Bau | 03.10.2013 | 14:26

Tunnel Leifers wird im Dezember eröffnet - Heute Tag der offenen Tür

Den "Tag der offenen Tür" für den Tunnel, durch den der Verkehr ab Anfang Dezember zwischen Steinmannwald und dem Süden von Leifers rollen wird, haben heute (3. Oktober) zunächst die Landesregierungs-Verantwortlichen genutzt, um sich ein Bild des Baus zu verschaffen. Am Nachmittag stehen die (sinnbildlichen) Türen des Tunnels allen Interessierten offen.

Die Bedeutung dieses Baus für die Stadt Leifers und darüber hinaus den gesamten Verkehr im Süden von Bozen konnte man an der Präsenz von gleich drei Landesregierungs-Mitgliedern bei der heutigen Tunnelbegehung ablesen. Gekommen waren Landeshauptmann Luis Durnwalder, dessen italienischer Stellvertreter sowie der Bautenlandesrat, aber auch die Leiferer Bürgermeisterin Liliana di Fede. Durnwalder erinnerte dabei daran, dass täglich 22.000 Fahrzeuge durch Leifers rollten, eine Situation, die auf Dauer nicht tragbar sei. "Diese Umfahrung ist daher etwas, worauf wir alle stolz sein dürfen, nachdem alle von ihr profitieren: Bürger, Umwelt und Wirtschaft", so der Landeshauptmann. Mit dem Leiferer Tunnel sei ein weiterer Meilenstein gesetzt, nun werde bereits das letzte Teilstück der neuen Straße südlich von Bozen, die Umfahrung von Branzoll geplant.

Auch der Bautenlandesrat betonte, dass es das Ziel der Landesregierung sei, den Verkehr aus den Zentren zu verbannen. Schritt für Schritt werde die entsprechende Prioritätenliste abgearbeitet: "Vergangene Woche konnten wir die Umfahrung von Auer eröffnen, Mitte Oktober ist jene von Meran dran, im Dezember dann Leifers", so der Landesrat, der auf die beeindruckende Zahl von 206 Tunnels mit einer Gesamtlänge von 62 Kilometern verwies, die das Land zu verwalten habe. Dass der Leiferer Tunnel weit mehr sei als das, ein Tunnel eben, darauf verwies heute der italienische Landeshauptmann-Stellvertreter: "Für uns Leiferer beginnt mit der Umfahrung ein neues Kapitel, eines ohne Verkehr im Stadtzentrum und dafür einer ganz neuen Lebensqualität", so der Landeshauptmann-Stellvertreter.

Der heute in Augenschein genommene Tunnel wird als Fortführung der Umfahrung von Steinmannwald dienen und demnach ab Dezember den Verkehr südlich von Steinmannwald schlucken, an Leifers vorbeiführen und im Süden der Stadt in der Nähe des Gewerbegebiets an die (noch zu bauende) Umfahrung von Branzoll anschließen. Den nördlichen Teil des Tunnels bildet dabei eine 96 Meter lange künstliche Galerie, danach führt der Tunnel durch den Fels. Insgesamt ist der Tunnel 2882 Meter lang und mit vier großen Nothaltebuchten, fünf Fluchtwegen und einem befahrbaren Sicherheitsstollen ausgestattet. Die Südeinfahrt ist dreispurig angelegt, ein ausgeklügeltes Lüftungssystem mit einem rund 225 Meter langen Lüftungsstollen sorgt für die nötige Frischluft.

Neue Wege hat man bei den Fahrbahnen eingeschlagen, die, wie heute Tiefbau-Chef Valentino Pagani erläuterte, erstmals in Südtirol aus Beton gegossen worden sind. Damit schlägt man gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe: Zum einen ist Beton nicht brennbar, zum anderen reflektiert er Licht stärker als herkömmliche Beläge, sodass der Energieverbrauch der Beleuchtung um rund ein Viertel gesenkt werden kann. Zu guter Letzt hat er auch noch eine fast doppelt so lange Lebensdauer wie alternative Lösungen und ist damit auch in der Erhaltung günstiger.

Am Nachmittag wird der "Tag der offenen Tür" im Tunnel Leifers fortgesetzt. Dann stehen die (sinnbildlichen) Türen allen Interessierten offen, die den Tunnel besichtigen wollen, und zwar bis 17.00 Uhr vom Nordportal in Steinmannwald aus.

chr

Bildergalerie

Das Portal am Südende des Tunnels (Foto: DiKom/mb)

Neuer, effizienterer Belag: Beton senkt die Erhaltungskosten und steigert die Sicherheit (Foto: DiKom/mb)