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Neuer Exportfonds wird von Sparkasse und OeKB verwaltet

Das Land hat gestern (17. Oktober) einen weiteren wichtigen Schritt zur Stärkung des Exports gesetzt und den Zuschlag für die Verwaltung des neuen Exportfonds an die Südtiroler Sparkasse in Kooperation mit der Österreichischen Kontrollbank (OeKB) erteilt. Beim Exportfonds handelt es sich um eine Zahlungsgarantie, die dann greift, wenn zwischen Auftrag und letzter Zahlung eine bestimmte Zeit vergeht.

"Die Stärkung des Exports der heimischen Wirtschaft ist ein Schlüssel zum Ausweg aus der Krise. Nun sind wir diesem Ziel einen entscheidenden Schritt näher gekommen", so der Wirtschaftslandesrat. Mehrmals hat der Landesrat auf die Chancen und Schwächen der Exportleistung der heimischen Unternehmen hingewiesen, weshalb die Landesregierung bereits im vergangenen Sommer ein Paket zur Stärkung des Exports geschnürt hat.

Mit dem Finanzgesetz ist Anfang des Jahres darüber hinaus der mit fünf Millionen Euro dotierte Exportfonds geschaffen worden, mit dem den Unternehmen beim Sprung in neue Märkte ein Teil des damit verbundenen Risikos abgenommen werden kann. „Mit dem Fonds bürgen wir für Exportinitiativen einzelner Unternehmen und schaffen so eine der größten Hürden aus dem Weg zu neuen Märkten und Nischen", so der Wirtschaftslandesrat. Die Ausstattung reiche, um Ausfallsgarantien in Höhe von 70 Millionen Euro zu übernehmen. Und das, so der Landesrat,  entspreche wiederum einem exportierten Warenwert von rund einer halben Milliarde Euro.

Mit der Ermittlung der Bank, die die Exportgarantien im Namen und im Auftrag des Landes Südtirol ausstellen wird, ist nun ein weiteres wichtiges Etappenziel erreicht worden: Im Zusammenspiel mit dem Wirtschaftsressort des Landes, der EOS und der Südtirol Finance AG wird nun die Südtiroler Sparkasse - nach Verstreichen der gesetzlich vorgeschriebenen Stillhaltefrist - zusammen mit dem von ihr gewählten Kooperationspartner, der Österreichischen Kontrollbank, die heimischen Unternehmen in der Besicherung der Auslandskredite unterstützen und begleiten.

Südtirols Exportschwäche hat eine Reihe von Ursachen, die struktureller oder historischer Natur sind. Die Unternehmenslandschaft ist von kleinen und kleinsten Betrieben dominiert und die historisch-politisch bedingte Konzentration auf das Land selbst und damit den heimischen Markt hat Tradition und Ursachen. Vor allem in Zeiten der Krise ist der heimische Markt zwar noch gut, aber nicht mehr genug. Die Unternehmen orientieren sich verstärkt über die Grenzen hinaus und erschließen neue Märkte und neue Nischen.

„Mit dieser Aufgabe dürfen wir als Land die Unternehmen nicht allein lassen", betont der Wirtschaftslandesrat. Zu groß seien die Herausforderungen, zu groß auch oft die Risiken im Zusammenhang mit der Erschließung neuer Märkte. „Und diese Risiken haben nichts mit unseren Produkten zu tun, nichts mit mangelnder Qualität oder Wettbewerbsfähigkeit - im Gegenteil", so der Landesrat: die Produktqualität stimme, das Know how der Unternehmer und Mitarbeiter ebenfalls, auch preislich sei man - in einem hohen Qualitätssegment - durchaus konkurrenzfähig: „Nur müssen wir den Unternehmen ein Sicherheitsnetz bieten, wenn sie zum Sprung auf neue Märkte ansetzen", so der Landesrat.

Dass es die Landesregierung mit der Unterstützung des Exports ernst meint, hat sie bereits mit der finanziellen und inhaltlichen Ausstattung der Südtirol Finance AG gezeigt, die die Gelder zur Deckung der Schadensfälle zur Verfügung stellt. „Die Südtirol Finance AG wird nun die fünf Millionen Euro auf das Exportkonto überweisen, welches die Südtiroler Sparkasse für den Exportfonds einrichtet. Mit diesen Mitteln werden die Schadensfälle gedeckt. Der Unternehmer hat somit die Möglichkeit, Risikogeschäfte abzusichern und Liquiditätsengpässe zu beheben, da die Garantie zudem auch diskontierbar ist", erklärt dazu der Finanzlandesrat.

Drahtzieher im Sicherheitsnetz für die heimische exportorientierte Wirtschaft ist operativ die EOS, Export Organisation Südtirol der Handelskammer Bozen, die die Unternehmen im Alltagsgeschäft bei der Besicherung begleiten wird. Hierzu wurden die Mittel, die von der Landesregierung zur Verfügung gestellt werden, um 1,7 auf 8,6 Millionen Euro aufgestockt. „Durch den Exportfonds wird ein Garantiesystem gewährleistet, das die Wettbewerbsfähigkeit der Südtiroler Exporteure steigert, sodass diese mit den Angeboten ausländischer Mitbewerber besser konkurrieren können", ist EOS-Präsident Federico Giudiceandrea überzeugt: „Deutschland und Frankreich verfügen bereits über hervorragende Garantiesysteme und erwirtschaften mehr als die Hälfte des Bruttoinlandsproduktes im Ausland, was auch eine Konsequenz dieser günstigen Rahmenbedingungen ist."

ohn

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