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Alkohol – LR Theiner: Jugend ist verantwortungsbewusster als dargestellt

LPA - Unter dem Motto „Schlagzeile Alkohol: Warum Vorbeugung wichtig ist und wirkt“ haben Gesundheitslandesrat Landesrat Richard Theiner und Peter Koler vom Forum Prävention heute, 30. April, in Bozen die Alkoholpräventionsmaßnahmen für 2013 und aktuelle Zahlen zum Alkoholkonsum präsentiert. Mario La Guardia, Primar der Notaufnahme am Krankenhaus Bozen legte Statistiken vor. „Die Jugend ist beim Alkoholkonsum verantwortungsbewusster als sie dargestellt wird“, so Theiners Fazit.

Primar Mario La Guardia, LR Richard Theiner udn Peter Koler vom Forum Prävention stellen neue Zahlen zum Alkoholkonsum und MAßnahmen zur Prävention vor (FOTO:LPA/Pertl)

In Sachen Alkoholkonsum setzen wir auf Bewusstseinsbildung, um eine mittel- und langfristige Wirkung zu erzielen; wir wollen nicht Personengruppen, wie etwa die Jugendlichen, vorschnell in ein schiefes Licht rücken", betonte Landesrat Theiner. Um den Alkoholkonsum genau zu erfassen, müssten verschiedene Daten zusammenfließen und genau analysiert werden, so der Landesrat. „Wenn das Massensaufen der Jugend Realität wäre, müsste der Anteil der Jugendlichen auch bei den Einlieferungen im Krankenhaus wegen akuter Alkoholvergiftung hoch sein", meinte Theiner. Aus diesem Grund sei es sinnvoll, auch Daten zu den Einlieferungen in die Notaufnahme heranzuziehen, so der Landesrat. „Fakt ist, dass die Anzahl der Alkoholvergiftungen bei den Jungen stark abgenommen hat, ebenso wie der Alkoholkonsum der Jungen abnimmt", unterstrich Theiner.

Diese Aussage konnte auch Primar Mario La Guardia von der Notaufnahme am Krankenhaus Bozen mit Daten untermauern. Die Erste-Hilfe-Einlieferungen im Krankenhaus Bozen im Jahr 2007 zeigen, dass insgesamt 447 Personen wegen Alkohol eingeliefert wurden. Davon waren 130 jünger als 25 Jahre und nur 41 Personen jünger als 18 Jahre. „Schon damals war mehr als die Hälfte der Einlieferungen wegen Alkoholmissbrauch Erwachsene, nämlich 249 Personen, die älter als 25 Jahre waren", sagte La Guardia. „Heuer wurde bisher erst ein Mädchen unter 18 Jahren eingeliefert", ergänzt La Guardia. 2012 seien bei den Minderjährigen vier über 16-Jährige aufgenommen worden; bei der Altersgruppe zwischen 18 und 25 Jahren gebe es im Durchschnitt rund 30 Aufnahmen pro Jahr, so La Guardia, der auch noch eine weitere Zahl nannte: 2012 wurden in ganz Südtirol 1767 Personen wegen Alkoholproblemen behandelt. „Aber davon waren nur mehr 14 Personen jünger als 19 Jahre", erklärt der Primar. „Die Jugendlichen sind in den vergangenen Jahren beim Alkoholkonsum viel verantwortungsbewusster geworden; das Problem liegt eher bei den Personen um die 30 Jahre, die auch häufiger rückfällig werden", betonte der Primar.

„Vergleicht man die Häufigkeit des Alkoholkonsums von Jugendlichen von 2005/2006 und von 2009/2010 so sinkt diese in allen drei Altersgruppen von 11, 13 und 15 Jahren", berichtete Peter Koler vom Forum Prävention über eine weitere Studie. Insgesamt wachse die Gruppe der Jugendlichen, die nie trinken, von 10,3 Prozent auf 56,5 Prozent, so Koler. Werden die Jugendlichen befragt, wie oft sie so viel Alkohol getrunken haben, dass sie richtig betrunken waren, so verringert sich laut Koler die Anzahl der Alkoholräusche von 2005 auf 2009 in allen drei Altersgruppen, während diejenigen, die keine Erfahrungen mit Alkoholrausch haben, zunehmen.

Koler stellte dien Präventionskampagne „Trinken mit Maß", die die Landesregierung 2008 auf Antrag von Theiner genehmigt hatte und die nun weiterläuft, genauer vor. „´Trinken mit Maß` ist ein Mix aus Regelungen sowie Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung und Prävention", erläuterte Koler.

Die Webseite http://www.trinkenmitmass.it/ ist weiterhin zentrale Plattform der Kampagne. „Hinzu kommt nun die neue Facebookseite ´Sauftirol?`, die als Plattform für den Dialog mit den Jugendlichen gedacht ist und wo diese mitentscheiden können", erklärte Koler. 2013 wird auch die Medienkampagne mit Kinospots und Plakaten auf denen Jugendliche für einen Lebensstil mit maßvollem Alkoholkonsum werben, weitergeführt.

Weiter verteilt und umgesetzt werden soll das Gemeindekit. Das Modul für Bürgermeister und Gemeindeassessoren wurde 2012 an 59 Gemeinden verteilt. Es enthält neben Informationsmaterialien konkrete Interventionsmöglichkeiten für den Bereich Jugendschutz in der Gastronomie und im Handel sowie für den Bereich Feste und Bälle. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Gemeinden, die eine entsprechende alkoholbezogene Verordnung beschlossen haben, auf 56 gewachsen.

Für Festveranstalter wird auch künftig  das Modul und dazugehörige Siegel „10 Punkte für Feiern mit Niveau" verteilt so z.B.: für das Gaulschlucht Open Air, Rock am Ring, Rock in dusty valley (Sarnthein) oder das Altstadtfest Bruneck.

In acht Jugendzentren wird der interaktive Alkoholparcours „All-cool" zur Alkoholprävention für Schüler zwischen 13 und 18 Jahren angeboten und auch die Straßenschilder „Wenn ich trinke, fahre ich nicht" sowie die Jugendschutzkleber für den Einzelhandel in Kooperation mit dem Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol (HDS) und das Alkoholpräventionslogo - roter Kronenkorken mit weißen Ausrufezeichen - sollen wieder vielerorts zu sehen sein.

Mehr Infos zu „Trinken mit Maß" gibt es im Web unter http://www.trinkenmitmass.it/.

SAN

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