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Brennerbasistunnel: Planungsergebnisse in Brüssel vorgestellt
Im Rahmen der Vorstellung der Planungsergebnisse für den Brennerbasistunnel gestern abend in Brüssel hat Landeshauptmann-Stellvertreter Michele Di Puppo insbesondere auf die Notwendigkeit der Verwirklichung dieses Vorhabens, des Schutzes des Alpenraumes sowie der Unterstütztung seitens der EU verweisen. - Die EU-Vertreter haben sich gestern durchaus positiv über die Qualität des Projektes und der vorgelegten Studien geäußert.
"Den Worten müssen jetzt Taten folgen, und es ist an der Zeit, politische Verantwortung zu übernehmen, wie es sich die Bevölkerung von der EU erwartet", unterstrich Landeshauptmann-Stellvertreter Michele Di Puppo gestern im Maison de l`Europe in Brüssel, wo die Brennereisenbahn GmbH (BEG) und die Planungsgruppe BBT EWIV den Mitgliedern des Verkehrsausschusses des Europäischen Parlaments die bisherigen Planungsergebnisse offiziell vorstellten. U.a. waren auch EU-Kommissar Franz Fischler, On. Luciano Caveri als Präsident der Kommission für regionale Angelegenheiten, Transport und Tourismus, Mauro Moretti als Geschäftsführer von RIF (rete ferroviaria italiana) und BEG-Generaldirektor Hans Lindenberger anwesend.Michele Di Puppo wollte die Aufmerksamkeit der Teilnehmer besonders auf die Bedeutung des Bauvorhabens lenken, die nicht allein in der Verbesserung der Verkehrssituation zu suchen sei, und die Planung dürfe nicht nur unter dem Aspekt der Machbarkeit und Finanzierbarkeit betrachtet werden, denn auf dieser Nord-Süd-Achse wickle sich ein Verkehr im Wertausmaß von jährlich 50 Mrd. € ab, wobei die Straßenverbindung schon bald an die Grenzen der Belastbarkeit stoßen werde.
Der Alpenraum andererseits stelle mit seinen Forst- und Wasserreserven ein Wertpotential für ganz Europa dar, das es zu schützen gelte. "Deswegen darf die Überquerung der Alpen nicht rein als Wirtschaftsfaktor oder Aufgabe von Ingenieuren gesehen werden, sondern muß unter einem viel weiteren Gesichtspunkt betrachtet werden. Dabei darf nicht vergessen werden, daß sich die EU bald nach Osten erweitern wird, womit zusätzliche Verkehrsprobleme zu erwarten sind".
Die Reaktionen auf EU-Ebene waren durchaus positiv: die vorgestellten Studien und Projekte fanden große Anerkennung. Bei der anschließenden Diskussion wurde vor allem über Möglichkeiten der Finanzierung (im Ausmaß von 4,5 Mrd. €) gesprochen, die in erster Linie Österreich, Italien und Deutschland angehen; man will sich auch nach privaten Investoren umsehen, zumal das Höchstmaß der EU-Mitfinanzierung für Vorhaben dieser Größenordnung auf 20 % beschränkt ist. Bei dieser Gelegenheit erinnerte Michele Di Puppo daran, daß die von öffentlichen Körperschaften getragene Brennerautobahn-AG sich frühzeitig bemüht hat, für die Finanzierung des geplanten Basistunnels aus den eigenen Infrastrukturen Gelder bereitzustellen; bei Nicht-Erneuerung der Autobahnkonzession könnte diese einmalige Chance verlorengehen.
VA