Führung ausgeschrieben werden muss, ist mittlerweile klar, eine Direktvergabe rechtlich nicht möglich", so Kompatscher, der den Alpenvereinen erläutert hat, dass die Landesregierung alle 25 Hütten im Paket ausschreiben wolle. "Wir wollen damit verhindern, dass sich jemand die Rosinen aus dem Kuchen pickt und die weniger rentablen Hütten ohne Pächter bleiben", so der Landeshauptmann.

Die Ausschreibung für eine voraussichtlich dreijährige Führung (plus einer Option weiterer drei Jahre) werde nun vorbereitet, wobei als Grundlage ein detailliertes Leistungsverzeichnis dienen wird: "Darin werden wir die Öffnungszeiten festschreiben und Qualitätskriterien definieren", so der Landeshauptmann. Dazu komme ein Punktesystem, das sicherstellen soll, dass die Führung in erfahrenen Händen liegt: "Den Vorzug erhält, wer Leistungen im Alpinwesen mit entsprechenden Referenzen nachweisen kann oder auch Wege instand hält", so Kompatscher, der ergänzt: "Ich glaube, damit gibt es gute Startvoraussetzungen für unsere Alpenvereine, vor allem dann, wenn sie gemeinsam ein Angebot vorlegen." Dass sie bestrebt seien, genau dies zu tun, haben AVS und CAI dem Landeshauptmann im Rahmen der gestrigen Gespräche bereits zugesichert. 

Eine der 25 landeseigenen Hütten, die Stettiner Hütte im hinteren Passeier, ist indes von einer Lawine zerstört worden. "Die Hütte ist dermaßen in Mitleidenschaft gezogen worden, dass nur noch ein Abbruch und Neubau in Frage kommt", so Kompatscher heute. Weil die Stettiner Hütte ein wichtiger alpiner Stützpunkt und Knotenpunkt vieler Wanderwege und Moutainbike-Routen ist, sollen nun schnell Maßnahmen gesetzt werden, um einen behelfsmäßigen Betrieb der Hütte im Sommer zu ermöglichen. Sobald Wetter und Schneelage es zulassen, muss das, was von der alten Hütte noch steht demnach abgebrochen werden, gleichzeitig muss auch der Standort geprüft werden. "Nachdem dies bereits die zweite verheerende Lawine ist, gilt es zu eruieren, ob es einen sichereren Standort gibt", so der Landeshauptmann. In der Zwischenzeit wird eine Übergangslösung mit Hilfe von Fertigbauteilen bzw. Containern angedacht. Parallel dazu soll die Ausschreibung des Neubaus in die Wege geleitet werden.

Entdeckt worden war die Zerstörung der Stettiner Hütte bei einem Erkundungsflug des Landeswetterdienstes Anfang Februar. Bei einem darauf folgenden Lokalaugenschein von Experten des Ressorts von Landesrat Florian Mussner musste festgestellt werden, dass eine Lawine, die aus der Südflanke der Hohen Wilde abgegangen war, die landeseigene Hütte bis auf die Grundmauern niedergerissen hatte. Was von der Hütte noch steht, sind nur die nordwestliche Außenmauer sowie die Materialseilbahn, die allerdings beide ebenfalls beschädigt worden sind. Arg in Mitleidenschaft gezogen wurde auch der separat stehende Winterraum der Stettiner Hütte.

chr

Bildergalerie

Wo bis vor kurzem noch Mauern, Böden, Möbel waren, klafft nach dem Lawinenabgang auf die Stettiner Hütte nun nur noch ein großes Loch.