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Notfallmedizin im Hochgebirge: Gesamttiroler Forschungskooperation

Um Unfallopfer im Hochgebirge medizinisch so gut wie möglich zu versorgen, wollen Forscherteams nord- und südlich des Brenners intensiv zusammenarbeiten. Treibende Kraft dieser verstärkten Kooperation zur Optimierung der Therapien bei Unterkühlung und Sauerstoffmangel ist das gemeinsame Büro der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino.

Die Forschungsteams aus Bozen und Innsbruck um Hermann Brugger (2.v.l) und Erich Gnaiger (3. Reihe, Mitte)

Auf Initiative des gemeinsamen Büros der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino wollen künftig Forschungsgruppen aus Innsbruck und Bozen enger zusammenarbeiten, um bestmögliche medizinische Therapien für Unfallopfer im Hochgebirge zu entwickeln. Operativ werden sie dabei vom Cluster Life Sciences Tirol der Standortagentur Tirol unterstützt. „Als Europaregion wollen wir die Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg ankurbeln, insbesondere die Forschung, die der Allgemeinheit zugute kommt", sagt Euregio-Generalsekretärin Birgit Oberkofler.

Besonders in hohen Lagen und im Freien droht Menschen Hypoxie (Sauerstoffmangel) und Hypothermie (Unterkühlung). Die Medizinische Universität Innsbruck und das EURAC-Institut für Alpine Notfallmedizin in Bozen wollen von nun an ihre Kompetenzen bündeln und gemeinsam die Grundlagen für Hypoxie und Hypothermie untersuchen, was in weiterer Folge Patienten im Rahmen der klinischen Forschung und Therapie zu Gute kommen wird.

Gemeinsam arbeiten die Forschenden der Medizinischen Universität Innsbruck und des Instituts für Alpine Notfallmedizin der EURAC in Bozen daran, die Grundlagen für die Entstehung und den Verlauf der gerade beim Höhenbergsteigen häufig auftretenden Unterkühlung und des Sauerstoffmangels besser zu erkunden. „Mit den Ergebnissen unserer Grundlagenforschung werden die Therapiemöglichkeiten verbessert, auch in zukunftsweisenden Bereichen wie der therapeutischen Unterkühlung zur Behandlung von Patienten mit Herzstillstand", so EURAC-Institutsleiter und Notfallmediziner Hermann Brugger.

Erich Gnaiger und sein Team von der Universitätsklinik für Transplantationschirurgie Innsbruck bringen ihr Know-how in der Echtzeitmessung des Sauerstoffwechsels, sozusagen der Vitalfunktion der Zellen, ein. Hermann Brugger und das EURAC-Institut für Alpine Notfallmedizin steuern im Projekte ihre Erfahrung in der medizinischen Feldforschung am Berg bei. Darüber hinaus arbeiten Forschungsteams aus Genf und Ulm am Projekt in Form experimenteller Untersuchungen mit.

Über das Forschungsprojekt zu Hypoxie und Hypothermie hinaus arbeiten Gnaiger und Brugger auch an einem Konzept für eine mobile Forschungsstation im Hochgebirge. „Als Forscher sind wir hochspezialisiert und wissen damit, was wir im Hochgebirge erforschen wollen und welche Instrumente wir dazu brauchen. Allerdings fehlt uns das technische und logistische Know-how für die Umsetzung einer mobilen Forschungsstation, das wir über die Partner im Cluster Life Sciences Tirol der Standortagentur Tirol finden möchten", so Erich Gnaiger.

Als nächster Schritt ihrer Zusammenarbeit arbeiten die Forschenden aus Innsbruck und Bozen an einem gemeinsamen Projektantrag, der im Rahmen der laufenden EU-Ausschreibung des „Human Frontier Science Programms" eingereicht wird.

jw

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