Gesundheit / Soziales | 28.11.2012 | 11:24

LR Theiner bei Vereinigung "Pro Positiv - Südtiroler Aids-Hilfe"

LPA - In den Räumen der Vereinigung "Pro Positiv - Südtiroler Aids-Hilfe" hat Landesrat Theiner heute (28. November) Vormittag auf den erfolgreich angelaufenen HIV-Schnelltest hingewiesen, der dort seit Mitte Juni mit Unterstützung des Landes angeboten wird. Aktueller Anlass des Besuches ist der weltweit ausgerufene Aids-Tag an diesem Samstag, dem 1. Dezember.

"Ich werde", unterstrich Gesundheitslandesrat Richard Theiner, "der Landesregierung in den nächsten Wochen einen Beschluss unterbreiten, mit dem wir dafür Sorge tragen, dass der HIV-Test wirklich anonym durchgeführt werden kann, das heißt ohne Angabe der Steuernummer und natürlich auch ohne Verschreibung auf dem Rezeptblock in den öffentlichen Krankenhäusern, wie das auch schon in anderen Regionen gehandhabt wird."

Die epidemiologischen Daten zu HIV-Infektionen und Aids-Erkrankungen in Südtirol besagen, dass kein Rückgang der Inzidenz zu verzeichnen ist, wies Landesrat Theiner hin; deshalb sei anzuraten, sich einem HIV-Test zu unterziehen, denn nur eine frühzeitig erkannte Infektion biete die besten Behandlungsmöglichkeiten bietet. Eine nicht entdeckte HIV-Infektion könne hingegen das Immunsystem so nachhaltig schädigen, dass dies trotz medikamentöser Behandlung nicht mehr funktionsfähig ist, Krankheitserreger können dann nicht mehr abgewehrt werden, es kommt zu schweren Erkrankungen.

An die 90 Prozent der neuen Infektionen, ging der Landesrat auf die aktuellen Daten ein, erfolgen auf sexuellem Weg; junge Erwachsene zwischen 25 und 35 Jahren sind am stärksten betroffen; neuerdings ist ein leichter Anstieg unter den 18- bis 25-Jährigen festzustellen. Das durchschnittliche Lebensalter der HIV-Infizierten liegt derzeit bei 40 Jahren, während es im Jahr 1995 bei 25 Jahren lag.  Laut Informationen der Abteilung für Infektionskrankheiten des Bozner Krankenhauses sind heuer 15 Neuinfektionen mit dem HIV-Virus zu verzeichnen. Fünf Menschen sind an Aids erkrankt. Seit 1985 summiert sich damit die Gesamtzahl der Aidskranken auf 291 Personen. Dank der neuen starken Therapien hat die Progression zum voll ausgeprägten Krankheitsbild ab 1996 abgenommen, damit hat sich die Anzahl auf rund zehn Krankheitsfälle pro Jahr eingependelt. Ersichtlich sei auch, betonte der Gesundheitslandesrat, dass ein hoher Prozentsatz der Personen, bei denen Aids ausbricht, vorher nie einen HIV-Test gemacht haben.

Der Arzt Raffaele Pristerà stellte heute die Ergebnisse des neuen HIV-Schnelltests vor, der seit Mitte Juni dreimal wöchentlich nachmittags im Sitz der Südtiroler Aids-Hilfe in der Baristraße in Bozen angeboten wird. Pristerà äußerte sich zufrieden über die hohe Anzahl jener, die diesen 20 Minuten dauernden Test durchführen ließen und deren Rückmeldungen daran anschließend positiv ausfielen.

Bei 238 an 46 Tagen (Stand Ende Oktober) durchgeführten Tests (was einem Tagesdurchschnitt von 5,2 Tests pro Tag entspricht) wurde kein positives Ergebnis verzeichnet. Das Durchschnittsalter jener, die sich dem Schnelltest unterzogen haben, liegt laut den 238 ausgefüllten Fragebögen bei 37 Jahren, am meisten waren zwischen 26 und 35 Jahre alt; 131 Personen (55 Prozent) gehörten der deutschen Sprachgruppe an, 106 (44,6 Prozent) der italienischen und eine Person der ladinischen. Der größte Teil der Getesteten wohnt mit 167 (71 Prozent) im Gesundheitsbezirk Bozen, 36 (15 Prozent) kamen aus Meran, 13 (5,5 Prozent) aus Brixen, 15 Personen (6 Prozent) aus Bruneck und 6 (2,5 Prozent) von außerhalb der Provinz. 214 (89,1 Prozent) gaben an, heterosexuell zu sein, 17 (7 Prozent) erklärten sich als homosexuell und 4 (1,6 Prozent) als bisexuell; 3 (1,2 Prozent) gaben an, drogenabhängig zu sein.

mac

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