News / Archiv

News

"Arkas" steht ab jetzt im Zentrum der Dauerausstellung im Naturmuseum

LPA - "Rückkehr in die Alpen": Unter diesem Titel ist heute (15. April) Abend ein neuer Teil der Dauerausstellung im Naturmuseum Südtirol in Bozen eröffnet worden. Bekanntgegeben wurde dabei auch der Name, den dessen Protagonist tragen wird: aus der technischen Bezeichnung "Bär M14" wurde "Arkas".

Neuen Teil der Dauerausstellung eröffnet (v.li.): Abteilungsdirektorin Dalla Torre, Ferdinandeum-Direktor Wolfgang Meighörner, Bürgermeister Spagnolli, Kuratorinnen Kranebitter und Platzgummer, Naturmuseumsdirektor Zingerle.

Angetan vom Namen des Bären zeigte sich Karin Dalla Torre, Direktorin der Landesabteilung Museen; dass nicht der Name eines Kuscheltieres gewählt worden sei, stehe für den sachlichen Umgang mit der neuen Attraktion. Wegen einer außerordentlichen Landesregierungssitzung ließen sich Landeshauptmann Luis Durnwalder und Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur bei der Eröffnung entschuldigen.

Der Vorschlag für den Namen "Arkas" stammt von Marina Tschager aus Leifers und Michael Kobald aus Goldrain; beide reichten den Namensvorschlag unabhängig voneinander ein; bei der heutigen Ausstellungseröffnung erhielten sie jeweils eine Jahreskarte für freien Eintritt in die Südtiroler Museen sowie Bücher des Naturmuseums. Arkas ist in der griechischen Mythologie der Sohn von Zeus und der Nymphe Kallisto, die von Hera aus Eifersucht in eine Bärin verwandelt wurde. Zeus setzte Arkas als Kleinen Bären und seine Mutter als Großen Bären als Sternbilder an den Himmel.

Der zweijährige Bär M14 - die neugeborenen Bären werden seit dem Jahr 2008 mit einer fortlaufenden Nummer durchgezählt: M14 ist der 14. männliche Bär, der in der Region Trentino-Südtirol identifiziert wurde - streifte im vergangenen Jahr durch Südtirol, ihm gelang die Überquerung der Etsch, der Schnellstraße Meran-Bozen und der Bahntrasse; am 21. April 2012 fand seine Wanderung jedoch ein jähes Ende, als er aus einer Böschung bei Kollmann zwischen Klausen und Waidbruck im Eisacktal auf die Staatsstraße vor ein Auto lief und an den Folgen des Unfalls starb.

Ab morgen ist der neue Teil der Dauerausstellung mit dem Titel "Rückkehr in die Alpen" zugänglich; im Mittelpunkt steht M14-Arkas, der dort als Dermoplastik zu sehen ist, nach einem Verfahren zur naturgetreuen Nachbildung von Tieren unter Benutzung eines Modells, das mit der gegerbten Originalhaut überzogen wird. Präpariert wurde der Bär von Peter Morass aus dem Landesmuseum Ferdinandeum Innsbruck. Kuratorinnen der Ausstellung sind Petra Kranebitter und Johanna Platzgummer, Mitarbeiterinnen im Naturmuseum Südtirol.

Der neue Ausstellungsbereich "Rückkehr in die Alpen" beschäftigt sich mit den großen Beutegreifern, die durch Auswilderung oder natürliche Einwanderung nach Südtirol zurückkehren. Den Schwerpunkt bildet die Lebensweise der Braunbären in den Alpen: Die Besucherinnen und Besucher erfahren, wie Bären erforscht und überwacht werden, können sich über den aktuellen Stand der Bären im Alpenraum informieren und lernen die Geschichte der Beziehung zwischen Menschen und Bären seit der letzten Eiszeit kennen. Die Ausstellung befasst sich auch mit dem Aspekt Zivilisation und große Beutegreifer. Deshalb informiert das Naturmuseum auch über die aktuelle Situation der Wölfe in den Alpen. Diese kommen vom Apennin über Piemont und die Lombardei oder aus Slowenien zurück in die Alpen. Sie sind scheu, vorsichtig und noch seltener zu sehen als die Bären. In Verbreitungskarten kann man ihre Spuren verfolgen.

In Südtirol waren die Braunbären seit den 1930er Jahren ausgerottet. Die letzte Bärenpopulation innerhalb der Alpen war im nordwestlichen Trentino heimisch. Um diese zu erhalten, begann im Jahr 1999 das Interreg-Projekt "Life Ursus", ein Wiederansiedlungsprojekt mit dem Ziel, eine sich selbst erhaltende natürliche Bärenpopulation wieder herzustellen. Drei Männchen und sieben Weibchen im Alter zwischen drei und sechs Jahren wurden aus Slowenien eingeführt und im Naturpark Adamello-Brenta freigelassen.

Seit 2005 ziehen deshalb Braunbären regelmäßig ab dem Frühjahr durch Südtirol. Sie wachsen in den Bergwäldern des Adamello-Brenta-Massivs auf, werden dann im Alter von zwei Jahren von der Bärenmutter verstoßen, verlassen die Gegend ihrer Kindheit und suchen sich ein eigenes großes Streifgebiet. Dabei orientieren sie sich an Nahrungsquellen und suchen nach anderen Bärenpopulationen im Alpenraum. Sie sind Einzelgänger und wandern über die Grenzen. Südtirol ist für sie ein Durchgangsgebiet.

Die Ausstellung "Rückkehr in die Alpen" entstand in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Jagd und Fischerei; eine begleitende Vortragsreihe ist geplant. Ab dem kommenden Schuljahr bietet das Naturmuseum Südtirol zusätzliche Vermittlungsangebote für Schülerinnen und Schüler der Grund- und Mittelschulen und für Kindergärten über Braunbären an.

Das Naturmuseum Südtirol hat seinen Sitz in der Bindergasse 1 in Bozen, Telefon 0471 412960, http://www.naturmuseum.it/

mac

Bildergalerie

Andere Mitteilungen dieser Kategorie

Arkas im Naturmuseum Bozen

Vito Zingerle zur Bedeutung von M14 im Naturmuseum

Vito Zingerle zur Bedeutung von M14 im Naturmuseum

Tag der Autonomie 2014

Tag der Autonomie 2015

Tag der Autonomie 2016

Tag der Autonomie 2017

Tag der Autonomie 2018

Tag der Autonomie 2019

Tag der Autonomie 2020

Pariser Vertrag

Historiker-Tagung Schloss Sigmundskron – die Referate

 Sitemap