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MEMC-Krise: Abkommen sichert Stromimport mit SEL als Partner

Um den Siliziumhersteller MEMC in Sinich wieder wettbewerbsfähig zu machen, wird dieser künftig günstigen Strom vom europäischen Markt beziehen können. Dafür wird eine eigene Stromleitung geschaffen, und zwar mit der Landesenergiegesellschaft SEL als Partner. Den Weg für diese Lösung freigemacht hat ein gestern unterzeichnetes Abkommen, das Landesrat Roberto Bizzo heute (6. März) vorgestellt hat.

Haben das Abkommen zur Rettung der MEMC heute vorgestellt: (v.l.) MEMC-Direktor Pasolli, LR Bizzo und SEL-Präsident Sparber (Foto: DiKom/Ohnewein)

Zwei europäische Siliziumhersteller gibt es derzeit, einer davon sitzt in Deutschland, ein zweiter, die MEMC, produziert unter anderem in Sinich. Die Wettbewerbsbedingungen sind dabei für die Konkurrenten durchaus unterschiedlich: Zwar unterscheiden sich die anderen Kostenfaktoren kaum, der Strompreis ist in Italien aber weit höher als in Deutschland. "Der Wettbewerb ist deshalb ein verzerrter, das gestern in Rom unterzeichnete Abkommen soll einen Ausgleich schaffen und der MEMC die Chance geben, in Sinich wieder unter konkurrenzfähigen Bedingungen zu produzieren", so Landesrat Bizzo heute.

Das von Bizzo genannte Abkommen war gestern zwischen dem römischen Wirtschaftsministerium, der Landesregierung und der MEMC unterzeichnet worden und eröffnet letzterer die Möglichkeit, sich mit einer eigenen Stromleitung ans europäische Netz anzubinden und so Strom zu europäischen Preisen einzukaufen. "Damit gleichen wir die Rahmenbedingungen an jene unseres Hauptkonkurrenten an", erklärte heute Claudio Pasolli, Direktor des MEMC-Werks in Sinich, der auch betonte, dass die MEMC bereits in Verhandlungen mit allen Beteiligten stehe. Derzeit würden demnach die Details mit dem staatlichen Stromnetzbetreiber Terna, mit der Tiroler Tiwag und mit der SEL geklärt, die der MEMC als Energiepartner zur Seite stehen wird.

"Dank der Zusammenarbeit mit der SEL wird es auch möglich sein, die Vorteile des günstigeren Strombezugs bereits zu nutzen, bevor die eigentliche Leitung steht", betonte Bizzo heute. SEL werde demnach eine Art Vorfinanzierung leisten, der MEMC also bereits vorab Strom zu günstigen Preisen abtreten, die Gegenleistung erfolge wiederum, wenn die Leitung einmal stehe. Nachdem nämlich nicht die gesamte Kapazität der Leitung für die Deckung des Strombedarfs der MEMC genutzt werden müsse, könne der verbleibende importierte Strom über die SEL auch anderen Nutzern zur Verfügung gestellt werden, erklärte heute SEL-Präsident Wolfram Sparber.

Landesrat Bizzo nutzte die heutige Vorstellung des Abkommens auch, um den derzeit im Lohnausgleich stehenden Mitarbeitern der MEMC zu versichern, dass das Land weiterhin seinen Beitrag zu deren Unterstützung leisten werde. "Wir tun dies, bis die Produktion wieder in vollem Umfang aufgenommen werden kann", so Bizzo.

chr

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