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Neues Dossier zur Einwanderung: 42.522 ansässige Einwanderer in Südtirol

LPA - Aktuelle Daten zur Einwanderung in Italien und auch in Südtirol aus dem soeben erschienen statistischen Jahrbuch „Dossier statistico immigrazione 2013“ wurden heute, 13. November, im Beisein von Landesrat Roberto Bizzo in Bozen vorgestellt. Laut Einwanderungsdossier wurden 2012 in Südtirol 42.522 ansässige Einwanderer mit 136 verschiedenen Nationalitäten, davon 35.000 aus Nicht-EU-Staaten gezählt. Mehr als die Hälfte der Eingewanderten sind Frauen.

Das statistische Jahrbuch „Dossier statistico immigrazione 2013“ wurde am 13. November im Beisein von LR Roberto Bizzo en vorgestellt

Das statistische Jahrbuch zur Einwanderung in Italien „Dossier statistico immigrazione 2013", das den Untertitel „Weg von Diskriminierungen hin zu Rechten" wurde vom nationales Büro gegen Rassendiskriminierung (UNAR) im Ministerratspräsidium, in Auftrag gegeben und vom Forschungszentrum „Centro studi e ricerche IDOS" erstellt. „Das Buch, das aktuelle Daten zur Einwanderung in Italien und auch ein eigenes Kapitel zur Situation in Südtirol enthält, wurde bisher von der Caritas vorgestellt; heuer wird es in ganz Italien am gleichen Tag von den öffentlichen Verwaltungen präsentiert ", erklärte Arbeitsabteilungsdirektor Helmuth Sinn.

Der für Einwanderung zuständige Landesrat Roberto Bizzo kündigte an, dass in Kürze innerhalb der Landesverwaltung auch eine Antidiskriminierungsstelle eingerichtet werde, bei der jegliche Diskriminierung vorgebracht werden könne. Derzeit würden die Vorbereitungen dafür laufen, so der Landesrat.

Fernando Biague, nationaler Referenten des IDOS für die Provinz Bozen, ging auf die Zahlen zur Einwanderung in Italien ein. 2012 gab es laut Dossier-Schätzungen 5,2 Millionen regulär anwesende Einwanderer in Italien. Gründe für die Einwanderung sind laut Biague vor allem Armut, die Notwendigkeit von Schutz, instabile Konditionen von Politik und Sozialbereich im Heimatland und die Aussichten auf mehr Arbeitsmöglichkeiten. Die meisten Einwanderer siedeln sich mit 61,8 Prozent in Italien im Norden des Landes an, 24,2 Prozent in der Mitte und 14 Prozent im Süden. Die Einwanderer würden immer länger an einem Ort bleiben, es gebe aber nach wie vor eine ganze Reihe an Diskriminierungen, denen sie ausgesetzt seien, so Biague. Was die Indikatoren für die Einwanderung betrifft, läge Südtirol bei der sozialen Eingliederung an achter Stelle, bei Attraktivität auf Platz 41 und bei der Arbeitseingliederung an 76. Stelle. Vor allem was den das Finden einer geeigneten Unterkunft betreffe, täten sich die Einwanderer, in Südtirol, vor allem aufgrund der hohen Preise, sehr schwer, so Biague.

In Südtirol gab es 2012 laut Dossier 50.000 regulär anwesende Ausländer. „Laut Astat wurden am 31. Dezember 2012 insgesamt 42.522 in Südtirol ansässige Einwanderer verzeichnet, von denen 15 Prozent im Inland geboren sind", erklärte Matthias Oberbacher, ebenfalls nationaler Referent des IDOS für die Provinz Bozen. Bezogen auf den Bevölkerungsanteil machen die Einwanderer in Südtirol 8,3 Prozent aus, während der Bevölkerungsanteil auf gesamtstaatlicher Ebene 7,4 Prozent entspricht. In Südtirol wurden 2012 insgesamt 35.000 regulär anwesende Nicht-EU Bürger gezählt; davon waren 27,7 Prozent Minderjährige. 73,1 Prozent davon hatten eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung (Daten Innenministerium 01. Jänner 2013). Die Einwanderer in Südtirol stellen einen Prozent der  in Italien ansässigen Einwanderer dar. Laut Oberbacher haben die Einwanderer in Südtirol 136 verschiedene Nationalitäten. Die meisten stammen aus Albanien (12,2 Prozent) gefolgt von Deutschland (zehn Prozent), Marokko (7,9 Prozent), Pakistan (7,1 Prozent), Rumänien (5,5 Prozent), Mazedonien (5,4 Prozent), Slowakei (4,8 Prozent) und Kosovo (4,7 Prozent). In den Ballungsgebieten in Südtirol wohnen die meisten Einwanderer. So sind es in Bozen 13.979 (13,5 Prozent), in Meran 5442 (14,4 Prozent), in Brixen 1954 (9,3 Prozent) und Bruneck 1462 (9,3 Prozent). Weitere Gemeinden mit einem hohen Anteil an Einwanderern sind Franzensfeste mit 235 Einwanderern (23,9 Prozent), Salurn mit 761 (21 Prozent) und Waidbruck mit 32 (15,9 Prozent). 2012 sind in Südtirol 749 Neugeborene mit ausländischen Eltern zur Welt gekommen. Was die Schule anbelangt, so gab es 2012 in den deutschen Kindergärten insgesamt 1133 (6,7 Prozent), Einwandererkinder, in den deutschen Grundschulen 1340 (6,7 Prozent), in den deutschen Mittelschulen 639 (fünf Prozent) und in den deutschen Oberschulen 523 (3,6 Prozent). Die Einwanderer in Südtirol sind relativ junge Bürger sie sind durchschnittlich 33,6 Jahre alt, während die Inländer auf ein Durchschnittsalter von 42,4 Jahre kommen. Während bei den Einwanderern 21,8 Prozent Paare mit minderjährigen Kindern aufscheinen, sind es bei den Inländern nur 16,7 Prozent. Die Geburtenrate bei den Einwanderern lag 2012 bei den Einwanderern bei 18,2 Prozent und bei den Inländern bei zehn Prozent. Bei den Inländern werden hingegen mehr freiwillige Schwangerschaftsabbrüche (55,6 Prozent) verzeichnet als bei den Einwanderern (44,4 Prozent). -

Eine ganze Reihe von Informationen über und für Einwanderer gibt es auf der neu gestalteten Webseite Bereichs Einwanderung und Integration der Landesabteilung Arbeit. „Dort finden Interessierte alles von der Einwanderungs-Koordinierungsstelle, über das Netzwerk der Landesbeauftragten, den Einwandererbeirat, die Referenten für Integration in den Gemeinden und Bezirken, die interkulturellen Mediatoren, die Ausländerbeiräte bis hin zu nützlichen Infos in Sachen Italienischtest, Arbeitsgenehmigungen, Fahrbescheinigungen und Adressen für Einwanderer", erklärte Abteilungsdirektor Sinn.

In Innsbruck werde am 19. November außerdem die 3. Integrationstagung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino zum Thema „wer MACHT meinung - Medien und Integration" stattfinden, kündigte Sinn an.

Bei der Vorstellung des statistische Jahrbuch zur Einwanderung in Italien „Dossier statistico immigrazione 2013" wurde auch ein Film zum Thema gezeigt, der im Web unter https://docs.google.com/file/d/0B2nynILv1vDgeEZkd2hzcWZyNFk/edit?usp=drive_w abrufbar ist.

SAN

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