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LR Frick und Obmann Fill: Maßschneider stärken
LPA - Dem Berufsbild der Maßschneider neuen Glanz verleihen, für Nachwuchskräfte werben und die Ausbildung verbessern möchten der neue Obmann der Berufsgruppe der Maßschneider, Richard Fill und Landesrat Werner Frick. Diese hohen Ziele steckten sie sich kürzlich bei einem Treffen mit den Amtsdirektoren Hans Dosser und Erwin Pardeller.
Handwerkslandesrat Frick wird die Maßschneider bei ihren Anliegen unterstützen: „Die Maßschneider stellen im Südtiroler Handwerk eine unverzichtbare Branche dar, die es zu unterstützen gilt." Derzeit zählt die Handelskammer Bozen 90 Schneidereibetriebe, die qualitativ hochwertige Einzelstücke anfertigen und Kleinserien an Kleidungsstücken produzieren, wo eine industrielle Verarbeitung gar nicht möglich ist. Die Verdienstmöglichkeiten sind für Maßschneider gut, doch fehlt es in der Branche an Nachwuchs.
„Deshalb wollen wir das Image der Schneider und Schneiderinnen verbessern", sagt Schneider-Obmann Fill. Dies beginne bei der Ausbildung zum Schneider, die fünf Jahre dauert und ende mit der Trennung des Berufsbildes in Damenschneider und Herrenschneider. Vor allem für die Herrenschneiderei will sich der Vorstand stark machen, „um einen Kahlschlag zu vermeiden", wie Fill erklärt. Derzeit gibt es in Südtirol keinen Lehrling, aber sechs Lehrmädchen, die die Landesberufsschule für Handwerk, Handel und Industrie in Meran besuchen. 16 angehende Schneider haben die Fachschule für Schneider in Meran absolviert und werden in Bälde die Gesellenprüfung meistern. Erst nach den zwei Ausbildungsmöglichkeiten dürfen die Schneider zur Lehrabschluss- oder Gesellenprüfung antreten.
Die Maßschneider wünschen sich um eine Grundausbildung für Herren- und Damenschneider und eine anschließende nach Berufsbildern getrennte Spezialisierung. Davon erwartet sich Fill eine Stärkung der jeweiligen Sparte. Für die Neuorientierung der Schneider zeigt der Landesrat Verständnis und verspricht, die Lehrlingskommission einzuberufen, die sich bald mit einer eventuellen Trennung der Berufsbilder befassen wird.
Eine weitere Chance, den Beruf des Schneiders in Südtirol zu bewerben, bietet der Weltkongress der Maßschneider vom 27. Juli bis zum 2. August 2003. Nach Valencia und Paris findet der Weltkongress in Venedig und in Treviso statt. Die Südtiroler Berufsgruppe mischt in der Organisation mit. „Dadurch erhoffen wir uns eine breite Teilnahme von Südtirol und dadurch eine Werbung unseres Berufes", so Richard Fill. Der Schneidermeister aus Bozen, der seine Schneiderei und sein Atelier in St. Lorenzen betreibt, ersetzt Anny Runggaldier, die bisher der Berufsgruppe der Schneider vorstand.
VFrl