Gesundheit / Soziales | 29.07.2013 | 15:50

Pflanzenschutz: Grünes Licht für Studien zu gesundheitlichen Auswirkungen

Haben Pflanzenschutzmittel Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit? Dieser Frage gehen die Sektion für Umweltmedizin und das Versuchszentrum Laimburg in gleich drei groß angelegten Studien nach, die die Landesregierung heute (29. Juli) auf den Weg gebracht hat.

Gesundheitslandesrat Richard Theiner hat den Beschluss der Landesregierung eingebracht, mit dem eine wissenschaftliche Grundlage für die Diskussion um mögliche langfristige Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln auf die menschliche Gesundheit geschaffen werden soll. "Mir ist dieses Anliegen sehr wichtig, weshalb ich schon im Juni den Direktor der Laimburg und den Leiter der Umweltmedizin im Südtiroler Sanitätsbetriebes beauftragt habe, einen entsprechenden Plan auszuarbeiten", so Theiner. Heute hat die Landesregierung dem Vorschlag der Experten zugestimmt, gleich drei Erhebungen zur Langzeitwirkung von Pflanzenschutzmitteln im Obstbau am Beispiel eines Wirkstoffes durchzuführen. "Es ist wichtig und eine Voraussetzung für jeden eventuellen weiteren Schritt, dass wir gesicherte Ergebnisse zur Langzeitwirkung bekommen", so Theiner.

Mit der Durchführung der Studien beauftragt werden die Sektion für Umweltmedizin des Südtiroler Sanitätsbetriebs in Zusammenarbeit mit dem land- und forstwirtschaftlichen Versuchszentrum Laimburg. Dafür hat die Landesregierung heute insgesamt 140.000 Euro zweckgebunden.

Die erste Studie wertet verschiedene Datenbanken, etwa das Tumorregister in Bezug auf Gebiete mit unterschiedlich starker landwirtschaftlicher Nutzung aus. In den beiden anderen Studien geht man dagegen auf die Suche nach Rückständen des zum Beispiel gegen Besenwuchs eingesetzten Mittels Chlorpyrifos bei 25 Testpersonen. Die eine Studie hat dabei Anwender, also Bauern im Auge, von denen sowohl Körperproben, als auch solche im Hof- und Wohnbereich genommen werden, während die andere Studie nach derselben Methodik nach Rückständen bei Nichtanwendern sucht, also bei Privatpersonen, die in landwirtschaftlich genutzten Gebieten wohnen.

chr