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Sarntaler Straße: LH Durnwalder und LR Mussner nehmen Durchstich des zweiten Tunnels vor

LPA - Die Straße ins Sarntal (SS 508) ist eine der gefährlichsten des Landes. Im Zuge ihres Ausbaus entstehen zwei neue Tunnels, die 15 bestehende ersetzen werden. Heute mittag (19. Juli) erfolgte der Durchstich des zweiten Tunnels in Anwesenheit von Landeshauptmann Luis Durnwalder und Bautenlandesrat Florian Mussner.

LH Durnwalder und LR Mussner nahmen die Sprengung zum Durchstich des zweiten Tunnels vor.

Vor über einem Jahr, im Mai 2012, wurden mit einer Sprengung die Arbeiten für den zweiten der beiden neuen Tunnels in das Sarntal begonnen, heute (19. Juli) konnten Landeshauptmann Luis Durnwalder und Bautenlandesrat Florian Mussner ebenfalls per Sprengung den Durchstich der zwei Kilometer langen Röhre vornehmen.

Wie der Landeshauptmann in seiner Ansprache betonte, werde die Fahrt ins Sarntal durch die beiden neuen Tunnels in Zukunft zwar weniger romantisch, dafür aber weitaus sicherer. Er unterstrich vor allem die Bedeutung der Investionen in den Straßenbau gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten: "Wir sind in Südtirol noch in der glücklichen Situation auch in Zeiten der Wirtschaftskrise Geld in wichtige Bauvorhaben investieren zu können. Damit können Arbeitsplätze erhalten und Einkommen gesichert werden."

Der ländliche Raum müsse gut an die Stadtzentren angeschlossen sein, nur so könne er sich entwickeln. "Die Tatsache, dass Südtirol über lebendige Dörfer verfügt, verdanken wir den zahlreichen Investitionen in sichere Straßen im ganzen Land", fuhr Durnwalder fort. Diese würden sicherstellen, dass die Leute in den Dörfern bleiben und nicht abwandern.

"Sowohl wirtschaftlich wie gesellschaftlich ist eine gute Anbindung des Sarntales an die Landeshauptstadt Bozen wichtig", erklärte auch Bautenlandesrat Florian Mussner. Für die rund 6.800 Einwohner der Gemeinde Sarnthein, davon 1.200 Pendlerinnen und Pendler und 210 Schülerinnen und Schüler, die täglich zur Arbeit bzw. Schule nach Bozen fahren, sei eine steinschlagsichere Straße für die Mobilität unabdingbar. "Bereits als wir vor über zehn Jahren eine Liste mit 25 prioritären Straßenbauvorhaben in Südtirol erstellt haben, war das Sarntal weit vorne zu finden. Mittlerweile sei man dem damals noch weit entfernten Ziel ein großes Stück näher gekommen. "Wir hoffen, dass wir die Arbeiten so abschließen können, wie wir sie 2007 begonnen haben, nämlich voller Einsatz und Energie."

Das Bauvorhaben zur Sicherung der Sarntaler Straße ab dem Eingang ins Sarntal umfasst die Realisierung von zwei Tunnels, stellte Valentino Pagani, Direktor der Landesabteilung Tiefbau, das gesamte Bauvorhaben vor: "Der erste Tunnel 'G1' hat eine Gesamtlänge von 1.520 Metern und verfügt über zwei Fluchtstollen, der zweite Tunnel 'G2' weist knapp 2.000 Meter Länge und drei Fluchtstollen auf. Verbunden werden die beiden Tunnels durch einen 180 Meter langen, offenen Straßenabschnitt im Bereich der Schottergrube 'Goldegg', bevor sie bei Kilometer 7,800 auf die bestehende und ab dort bereits ausgebaute Sarntaler Straße einmünden."

Die Arbeiten gliedern sich in vier Projektauszüge. Der 1. Projektauszug sah den Vortrieb des Pilotstollens des Tunnels "G1" von Bozen Richtung Sarnthein durch eine Tunnelbohrmaschine und die anschließende Aufweitung und Sicherung des Pilotstollens mittels Sprengtechnik vor (Kosten: 11,8 Millionen Euro). 

Der 2. Projektauszug (Kosten: 28,7 Millionen Euro), für den die Arbeiten am 10. Mai 2012 dem "Ständigen Konsortium Südtiroler Bauunternehmer CONBAU" übergeben wurden, umfasst den Vortrieb mittels Sprengtechnik und die Sicherung des zweiten Tunnels "G2". Ebenfalls mit Sprengtechnik wurden die zwei Fluchtstollen des ersten Tunnels "G1" und einer der drei Fluchtstollen des zweiten Tunnels "G2" vorgetrieben, die Fluchtstollen Nummer 4 und 5 sind noch im Vortrieb. Im Mai 2013 wurden die Arbeiten für die Betonauskleidung am Tunnel "G1" abgeschlossen und es konnte mit den Arbeiten an der Betonauskleidung des Tunnels "G2" und mit der Ausführung der Tunnelportale begonnen werden.

Im Falle einer Sperrung der derzeitigen Sarntaler Straße können beide Tunnels als Notzufahrt ins Sarntal für Rettungfahrzeuge, Pendlerbusse und Lkw über zehn Meter Länge, die die Umleitung über die Rittnerstraße nicht benutzen dürfen, verwendet werden.

Das Bauvorhaben schließt mit den Projektauszügen 3 (Technische Anlagen; Kosten: 13,5 Millionen Euro) und 4 (Fertigungsarbeiten an den zwei Tunnels, Straßenunterbau und Arbeiten im Freien; Kosten:14,2 Millionen Euro) ab. "Die Arbeiten dieser beiden Projektauszüge werden Anfang 2014 beginnen", führte Valentino Pagani aus. "Aus technischer Sicht kann mit der Freigabe für den Verkehr im Frühjahr 2015 gerechnet werden."

Die Gesamtkosten des Bauvorhabens belaufen sich auf 68,2 Millionen Euro, davon sind 47 Millionen Euro Baukosten und 21,2 Millionen Euro zur Verfügung der Verwaltung vorgesehen. "Seit dem Übergang der Straßen vom Staat an das Land im Jahr 1997 wurden damit insgesamt über 100 Millionen Euro in die Sarntaler Straße investiert", betonte Landeshauptmann Durnwalder.

Für den Sarner Bürgermeister Franz Locher war der heutige Tag "ein großer Moment für das Sarntal, die flächenmäßig größte Gemeinde Südtirols". Die Straße durch die Schlucht in das Sarntal sei 1901 durch Kaiser Franz Josef eröffnet worden. Während man die Fahrzeuge in den 1950er Jahren an einer Hand abzählen konnte, würden heute 4.800 bis 5.300 Fahrzeuge täglich auf der Sarntaler Straße gezählt. "Diese Straße ist doppelt wichtig: Für die Sarner als Pendelvolk, um in Bozen arbeiten und einkaufen zu können und für die Bozner, die das Tal zur Erholung nutzen", sagte Locher. Dekan Paul Lantschner regte abschließend zum Innehalten und Gebet für eine weitere unfallfreie Arbeit an der Baustelle an.

mpi

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