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Mediengespräch mit LR Pichler Rolle (1/2): Urbanistik, Ensembles, Energie

Von der großen zur kleinen zur großen Reform: Gerade sechs Monate im Amt, hatte Landesrat Elmar Pichler Rolle schon die Reform der Raumordnung zu stemmen. Diese hinter sich, hat sich Pichler Rolle neue Ziele in der Raumentwicklung gesetzt. Als Stichworte nannte er im Mediengespräch zum Legislaturende Ensembleschutz, Energieeffizienz und die Erhaltung bäuerlicher Gebäude.

Landesrat Elmar Pichler Rolle, zuständig für Raumentwicklung, Natur und Landschaft sowie Grundbuch und Kataster bei seinem Mediengespräch zum Legislaturende. Foto: DiKOM/ohn.

Als Pichler Rolle im Februar den Posten eines Landesrats für Raumentwicklung, Natur und Landschaft sowie Grundbuch und Kataster übernommen hat, galt es, gleich eine Mammutaufgabe zu bewältigen: die Novelle des Raumordnungsgesetzes. "Die Landesregierung wollte zunächst eine große Reform des Gesetzes, wollte die gesamte Raumordnung neu schreiben, nur ist sich das zeitlich nicht mehr ausgegangen", so der Landesrat heute. Man sei daher mit einer "kleinen Reform" die wichtigsten Punkte angegangen. "Das waren letztendlich aber so große Bereiche, dass aus der kleinen wieder eine große Reform geworden ist", so Pichler Rolle, der drei Ziele erreicht sieht: Die Raumordnung sei bürgernäher, einfacher und transparenter geworden.

"Ich bin überzeugt, dass uns eine gute Reform gelungen ist", so der Landesrat heute. Trotzdem sei in der Kürze der Zeit nicht jedes Problem angegangen worden, weshalb man sich in den nächsten Wochen die Zeit nehmen wolle, sich mit allen Betroffenen und Beteiligten zusammenzusetzen. "Ich bin sicher, dass wir dann weitere Bereiche finden, die wir noch zusätzlich verschlanken und entbürokratisieren können", so Pichler Rolle.

Nicht gerüttelt werde selbstverständlich am Leitgedanken der Raumentwicklung, dem schonenden Umgang mit der Landschaft und den ohnehin knappen bebaubaren Flächen. "Diese Sichtweise hat sich nun auch in Rom durchgesetzt, wo man eine Urbanistikreform angekündigt hat, mit der man die Ausweisung von Bauland restriktiver handhaben will", so der Landesrat, der ergänzt: "'Braun vor grün', also die Nutzung bestehender Gebäude anstelle der Neuausweisung von Flächen scheint nun auch in Rom angesagt." Der Grund dafür sei ein einfacher: "Die Beanspruchung bereits bebauter Flächen ist allemal sinnvoller und nachhaltiger, als eine Neuausweisung", erklärte heute Pichler Rolle.

Noch Überzeugungsarbeit zu leisten, sei dagegen im Bereich des Ensembleschutzes, der ein wertvolles Instrument zur Erhaltung typisch Baukultur sei, betonte der Landesrat heute weiters. "Mit 50 haben noch nicht einmal die Hälfte aller Gemeinden den Ensembleschutz umgesetzt, weil es vor Ort große Vorbehalte dagegen gibt", so Pichler Rolle, der das Gespräch mit den Gemeinden auch in diesem Punkt suchen will.

Als großes Anliegen bezeichnete der Landesrat heute zudem die Erhaltung bäuerlicher Architektur. "Es gibt dafür schon eine Vielzahl an Instrumenten, vom Denkmal- über den Ensembleschutz bis hin zur finanziellen Unterstützung", so der Landesrat. Im neuen Raumordnungsgesetz sei zudem eine weitere Möglichkeit festgeschrieben worden: die Verlegung eines Wirtschaftsgebäudes aus dem Ortskern, und zwar ohne auch das Wohngebäude zu verlegen. "So wird die Aussiedlung nicht zum Aufhänger für einen Abriss der gesamten alten Hofstelle", so Pichler Rolle, der darauf verwies, dass mit der kostenlosen Beratung durch den Landesbeirat für Baukultur eine weitere Chance bestünde, alte Bausubstanz zu retten, dass diese im Land aber noch zu wenig bekannt sei.

Auch auf die Umsetzung der Energieeffizienz-Richtlinie ging der Landesrat heute ein. Diese sei in Südtirol bereits vor der staatlichen umgesetzt worden, weshalb für das Land eine Ausnahmeregel gelte. Nur: "Wir sind in einigen Details wohl noch zu bürokratisch und einige bei uns sehr hoch angesetzte Standards sind wegen der damit einhergehenden Kosten, aber auch der Probleme in Sachen Baukultur und Raumentwicklung zu überdenken", so Pichler Rolle. Eine entsprechende Arbeitsgruppe, der alle betroffenen Berufsstände angehörten, habe er bereits ins Leben gerufen. "Innerhalb Oktober wollen wir ein Vereinfachungs-Paket schnüren", so der Landesrat.

Vereinfachungen habe es schließlich auch im Bereich von Grundbuch und Kataster gegeben. Die Digitalisierung aller Daten etwa bringe enorme Einsparungen an Zeit, Personal und Kosten mit sich, und zwar nicht nur für die Verwaltung, sondern auch - und vor allem - für die Nutzer der Daten. "Bis dato ist von 246 Katastralgemeinden nur noch die Digitalisierung von dreien ausständig, wir hoffen demnach, dieses Projekt noch innerhalb des Jahres abschließen zu können", so Pichler Rolle.

chr

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