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Historische Verbreitungsangaben zur Flora in Südtirol digitalisiert

LPA - Rund 30.000 historische Daten zu den Verbreitungsangaben der Flora in Südtirol wurden kürzlich von der Hobby-Botanikerin Edith Schneider-Fürchau digitalisiert und in die Datenbank des Naturmuseum Südtirol eingetragen. Damit ist es möglich, die Verbreitung der Arten und die Veränderungen im Laufe der Zeit zu dokumentieren.

Dank für großen Einsatz (v.li.): Edith Schneider-Fürchau, der Konservator für Botanik Thomas Wilhalm, der Direktor des Naturmuseums Südtirol Vito Zingerle.

Die Verbreitungsangaben zur "Flora von Tirol" wurden erstmals in den Jahren 1906 bis 1913 vom Botaniker und Zoologen Karl Wilhelm von Dalla Torre und dem Botaniker Ludwig Graf von Sarnthein veröffentlicht: ein über zweitausend Seiten starkes historisches Florenwerk, das bis heute die wichtigste Bezugsquelle zur Flora in Südtirol darstellt.

Die Hobby-Botanikerin Edith Schneider-Fürchau hat anhand dieses umfassenden Werkes in vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit die historischen Verbreitungsangaben zur Flora in Südtirol so aufgearbeitet, dass sie nun in der digitalen Datenbank des Naturmuseums abrufbar sind. Dazu waren einige aufwändige Arbeitsschritte notwendig: Die alten Pflanzennamen mussten in die heutige Nomenklatur übersetzt werden und tausende von Angaben mussten neu geographisch lokalisiert werden. Eine besondere Herausforderung waren die zahlreichen Orts- und Flurnamen, die heute nicht mehr in Gebrauch sind. Diese konnten oft nur mit Hilfe von Johannes Ortner, einem Experten für Ortsnamen in Südtirol, verortet werden.

"Die eingegebenen Daten", erklärt Naturmuseumsdirektor Vito Zingerle, "dienen nicht nur dazu, die aktuelle Flora im Raum Tirol zu belegen, sondern auch, die Verbreitung der Arten und die Veränderungen im Laufe der Zeit zu dokumentieren. Dazu ist der Vergleich mit historischen Daten unerlässlich. Sie stellen eine wichtige Grundlage sowohl für die Wissenschaft als auch für Naturschutzbelange dar." Die Digitalisierung ist ein wichtiger Schritt zu einer modernen Erfassung der Flora in Südtirol und eröffnet neue Möglichkeiten im Umgang mit den Daten, beispielsweise die Erstellung von Verbreitungskarten.

Das Naturmuseum verfügt über eine digitale Datenbank, in der nicht nur die Bestände des Museums verzeichnet werden, sondern auch Meldungen über das Vorkommen von Tier- und Pflanzenarten in Südtirol. Diese Datenbank ist nun um 30.000 historische Daten zur Verbreitung der Flora in Südtirol reicher. Zurzeit wird die Datenbank nur museumsintern für wissenschaftliche Zwecke verwendet, an einem öffentlichen Zugang über das Internet wird jedoch gearbeitet.

Edith Schneider-Fürchau (geboren 1934 in Ostpreußen) verbringt seit Beginn ihrer Rentnerzeit 1994 einen Großteil des Jahres im Vinschgau, wo sie ihrem Hobby, dem Bestimmen und Fotografieren der heimischen Flora, nachgeht; seit 1997 ist sie auch ehrenamtlich im Arbeitskreis "Flora von Südtirol" des Naturmuseums Südtirol in Bozen tätig.

Das Naturmuseum Südtirol hat seinen Sitz in der Bindergasse 1 in Bozen, Telefon 0471 412964, Fax 0471 412979, E-Mail info@naturmuseum.it, Homepage http://www.naturmuseum.it/

mac

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