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Südtiroler Käse-Spezialisten beraten Rumänien

LPA - Berggebiet trifft Berggebiet: Auf Initiative von EU-Landwirtschaftskommissar Dacian Ciolos und des Landwirtschaftsressorts des Landes haben zwei Südtiroler Experten in den rumänischen Ostkarpaten die Bauern in der Herstellung von Käse beraten.

Die Verbesserung der Milchhygiene war einer der Schwerpunkte beim fünftägigen Kurs.

Wälder, Berge, Almen, kleine bäuerliche Strukturen: Weil die Voraussetzungen für die Berglandwirtschaft in den Ostkarpaten ähnliche sind wie in Südtirol, hatte EU-Kommissar Ciolos bei einem seiner Südtirolbesuche einen Austausch angeregt. "Ciolos' Anliegen war, die Bauern seiner Heimat von unserem Know-how in der Verarbeitung und Veredelung von Milch profitieren zu lassen, und wir haben angeboten, unsere Experten zu schicken", erklärt Landeshauptmann Luis Durnwalder.

Jetzt waren deshalb Wilhelm Überbacher, Direktor des Bezirksamts für Landwirtschaft Brixen, und Bertram Stecher, Milchwirtschaftsberater des Sennereiverbandes für Hof- und Almkäsereien, in den Ostkarpaten, um einen fünftägigen Kurs zur Käseherstellung abzuhalten. "Es ging vor allem um die Verbesserung der Milchhygiene und die Veredelung von Milchprodukten für die Direktvermarktung und die Verabreichung am Betrieb", führt Überbacher aus.

Nachdem die Ausstattung der rumänischen Betriebe sehr einfach ist, war es Stechers Aufgabe, den 17 Kursteilnehmern - vor allem Frauen von Betriebsleitern, aber auch einem Mönch eines nahegelegenen Klosters - die Käseherstellung unter diesen Bedingungen näherzubringen. "Es gab nur einen Raum, einen Kessel und einen Herd, Thermometer, Lab und Kulturen hatten wir mitgebracht", berichtet der Milchwirtschaftsberater.

Im Laufe des Kurses wurde immer wieder versucht Möglichkeiten für die handwerkliche Milchverarbeitung in der Region auszuloten und mit den käserei-technischen Aspekten zu verbinden. Dabei kamen die Südtiroler Experten zu einer grundsätzlichen Empfehlung: Es hat durchaus Sinn, bei der Herstellung der traditionellen Produkte mit den bekannten Rezepturen zu bleiben, Änderungen der Abläufe sind dabei nur sehr vorsichtig und überlegt vorzunehmen, die Produktqualität genau zu beobachten.

Gleichzeitig können für manche Betriebe neue, "importierte" Käserezepturen interessant sein. "Hier ist die Umstellung natürlich größer, auch Einrichtungen und Geräte müssen angepasst werden", sagt Stecher, der in diesem Zusammenhang Thermometer, Käseformen, Käsereikulturen, Abtropftische, geeignete Reifungsräume sowie ein gutes Hygienemanagement und weitere Ausbildungsmaßnahmen als Voraussetzungen nennt.

Wie man unter diesen Bedingungen erfolgreich Käse herstellt, könnte interessierten Bauern auch in Südtirol gezeigt werden. "Es gibt den Wunsch, nach Südtirol zu kommen, um hier bei einem Praktikum, etwa in einer Almkäserei, unsere Käseherstellung, aber auch das genossenschaftlich organisierte Käsereiwesen kennenzulernen", schließt Überbacher.

LPA

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