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Etschufer: Hochwasser-, Kultur- und Landschaftsschutzprojekt umgesetzt

Gleich vier Projekte an der Etsch zwischen Lana und Sinich wurden in jüngster Zeit abgeschlossen: Die alte Trambahnbrücke wurde in Stand gesetzt, ein Technikschauplatz verwirklicht, ein Radwegabschnitt samt Bahnunterführung gebaut sowie ein Flussabschnitt aufgeweitet. Im Beisein von Landeshauptmann Luis Durnwalder fand heute (11. Oktober) die Eröffnungsfeier statt.

Der neu gestaltete und erschlossene Technikschau- und Rastplatz

Am orografisch rechten Etschufer auf Lanaer Gemeindegebiet gibt es einen neuen Technikschau- und Rastplatz. Zu erreichen ist er über einen neuen Radwegabschnitt und über die in Stand gesetzte alte Trambahnbrücke. "Die gute Zusammenarbeit zwischen Land - in erster Linie der Landesabteilung Wasserschutzbauten, aber auch der Forstbehörde-, der Bezirksgemeinschaft und den Gemeinden Lana, Burgstall und Meran sowie dem Kuratorium für Technische Kulturgüter hat es möglich gemacht, dass hier an der Etsch eine neue vorbildliche Erholungszone entstehen konnte, die gleichzeitig auch dem Wasserschutz dient", so der Landeshauptmann zum Auftakt der Eröffnungsfeier.  

Einen Löwenanteil an den vier Projekten, die ein großes Ganzes ergeben hat das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd der Landesabteilung für Wasserschutzbauten. Es hat zum einen die im Jahr 1913 von der österreichischen Staatsbahn in Betrieb genommene Brücke der Trambahnlinie Lana-Burgstall-Oberlana in Stand gesetzt, so dass die Brücke heute nicht nur als Kulturgut erhalten ist, sondern angesichts ihrer LKW-Tauglichkeit auch bei Hochwasser, für Instandhaltungsarbeiten oder bei Ausfall öffentlicher Verkehrswege den Wechsel von einer Etschseite auf die andere ermöglicht. Die Brücke wurde im Zug der rund eine Million Euro teuren Sanierung vom ursprünglichen Standort etwa 200 Meter flussabwärts verlegt.

Parallel dazu wurde das gegenüber dem Bahnhof Lana-Burgstall gelegene, landeseigene Flussbett der Etsch in einem 520 Meter langen und zwischen zehn bis 30 Meter breiten Bereich aufgeweitet. Die Arbeiten wurden in Eigenregie mit einem Kostenaufwand von 400.000 Euro durchgeführt. "Das Land ist bemüht, Gewässerabschnitte nicht nur aus hochwassertechnischer, sondern auch aus gewässerökologischer Sicht aufzuwerten", betonte bei der heutigen Eröffnungsfeier Landeshauptmann Luis Durnwalder als zuständiger Landesrat. "Als größtem Fluss Südtirols mit überregionaler Bedeutung kommt dabei der Etsch natürlich ein besonderes Augenmerk zu", so der Landeshauptmann.

Zur Durchführung der Arbeiten lieferte die Etsch 25.000 Kubikmeter Material. Das orografisch rechte Ufer wurde mit einer 500 Meter langen und fünf bis acht Meter hohen Uferschutzmauer aus Zyklopensteinen in Trockenbauweise gesichert und anschließend mit Erdmaterial aufgeschüttet. "Die aufgebrochene Uferlinie verläuft heute geschlängelt und unregelmäßig und die Landzunge zwischen dem so genannten 'Kammergraben", einem Zubringer der Etsch, stellt eine periodisch überflutbare Zone dar", erklärte der Direktor im Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd, Peter Egger bei der heutigen Vorstellung. Er verwies darauf, dass der ebenfalls natürlich gestaltete Graben den Fischen als Rückzugs- und Laichgebiet diene und das Areal abschließend mit standortgerechten Laubhölzern bepflanzt wurde.

Zudem hat die Landesabteilung Wasserschutzbauten in Zusammenarbeit mit dem Kuratorium für Technische Kulturgüter und der Forststation Lana das Gelände des Technikschauplatzes flussaufwärts der Brücke neu gestaltet. Neben der restaurierten Trambahn wurden Weidenstrukturen, Schautafeln, Tisch und Sitzbänke aus Stein sowie ein Brunnen aufgebaut.

Für den Radverkehr freigegeben wurde heute der Fahrradweg Sinich-Burgstall. Der Radwegabschnitt schließt die noch offene Lücke in der Haupttrasse des übergemeindlichen Radwegenetzes zwischen Meran und Bozen zwischen Sinich Sandhof und dem Bahnhof Burgstall. Die knapp zweieinhalb Kilometer lange Trasse verläuft längs des orografisch linken Etschdammes und wurde der Bezirksgemeinschaft in Zusammenarbeit mit der Landesabteilung Wasserschutzbauten verwirklicht. Neu erbaut wurde auch die Unterquerung der Eisenbahnlinie auf der Höhe des Handwerkermarktes. Die Unterführung hat einen Regelquerschnitt von fünf Metern Breite und dreieinhalb Meter Höhe, damit eventuell auch drei- oder vierachsigen LKW für die Instandhaltungsarbeiten am Etschdamm durchfahren können. Zudem wurde eine Reihe baulicher Maßnahmen zur Hochwassersicherung durchgeführt. 

"In diesem Gesamtprojekt sind Maßnahmen des Hochwasserschutzes, der Hochwasserlogistik, der Gewässerökologie, der Landschaftsästhetik und zur Erhaltung des Kulturerbes in einem harmonischem Ganzen vereint", so eine abschließende Wertung von Amtsdirektor Egger.

An der heutigen Eröffnungsfeier nahmen neben Landeshauptmann Durnwalder unter anderem der Präsident der Bezirksgemeinschaft Alois Kröss, die Bürgermeister von Meran, Günther Januth, Lana, Harald Stauder, und Burgstall, Othmar Unterkofler, sowie Landtagsabgeordnete Veronika Stirner teil.

jw

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