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Konsumgenossenschaften für zukunftsfähige Nahversorgung

LPA - Über die Konsumgenossenschaften und eine zukunftsfähige Nahversorgung in Südtirol, darüber wurde heute (23. November) im Bozner Palais Widmann auf einer vom Landesamt für das Genossenschaftswesen veranstalteten Tagung mit Landesrat Roberto Bizzo diskutiert.

Bei der Tagung über Konsumentengenossenschaften tauschten Fachleute aus Südtirol, dem Trentino und Bayern gute Erfahrungen aus

In Südtirol sterben Dorfläden nicht so rasant wie in Deutschland und Österreich, doch die Sicherung der verbrauchernahen Versorgung gestaltet sich auch hierzulande, besonders in strukturschwachen Ge­bieten, immer schwieriger. In Ortschaften unter 500 Einwohnern ist es kaum möglich, ein Gemischtwarengeschäft kostendeckend zu betrei­ben. Einen Ausweg aus dieser Situation kann die genossenschaftliche Selbsthilfe bieten. Sie könnte damit zur Erhaltung und Aufwertung der Lebensräume außerhalb der Ballungszentren beitragen.

Das Genossenschaftsmodell ist aber auch aus anderen Gründen interessant und modern. Diese Organisationsform vereint auf wirksame Weise die Grundwerte von Partizipation, Gemeinschaft, Verantwortung und Regionalität. Dazu gehören die freiwillige und offene Mitgliedschaft, Mitsprache, Mitgestaltung und demokratische Entscheidungsfindung. Der Zweck der Konsumgenossenschaften besteht vor allem darin, den Mitgliedern und Konsumenten Lebensmittel und Waren mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis anzubieten. Es geht aber nicht nur darum, sondern vermehrt auch um den Vertrieb von Produkten regionaler Herkunft. Damit werden die Südtiroler Bauern direkt unterstützt und die lokalen Wirtschaftskreislaufe gestärkt.

"Konsumgenossenschaften sind das älteste Modell der Zusammenarbeit", betonte Landesrat Roberto Bizzo zum Auftakt der heutigen Tagung. Und er zählte auch schon die positiven Nebenerscheinungen auf, die eine Verbrauchergenossenschaft nach sich zieht. Sie unterstütze und fördere soziale Kontakte zwischen den Menschen, aber auch zwischen Konsument und Produzent, sie stärke den lokalen Markt durch den Vertrieb lokaler Erzeugnisse und damit auch die lokale Wirtschaft. Die kleinen Kreisläufe mit kürzeren Anfahr- und Anlieferungsstrecken kämen schließlich der Umwelt zu gute. Und in Berggemeinden sei die Verbrauchergenossenschaft manchmal die einzige Möglichkeit, um an Ort und Stelle eine Einkaufsmöglichkeit zu bieten. "In Südtirol zählen wir heute 13 Genossenschaften", so Landesrat Bizzo, der sich auch eines Entwicklungspotentials für Konsumgenossenschaften sicher zeigte.

Im Laufe der heutigen Tagung gaben Referenten aus dem In- und Ausland Einblick in die Arbeit von Konsumgenossenschaften. Außerdem berichteten Vertretende von Südtiroler und Trentiner Genossenschaften von ihren Erfahrungen. Unter anderen nahmen Vincenzo Tassinari, Präsident der Konsumgenossenschaft Coop Italia, Wolfgang Gröll, Fachberater im Bereich Nahversorgung in Bayern, Renato Dalpalù, Präsident der Einkaufsgenossenschaft SAIT Trient, Klaudia Resch für die Konsumgenossenschaft Koncoop Bozen, und Markus Platter von Konsumoos Moos in Passeier an der Tagung teil. Eine Podiumsdiskussion mit allen Referenten und dem Direktor der Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol, Dieter Steger, beendete die Tagung.

Organisiert wurde die Veranstaltung vom Landesamt für Genossenschaftswesen zusammen mit den Genossenschaftsverbänden Raiffeisenverband Südtirol, Legacoop-Bund der Genossenschaften, Confcooperative Bozen und dem A.G.C.I Südtirol.  

jw

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