News / Archiv

News

Aktionstage Politische Bildung mit Ausstellung eröffnet

LPA - "Sehen und gesehen werden. Partizipative Fotografie mit Flüchtlingen": Unter diesem Motto haben die Landesabteilung Familie und Sozialwesen, die drei Bildungsressorts und das Landesamt für Weiterbildung eine Wanderausstellung im Rahmen der fünften Auflage der Aktionstage Politische Bildung eingerichtet; heute (22. April) ist sie an der Freien Universität Bozen eröffnet worden.

Fünfte Auflage der Aktionstage Politische Bildung mit Wanderausstellung "Sehen und gesehen werden. Partizipative Fotografie mit Flüchtlingen" an der Freien Universität Bozen eröffnet.

"Das Projekt Aktionstage Politische Bildung", ließ Landesrätin Sabina Kasslatter Mur in ihren Grußworten ausrichten, "soll politische Bildungsarbeit sichtbar machen und möglichst viele Akteurinnen und Akteure zur Mitarbeit im politischen Bildungsbereich motivieren. Ich wünsche mir, dass auch die kommenden Aktionstage viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu anregen, sich am politischen Diskurs und an der Gestaltung des öffentlichen Lebens in unserem Land aktiv zu beteiligen."

Landesrat Christian Tommasini rief dazu auf, "dafür zu sorgen, dass wir eine offene Heimat sind und auch für andere werden, auch wenn wirtschaftlich schwierige Zeiten bestehen und daher die Tendenz zunimmt, sich zu verschließen oder einen Schuldigen dafür zu suchen; wir müssen versuchen, auch Fremde willkommen zu heißen".

In Vertretung von Landesrat Richard Theiner führte der Direktor der Landesabteilung Familie und Sozialwesen Luca Critelli aus, Ziel der Ausstellung sei es, die Personen hinter den Zahlen zu zeigen: 180 Personen sind im Frühling vor zwei Jahren im Zuge des arabischen Frühlings nach Südtirol gekommen, 120 wohnen noch heute hier. Die Fotos der Flüchtlinge sollen auch hautnah vor Augen führen, was es heißt, in ein Land zu kommen, das so anders als das Herkunftsland ist.

Schulamtsleiter Peter Höllrigl gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Ausstellung an vielen Schulen gezeigt wird und Diskussionen und Reflexionen auslöst. "Vor zehn Jahren", führte er aus, "waren solche Aktionen noch weit von unserer Wirklichkeit entfernt, mittlerweile hat sich das geändert."

Der ladinische Schulamtsleiter Roland Verra hob hervor, die Schule könne zu einem besseren Verständnis des Fremden beitragen und damit Vorurteile ausräumen.

Seit 2008 werden in Südtirol die Aktionstage Politische Bildung organisiert, heuer unter dem Schwerpunktthema Medien.Macht.Meinung. Zwischen dem 23. April und dem 9. Mai haben Bildungsausschüsse, Schulen, Vereine, Weiterbildungseinrichtungen über sechzig Projekte zur politischen Bildung organisiert (das Programm findet sich im Anhang), das Spektrum reicht von Podiumsdiskussionen über Filme, Vorträge, Theateraufführungen bis hin zu Buchvorstellungen, Kursen oder Stadtführungen. Damit möglichst viele Menschen daran teilnehmen und sich für die politische Bildung begeistern können, gibt es begleitende Werbekampagnen, ein gemeinsames Logo und Informationsmaterial.

Beispiele finden sich auf der Homepage der Politischen Bildung: http://www.provincia.bz.it/aktionstage unter "Veranstaltungen" und heuer erstmals auch auf Facebook.

Offiziell eröffnet wurden die Aktionstage heute Nachmittag bei der Vernissage der Wanderausstellung "Sehen und gesehen werden" an der Freien Universität Bozen. Die Ethnologin Elisabeth Tauber von der Freien Universität Bozen hat die Ausstellung wissenschaftlich begleitet.  Georg Hofer hat zusammen mit Flüchtlingen aus dem Fischerhaus in Vintl Südtirol bereist und seinen Begleitern die Kamera in die Hand gegeben. Siebentausend Fotos sind im Rahmen dieses Projektes entstanden. Ausgehend von der fotografischen Dokumentation des Vintler Alltags der Flüchtlinge hat Georg Hofer im Ausstellungsteil "Ways to Vintl- Wege nach Vintl" die persönliche Geschichte der ausgewählten Personen mit Fotoreportagen bebildert; in den vergangenen Wochen hat er einige Etappen der Fluchtwege fotografiert. Ziel der Ausstellung ist es, Informationen über den Flüchtlingsalltag zu geben, die Reflexion zur eigenen Haltung gegenüber der Flüchtlingsthematik zu fördern, das Hinterfragen des eigenen Umgangs mit dem Fremden anzuregen und das Entdecken der verschiedenen Blickpunkte auf für Gewohntes oder Selbstverständliches zu ermöglichen.

Die Ausstellung richtet sich an Schülerinnen und Schüler von Mittel-, Ober- und Berufsschulen und an Universitätsstudentinnen und -studenten, Bildungseinrichtungen und Jugendzentren sowie Bildungsausschüsse und öffentliche Einrichtungen; sie besteht aus sieben Roll-Up-Säulen und einem Kunststoffteppich; sechs Wände dokumentieren zusätzlich über den Fluchtweg von Afrika nach Vintl. Ein dreisprachiges Begleitheft mit wissenschaftlichen Beiträgen und Informationsmaterial dient der Vertiefung und Nachlese.

Nach dem ersten Ausstellungstermin kann die Ausstellung im Landesamt für Weiterbildung entlehnt werden, Anfragen sind zu richten an Brigitte Foppa, E-Mail brigitte.foppa@provinz.bz.it, Telefon 0471 413397/95. Weiterführende Informationen finden sich unter www.provinz.bz.it/aktionstage

Das didaktische Material für die Schulen wird ab Herbst auf der Homepage der Aktionstage Politische Bildung bereitgestellt.

mac

Bildergalerie

Downloads

Andere Mitteilungen dieser Kategorie

Tag der Autonomie 2014

Tag der Autonomie 2015

Tag der Autonomie 2016

Tag der Autonomie 2017

Tag der Autonomie 2018

Tag der Autonomie 2019

Tag der Autonomie 2020

Pariser Vertrag

Historiker-Tagung Schloss Sigmundskron – die Referate

 Sitemap