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"Du kannst es ändern!" - Broschüre der Frauenhäuser vorgestellt

LPA - Die Arbeit der Frauenhäuser und ihre Bedeutung im Hinblick auf Gewalt, der Frauen immer wieder ausgesetzt sind, standen heute (23. November) im Bozner Palais Widmann im Mittelpunkt einer Pressekonferenz mit Landesrat Richard Theiner, bei der auch die Broschüre "Du kannst es ändern" vorgestellt wurde.

LR Theiner hat heute gemeinsam mit Amtsdirektorin Frei, Sigrid Pisanu vom Frauenhaus Meran und Barbara Wielander vom Frauenhaus Brixen die Broschüre "Du kannst es ändern" vorgestellt

Frauen sind nicht nur körperlicher Gewalt ausgesetzt, auch wirtschaftliche und psychische Gewalt spielen eine immer größere Rolle: Über 650 Frauen haben sich im vergangenen Jahr an die Gewaltzentren gewandt, über 400 davon zum ersten Mal. Zudem holten sich Tausende von Frauen Informationen bei Informations- und Beratungsstellen, über hundert Frauen wurden mit ihren Kindern in den Frauenhäusern und geschützten Wohnungen aufgenommen.

Diese Daten seien eine traurige Bestätigung für die Aktualität des Tages gegen Gewalt an Frauen, der am kommenden Sonntag, 25. November, begangen wird, betonte bei der heutigen Pressekonferenz Landesrat Theiner, der gemeinsam mit der Direktorin im Landesamt für Familie, Frau und Jugend, Petra Frei, und den Vertreterinnen der fünf Frauenhäuser auch eine neue Broschüre der Frauenhausdienste vorstellte.

Das Heft informiert über typische Gewaltsituationen, denen Frauen ausgesetzt sein können. Zudem enthält die Broschüre die kostenlosen grünen Nummern aller Frauenhäuser und Kontaktstellen für Frauen, die Unterstützung und Beratung suchen. Gestaltet wurde sie von Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse der Fachoberschule für Wirtschaft, Graphik und Kommunikation Brixen. "Wir wollen betroffene Frauen erreichen, dass sie aus dem Deckmantels des Schweigens heraustreten, Schuld- und Schamgefühle abschütteln und sich an uns wenden", so Sigrid Pisanu vom Frauenhaus Meran und Barbara Wielander vom Frauenhaus Brixen zu Sinn und Zweck der neuen Broschüre.

Dass Frauen im eigenen Heim am gefährlichsten leben, darauf wies Landesrat Richard Theiner hin: "Bei drei von vier Frauen, die sich an die Frauenhäuser in Südtirol wenden, ist der Angreifer der eigene Mann oder Lebensgefährte bzw. der Ex-Mann." Nur in sehr seltenen Fällen kommt der Täter nicht aus dem engen Familienkreis. Die Gewalt verursache dabei laut Landesrat Theiner nicht nur enormes menschliches Leid, sondern auch hohe finanzielle und gesellschaftliche Kosten, wie Kosten für Polizei, Gerichtswesen, Gesundheitseinrichtungen, Sozialdienste, gesundheitliche Nachbehandlungen und psychologische Beratungen. Daher unterstütze das Land Südtirol Projekte, die mit gewalttätigen Männern arbeiten um ihre Aggressivität unter Kontrolle zu bekommen, wie z. B. das Antigewalt-Training der Männerberatung der Caritas.

Landesrat Theiner warnte vor dem Wegschauen bei Gewaltsituationen und verwies auf die Rolle der Frauenhäuser: "Ein ganz wichtiger Weg aus der Gewalt führt zu den Frauenhausdiensten in Südtirol. Nicht nur von Gewalt betroffene Frauen sollen diesen Weg finden. Gewalt macht eine Gesellschaft kaputt, daher darf niemand wegsehen, wenn die Nachbarin, die Arbeitskollegin oder eine flüchtige Bekannte Gewalt erlebt!"

Die Direktorin des Amtes für Familie, Frau und Jugend, Petra Frei, stellte die einzelnen Einrichtungen vor, in denen Frauen in Südtirol Schutz vor Gewalt finden: "Die betroffenen Frauen können in Südtirol auf ein gut funktionierendes Netz an Diensten zurückgreifen, die sie beraten, schützen und unterstützen."

Die heute vorgestellte Broschüre ist im Landesamt für Familie, Frau und Jugend in Bozen, Gamperstraße 1, Tel.: 0471 418230, erhältlich und auch im Netz unter www.provinz.bz.it/sozialwesen zu finden.

jw

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