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Familienfreundliche Betriebsführung - ein Modellprojekt

Das "Audit FAMILIE & BERUF" als Prüfverfahren zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist seit einiger Zeit in Österreich, Deutschland und anderen europäischen Ländern ein bewährtes Beispiel für die Förderung von familienbewußter Personalpolitik seitens der privaten wie auch öffentlichen Arbeitgeber. Dies soll nun auch in Südtirol eingeführt werden, um es später eventuell auf ganz Italien auszuweiten.

Das Modellprojekt für Südtirol wurde letzthin im Rahmen eines Workshops beim österreichischen Ministerium für soziale Sicherheit gestartet, wird mit Geldern des ESF finanziert und hat, ganz allgemein, zum Ziel, Maßnahmen für eine effektive Harmonisierung des Familien- mit dem Berufsleben zu finden; es sollen für die Unternehmen Wege aufgezeigt werden, wie die Erfordernisse der Angestellten hinsichtlich Familienbetreuung und hinsichtlich Berufsleben unter einen Hut gebracht werden können. - Am Worksop in Wien haben der Leiter des Amtes für Familie, Frau und Jugend, Eugenio Bizzotto, mit der Referentin für den Bereich Familie, Maria Cristina Ghedina, teilgenommen.

In Deutschland un Österreich gibt es es bereits seit längerer Zeit  Audit-Zentren, die auf Anfrage der Unternehmer eine Untersuchung der Betriebssituation hinsichtlich Familienfreundlichkeit durchführen; speziell geschultes Personal überprüft die Arbeitszeiten, die Arbeitsräume, die Arbeitsabläufe, Personalentwicklung, eventuell vorhandene Familiendienste, die innerbetriebliche Informationslage usw. Die Untersuchung wird abgeschlossen mit dem Aufzeigen verschiedner Maßnahmen, die im Laufe von drei Jahren mit dem Ziel größerer Familienfreundlichkeit durchgeführt werden sollen. Die Unternehmen, die sich dieser Prüfung unterziehen, erhalten dann ein Zertifikat "Audit Familie und Arbeit" als Beweis dafür, daß sich die Verantwortlichen für das Wohl der Mitarbeiter einsetzen. Von den bisher beteiligten Betrieben wurde insbesonders der geringe zeitliche Aufwand und die hohe Effizienz des Audits sowie der davon ausgehende Motivationsschub auch für die Mitarbeiter hervorgehoben.

Das für Südtirol gestartete Projekt sieht zunächst die Errichtung einer Koordinierungsstelle vor; im Dezember wird eine Arbeitsgruppe aus hiesigen Fachleuten gebildet, die erste Ermittlungen durchführen soll, um zu sehen, wie die Richtlinie des Audit an die nationalen Gegebenheiten angepaßt werden können. Zu einem späteren Zeitpunkt werden einige auf die Aufgabe vorbereitete Experten berufen, die versuchsweise mit dem Prüfungsverfahren in bestimmten Betrieben beginnen werden. Bereits in etlichen Monaten müssen die Vertreter des Landes den Kollegen der übrigen beteiligten Länder über den Stand der Vorbereitungsarbeiten berichten.

VA

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