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Datenerhebung des ASTAT entspricht internationalen Qualitätsstandards
LPA - Das Landesinstitut für Statistik ASTAT widerlegt den Vorwurf der Südtiroler Wirtschaftszeitung, Zahlen nicht angemessen zu sammeln und aufzubereiten. Seit jeher bedient sich das Institut sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene anerkannter Untersuchungs- und Datenerhebungsmethoden. Zur der Erfassung der Daten werden stets Experten der jeweiligen Bereiche herangezogen. Die Qualität der Arbeit des Landesinstituts für Statistik ist auf nationaler Ebene soweit anerkannt, dass sie anderen Regionen als Beispiel dient.
Im Folgenden ist die Stellungnahme des Landesinstituts für Statistik im Wortlaut wiedergegeben:
Das Landesinstitut für Statistik greift seit eh und je bei der Abwicklung von statistischen Erhebungen und Auswertungen auf national und international anerkannte Methoden und Analysen sowie auf die Hilfestellung von Fachleuten zurück. Die hohe Qualität der Arbeit des ASTAT ist gesamtstaatlich anerkannt und gilt als Beispiel für die anderen Regionen Italiens.
Fremdenverkehr
Das ASTAT bezieht die Strukturdaten (Bettenanzahl) zum Fremdenverkehr von der Landesabteilung für Tourismus, Handel und Dienstleistungen. Die Daten zu den nicht-gastgewerblichen Beherbergungsbetrieben hingegen werden dem ASTAT von den einzelnen Gemeinden über eine vom jeweiligen Bürgermeister unterzeichnete Meldung geschickt. In beiden Fällen werden die Daten in erster Linie für Verwaltungszwecke erhoben; die statistischen Zwecke sind zweitrangig. Wer dem ASTAT vorwirft, unglaubwürdige Strukturdaten zu veröffentlichen, macht deshalb die Landesabteilung für Tourismus, Handel und Dienstleistungen sowie die Südtiroler Bürgermeister für die Meldung nicht wahrheitsgetreuer Informationen schuldig.
Die Daten zu den Ankünften und Übernachtungen werden monatlich von jedem einzelnen Beherbergungsbetrieb gemeldet. Wer von unglaubwürdigen Daten spricht, unterstellt den Betrieben Falscherklärung.
Die Annahme, dass die starken Investitionen in den letzten Jahren die Betriebe dazu anregen, mehr Übernachtungen zu melden, findet in den Daten keine hinreichenden Anhaltspunkte. Ein Vergleich der Ankünfte und Übernachtungen von Mai bis September 2002 in Südtirol (+5,3% und +4,2%) und im Trentino (+0,4% und -2,7%) zeigt, dass das Ausschlaggebende für die Fremdenverkehrsentwicklung nicht so sehr die "Investitionen" sind, als vielmehr die Herkunft der Gäste. Im Trentino, wo zwar – ähnlich wie in Südtirol – in die qualitative Aufwertung der Beherbergungsbetriebe stark investiert wurde, aber der Großteil der Gäste aus Italien stammt, meldeten die Betriebe bei den Ankünften eine leichte Zunahme und bei den Übernachtungen eine Abnahme. In Tirol, wo die Touristen – ähnlich wie in Südtirol – vorwiegend aus dem Ausland stammen, ähneln die Prozentwerte den Südtiroler Ergebnissen, obwohl im österreichischen Bundesland keine steuerrechtlichen Unterstützungen vorgesehen sind.
Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
Die Unterschiede zwischen der alten und neuen Zeitreihe der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung für Südtirol sind ausschließlich auf zwei Ursachen zurückzuführen: zum einen auf die Einführung eines neuen Rechnungssystems auf EU-Ebene (ESVG95), die zur Vergleichbarkeit der Daten aller Mitgliedstaaten notwendig war; zum anderen auf die Verfügbarkeit neuer Informationen. Die Revision der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung kann deshalb leicht zu Abweichungen zwischen den beiden Rechnungen führen, die anhand unterschiedlicher Kriterien und Verfahren erstellt wurden (vgl. Einleitung zum Band "Sozialprodukt und Wirtschaftsentwicklung in Südtirol 1990-2000"). Die Daten aus den letzten zwei Jahren einer volkswirtschaftlichen Zeitreihe gelten immer als provisorische Beträge, die in den darauf folgenden Jahren bei Eintreten neuer Informationen zu berichtigen sind. Der größte Unterschied zwischen den zwei Zeitreihen des Astat liegt genau in einem dieser Jahre.
Anlässlich der Vorstellung der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung schrieb der Südtiroler Wirtschaftsring am 21. Juni 2002 folgende Worte, nachdem er eine Reihe von eingehenden Informationen über die Verfahrensweisen zur Bestimmung der volkswirtschaftlichen Größen erhalten hatte: "Es ist tatsächlich erstaunlich, wie vieler verschiedener Informationsquellen sich die Statistikinstitute bedienen. Und alles in allem lässt sich – wenn in den Berechnungskriterien für das BIP gestöbert wird – durchaus vermuten, dass die veröffentlichten Zahlen die Wirklichkeit ziemlich genau widerspiegeln".
SAN