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Euregio-Pflegestudie im Zentrum des 4. Euregio-Pflegesymposiums

LPA - Die Zukunft der Pflege liegt in der Vernetzung der stationären und ambulanten Dienste. Dies bestätigt die vergleichende Studie zum Thema Pflege der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino, die heute (Mittwoch, 6. November) beim 4. Euregio-Pflegesymposium in Innsbruck vorgestellt wurde. Aus der Untersuchung geht auch hervor, dass mehr als 90 Prozent der Heimbewohnenden und Angehörigen mit Information und Beratungsqualität zufrieden sind.

Euregio-Pflegesymposium in Innsbruck: Von links LR Bernhard Tilg mit den drei Präsidenten der Altenheime-Dachorganisationen von Tirol, Trentino und Südtirol, Karl Thurnbichler, Antonio Giacomelli und Norbert Bertignoll (Foto: Land Tirol/Schwar

Die Bevölkerung in Tirol, Südtirol und dem Trentino wird immer älter. Allein in Südtirol wird laut einer Prognose des Landesstatistikinstituts ASTAT die Bevölkerung über 70 Jahre von rund 62.000 Personen im Jahr 2010 auf rund 73.000 Personen im Jahr 2020 anwachsen. Die Pflege wird damit sowohl in den Altersheimen der drei Länder Tirol (86), Südtirol (75) und Trentino (45) als auch im ambulanten Bereich vor enorme organisatorische und finanzielle Herausforderungen gestellt.

Aus diesem Grund hat die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino erstmals eine vergleichende Studie zur Optimierung der Pflegedienste durch Vernetzung ausgearbeitet. Diese wurde heute im Rahmen des 4. Euregio-Pflegesymposiums in Innsbruck vorgestellt. "Unsere Europaregion-Studie bestätigt die hohe Bereitschaft aller Akteure, sich besser zu vernetzen um schlussendlich das Wohl der betreuten Menschen zu verstärken. Dadurch können wir die Qualität der Betreuung steigern und zusätzlich auch noch Kosten einsparen", so der in Südtirol für Pflege zuständige Landesrat Richard Theiner, der heute in Innsbruck durch Brigitte Waldner, Direktorin im Landesamt für Senioren und Sozialsprengel, vertreten wurde.

Die Studie der Europaregion ermittelt auf Grundlage von Interviews, Workshops und Gesprächen mit der öffentlichen Verwaltung, den Leistungserbringenden und den Leistungsempfangenden, wo in Sachen Pflege bereits Netzwerke bestehen und wo Potentiale der Vernetzung liegen. Sie bestätigt, dass der Aufbau und die Fortführung von Vernetzungstätigkeit von den Akteuren gewünscht wird. Gemeinsame Arbeitsgruppen ambulanter und stationärer Dienste können dazu beitragen, organisatorische Grenzen zu überwinden. Die Akteure sprechen sich dafür aus, dass die Netzwerkarbeit bereits in der Pflegeausbildung Platz finde. Von zentraler Bedeutung ist ein gutes Netzwerk von ambulanten und stationären Diensten auch bei der Etablierung innovativer Pflegeformen wie dem betreuten Wohnen.

Besonders anschaulich wurden bei der Tagung die Vorteile der Vernetzung am Beispiel der vorbildhaften Zusammenarbeit zwischen den drei Säulen der Seniorenbetreuung des Sozial- und Gesundheitssprengels "St. Josef" in Grins in Tirol aufgezeigt: "Die ambulanten und stationären Dienste der Region arbeiten intensiv mit den Sozial-und Pflegevereinen zusammen und ermöglichen dadurch einen optimalen und langfristig geplanten Zugang zu Betreuungsdiensten. Dies ist vorbildhaft für die gesamte Europaregion", so der für den Bereich Pflege in Tirol zuständige Landesrat Bernhard Tilg.

Gottlieb Sailer, Geschäftsführer des Sozial- und Gesundheitssprengels "St. Josef" verwies auf die wertvolle ehrenamtliche Arbeit, die durch die Sozial- und Pflegevereine in den Sprengelgemeinden geleistet werde. "Die Sozial- und Pflegevereine der Region, zusammen mit den Hausärzten, sind unsere sozialen Brandmelder, sie melden uns wo Hilfe und Betreuung notwendig ist", so Gottlieb Sailer.

Ein besonders innovativer Ansatz der Europaregion-Studie liegt in der Einbindung der Betreuten und der Angehörigen: Ihre Erfahrungen bilden eine wertvolle Grundlage für die Ausrichtung der Vernetzung von ambulanten und stationären Diensten. Im Rahmen von 473 telefonischen Interviews haben über 90 Prozent der Befragten angegeben, mit Information und  Qualität der Beratung über die Pflegedienstleistungen zufrieden zu sein. Wichtigste Auskunftsquelle für die Frage, wo man die gewünschte Information erhält (Altersheim, Sozialsprengel), sind demnach Hausarzt, Bekannte und das Krankenhaus. Auch mit dem Zeitlauf zeigten sich die Betreuten in hohem Maß zufrieden. Über 85 Prozent erhielten demnach die gewünschte Auskunft in einer nach eigenem Ermessen angemessener Zeit.

Die Studie wurde vom EVTZ Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino gemeinsam mit den Ländern Tirol, Südtirol und Trentino, dem Verband der Seniorenwohnheime Südtirols (VdS), dem Trentiner Landesverband der öffentlichen Fürsorgeeinrichtungen (U.P.I.P.A) und der ARGE Tiroler Altenwohnheime in Auftrag gegeben.

Die Studie und die Videos zu den Vorbildstrukturen sind auf www.europaregion.info/de/pflegestudie.asp abrufbar.

jw

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