News / Archiv

News

Urbane Umweltbelastung wiegt schwerer als Verkehrsachsennähe: Studie vorgestellt

In einem Ballungszentrum zu wohnen, belastet die Gesundheit stärker, als ein Wohnort nahe einer vielbefahrenen Verkehrsader. Das geht aus einer Untersuchung hervor, welche Südtirols Sanitätsbetrieb im Auftrag des Landes durchgeführt hat. Landesrat Richard Theiner erklärte bei der heutigen (23. Juli) Vorstellung: "Die Studie darf nicht als Beruhigungstablette verstanden werden. Sie ist ein Auftrag, alles zu tun, um die Umwelt möglichst intakt zu erhalten."

LR Theiner und Umweltmedizin-Abteilungsleiter Wegher

39 Gemeinden hat die Abteilung Umweltmedizin im Departement für Gesundheitsvorsorge des Südtiroler Sanitätsbetriebes in ihrer Studie in den Brennpunkt genommen, 29 davon liegen längs einer Hauptverkehrsader - also der Brennerachse, der Schnellstraße MeBo, der Pustertaler oder Vinschger Straße. Vergleichswerte lieferten acht Gemeinden, die abseits dieser Verkehrswege liegen. Die Studie wurde 2008 in Angriff genommen. Sie ergänzt eine Untersuchung über den Fünfjahreszeitraum 2000-2004 in sechs Südtiroler Gemeinden, in der gesundheitliche Auswirkungen erhöhter  Stickstoff- und Feinstaubkonzentrationen nachgewiesen wurden.

Nun wurde erhoben, inwieweit die Nähe zu vielbefahrenen Verkehrsadern das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, Tumor, Asthma oder Bluthochdruck erhöht. Dazu hat die Abteilung Umweltmedizin des Sanitätsbetriebs unter der Leitung von Lino Wegher eine Flut an Daten der Landesumweltagentur über die Schadstoffbelastung, der Gemeinden über die Einwohnerzahlen, der Landeabteilung Raumordnung über die Entfernungen sowie des Sanitätsbetriebs über Einlieferungen und Krankheitsbilder zusammengetragen und ausgewertet.

"Die Untersuchung, bei der wir von Universität Udine unterstützt wurden, hat keine deutlichen Zusammenhänge zwischen der Nähe zur Durchzugsstraße und den verschiedenen Krankheitsbildern ergeben", erklärte Lino Wegher. Viel mehr sei es die Häufung negativer Umwelteinflüsse in Ballungszentren, welche die Zahl der Krankenhaus-Einlieferungen anwachsen lasse. 

"Alle internationalen Untersuchungen bestätigen den klaren Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und bestimmten Krankheiten", erklärte Gesundheitslandesrat Richard Theiner. Er betonte daher, dass diese Studie nicht als Beruhigungspille verstanden werde. "Herzinfarkt, Schlaganfall, Tumore, Asthma oder Bluthochdruck haben viele Ursachen, die nicht nur auf die Luftverschmutzung zurückzuführen sind. Was diese Studie aber nicht betätigt, ist die weit verbreitete Meinung, dass jemand, der räumlich ganz nahe an einer viel befahrenen Straße wohnt, allein deswegen einem höheren Risiko ausgesetzt ist", so der Landesrat. Die Studie zeige die größere Gesundheitsbelastung angesichts der höheren Umweltbelastung in den urbanen Zentren gegenüber dem ländlichen Raum auf, so der Landesrat.

jw

Downloads

Andere Mitteilungen dieser Kategorie

Tag der Autonomie 2014

Tag der Autonomie 2015

Tag der Autonomie 2016

Tag der Autonomie 2017

Tag der Autonomie 2018

Tag der Autonomie 2019

Tag der Autonomie 2020

Pariser Vertrag

Historiker-Tagung Schloss Sigmundskron – die Referate

 Sitemap